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ganz unten. die entdeckung des elends |
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Wien, berlin, london, paris, new york – Ausstellung
im Wien Museum ab 14. Juni 2007 Wien (wienmuseum) - Der gewaltige Urbanisierungsschub, Überbevölkerung, die Angst vor der Cholera und vor sozialen Unruhen erzeugten seit den 1830er Jahren ein neues Interesse an den „dunklen“, verborgenen Zonen in Großstädten wie London, Paris und Berlin. Journalisten, aber auch Künstler wie Charles Dickens, Henry Mayhew oder Gustave Doré, drangen erstmals in ein großstädtisches Leben vor, das sie voller unbekannter Phänomene, starker Kontraste und schockierender Erfahrungen vorfanden. Oft getarnt in Elendskleidung und in enger Anlehnung an die kolonialen Forschungsreisen der Zeit, versuchten sie die Drastik des Elends in Sprache und Bilder zu bannen. Schaurige Geschichten, grelle Bilder Die Motive waren unterschiedlich: Aufklärung, Attraktion, Agitation. Seit dem frühen 20. Jahrhunderts rückte die politische Dimension der Elendsdarstellungen in den Vordergrund. Die Bilder plädierten für eine radikale Veränderung der sozialen und politischen Ordnung. Die Frage nach der Darstellbarkeit des Elends und dem Respekt vor den Betroffenen blieb indes weiter aktuell. Im Zentrum der Ausstellung steht die berühmte Reportage des Journalisten Emil Kläger, der 1904 gemeinsam mit dem Amateurfotografen Hermann Drawe die „Wiener Quartiere des Elends und des Verbrechens“ erkundete. Ihre spektakulären Bilder von hockenden oder schlafenden Männer im Kanalsystem präsentierten Kläger/Drawe in Lichtbildvorträgen, die vom Publikum gestürmt wurden. In der Ausstellung ist die originale Diaschau erstmals als Rekonstruktion zu sehen. Weiters gezeigt werden bedeutende grafische Zyklen von Käthe Kollwitz und Heinrich Zille, Bilddokumente zum Berliner Wohnungselend, Reportagen des jüdischen Elends in Wien von Bruno Frei oder der 1890 veröffentlichte Fotobericht über die sozialen „outcasts“ des New Yorker Polizeireporters Jacob A. Riis („How The Other Half Lives“). Infomationen: http://www.wienmuseum.at/ |
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