Kaufkraft in der Tschechischen Republik und der
Slowakei nach wie vor am höchsten – Übersee-Destinationen deutlich billiger
Wien (statistik austria) - Das Preisniveau am Urlaubsort ist für viele neben dem Erholungsfaktor
einer der Gründe bei der Wahl der Urlaubsdestination. Die Statistik Austria bietet Reisehungrigen eine Übersicht
über die Kaufkraft des „österreichischen“ Euro in den beliebtesten Reisezielen der Österreicher.
Urlaub bei unseren östlichen Nachbarländern bleibt weiterhin preiswert - bis zu 70% höhere
Kaufkraft
Die aktuellen Berechnungen für April 2007 bestätigen die nach wie vor hohe Kaufkraft des Euro
in vielen unserer Nachbarländer. Wie schon im Vorjahr bekommt man in den osteuropäischen EU-Ländern,
die gerade bei Kurzurlauben immer beliebter werden, heuer für sein Euro-Budget zwischen 40 und 70% mehr an
Gütern und Dienstleistungen als in Österreich. Unser Nachbar, die Tschechische Republik, mit dem geringsten
relativen Preisniveau liegt mit einem Gegenwert von 170 dabei am höchsten. Bei ungefähr gleich hohen
Inflationsraten in beiden Ländern liegt das in erster Linie an der sehr starken Position des Euro gegenüber
der Tschechischen Krone. Eine ausgeprägte Wechselkursrelation zugunsten des Euro ist auch in der Slowakei
und Ungarn die unmittelbare Ursache für die günstige Kaufkraftsituation. Die Slowakei verzeichnete zwar
mit 16% relativer Verteuerung aufgrund der starken Aufwertung der Krone (SKK) den größten Kaufkraftverlust
gegenüber Österreich, liegt aber mit 151 Euro Gegenwert immer noch auf dem 3. Platz der preisattraktivsten
Länder. Ähnlicher Effekt auch in Ungarn: Die Aufwertung des Forint sowie die relativ hohe Inflation von
über 5% im Jahresabstand bewirkte einen Anstieg des relativen Preisniveaus.
Dies sind aktuelle Ergebnisse von internationalen Preisvergleichen, wie sie von der Statistik Austria regelmäßig
im Rahmen eines breit angelegten internationalen Vergleichsprogramms auf Basis von Kaufkraftparitäten (KKP)
durchgeführt werden. Durch eine Gewichtung dieser Preisinformationen nach einer typisch „touristischen“ Ausgabenstruktur
werden Preisniveaus ermittelt, die angeben, wie teuer bzw. billig ein bestimmtes Land im Vergleich zu Österreich
ist.
Unter den untersuchten Auslandsdestinationen der Österreicher weist derzeit Mexiko (15% günstiger als
noch im Vorjahr) ein ähnlich vorteilhaftes Preisniveau auf wie die Tschechische Republik. In den Urlaubsländern
Türkei und Mexiko kompensierten sich die Preis- und Wechselkursentwicklungen zu einem Gutteil. In der Türkei
wurde beispielsweise die relativ hohe Inflation (9%) im untersuchten Zeitraum durch eine noch stärkere Abwertung
der Neuen Türkischen Lira (TRY) gegenüber dem Euro (11%) mehr als ausgeglichen, was insgesamt zu einer
Verbilligung gegenüber Österreich führte (über 3%).
Bei Überseedestinationen macht sich der starke Eurokurs weiterhin bemerkbar. Die U.S.A. und Japan verzeichneten
Abwertungen ihrer Währungen gegenüber dem Euro zwischen 11 und 12 % im Jahresabstand, Japan liegt 2007
nunmehr auf demselben Niveau wie Österreich. Innerhalb der Eurozone bilden derzeit die Reiseziele Irland,
mit Abstand vor Frankreich und Belgien die 3 teuersten Plätze.
Fazit: Reisen in unsere östlichen Nachbarländer sind aus Sicht „der eigenen Brieftasche“ nach wie vor
am attraktivsten, Überseedestinationen wie die U.S.A. und Japan sind derzeit aufgrund des hohen Euro-Kurses
besonders günstig. Das Preisniveau in Österreichs beliebtestem Urlaubsland Italien unterscheidet sich
vom österreichischen nur unwesentlich.
Zu beachten
Neben der Berücksichtigung der jeweils aktuellen Wechselkurse bei Urlaubsantritt ist weiters zu beachten,
dass die hier präsentierten Ergebnisse für den Durchschnitt des jeweiligen Landes gelten. In Ländern
mit starken regionalen Preisdifferenzen kann sich das Preisniveau an einem spezifischen Urlaubsort innerhalb des
Landes dementsprechend anders darstellen als im Landesdurchschnitt. |