Bevölkerungswachstum im Jahr 2006 schwächer als in den Vorjahren  

erstellt am
23. 05. 07

Einwohnerzahl Österreichs überschritt im 1. Quartal 2007 die 8,3 Mio. Marke
Wien (statistik austria) - Laut Statistik Austria liegt das Bevölkerungswachstum im Jahr 2006 mit einem Plus von 0,4% (+33.000 Personen) deutlich unter dem Niveau der vergangenen Jahre (2005: +59.400; 2004: +66.400). Zu Jahresbeginn 2007 waren in Österreich rund 8,299 Mio. Personen mit Hauptwohnsitz gemeldet, um 32.998 mehr als ein Jahr davor (1.1.2006: 8,266 Mio.). Der Anstieg der Einwohnerzahl beruhte wie in den letzten Jahren zum weitaus überwiegenden Teil auf einem positiven Wanderungssaldo (voraussichtlich zwischen 25.000 und 30.000 Personen). In geringerem Maße trugen auch die positive Geburtenbilanz (blieb 2006 mit 3.619 Personen zum dritten Mal in Folge positiv) und statistische Korrekturen des Einwohnerstandes zum Wachstum bei. Im ersten Quartal 2007 stieg die Bevölkerung nach vorläufigen Ergebnissen um rund 10.000 Personen und hat damit erstmals die 8,3 Mio. Grenze überschritten.

Bevölkerungswachstum in Wien doppelt so groß
Dank ihrer günstigen geographischen Lage sowie der Stellung als einzige Millionenstadt Österreichs verzeichnet Wien bereits seit einigen Jahren einen der höchsten Bevölkerungszuwächse Österreichs, vor allem durch internationale Wanderungsgewinne. In der Bundeshauptstadt Wien stieg die Bevölkerungszahl doppelt so stark wie im Durchschnitt, von 1,651 Mio. (1.1.2006) auf 1,669 Mio. (+0,8%). Im Burgenland (+0,3%), Oberösterreich (+0,3%), Salzburg (+0,2%) und in der Steiermark (0,2%) lag das Wachstum hingegen unter dem Bundesdurchschnitt. Als einziges Bundesland wies Kärnten praktisch kein Bevölkerungswachstum auf.

Auf regionaler Ebene setzte sich die räumlich differenzierte Bevölkerungsentwicklung der vergangenen Jahre fort: Weiterhin die größten Gewinner waren die Umland-Bezirke der Städte. Allerdings verzeichneten auch die Kernstädte eine deutliche Bevölkerungszunahme, da hohe Wanderungsgewinne aus dem Ausland die Geburtendefizite sowie die Abwanderung in das Umland mehr als ausglichen. Von Bevölkerungsrückgängen betroffen waren hingegen wie in den Vorjahren die inneralpinen Regionen der Steiermark sowie die grenznahen Bezirke Niederösterreichs und des Südburgenlandes.

Zahl der EU-Bürger stieg deutlich an
Am 1.1.2007 hatten 826.013 ausländische Staatsangehörige ihren Hauptwohnsitz in Österreich – ein Plus von rund 11.900 Personen gegenüber dem 1.1.2006. Unter den nicht-österreichischen Staatsangehörigen waren 275.900 Staatsangehörige aus Ländern der Europäischen Union, davon 161.800 aus den alten EU-Staaten (EU-14) und 114.000 aus den neuen EU-Staaten, die im Jahr 2004 bzw. 2007 der Europäischen Union beitraten. Nach einzelnen Staatsangehörigkeiten betrachtet waren Bürger aus Serbien/Montenegro (137.257) die größte Ausländergruppe, gefolgt von deutschen Staatsangehörigen (113.668) und Bürgern aus der Türkei (108.808).

Der Anstieg von Staatsangehörigen aus den EU-14 Staaten betrug 8% (+11.797 Personen), jener aus den neuen EU-Staaten rund 9% (6.733 Personen). Durch den Beitritt von Bulgarien und Rumänien erhöhte sich die Zahl um rund 47% (36.682 Personen). Die Zahl der Staatsangehörigen aus dem Nicht-EU-Raum sank dagegen um 6% (-36.531 Personen). Die Zahl der Bürger aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien (mit Slowenien) sank im Jahr 2006 um 1,6% (-4.947 Personen), jene der türkischen Staatsangehörigen um 4,2% (-4.827 Personen). Zu Jahresbeginn 2007 waren insgesamt 54.855 Staatsangehörige aus Asien (+3,4%), 20.897 aus Afrika (-1,4%) und 16.898 aus Amerika (+2,8%) in Österreich mit Hauptwohnsitz gemeldet.

Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Geburtsland
Rund 10% der österreichischen Bevölkerung besitzen einen fremden Pass. Der Anteil der im Ausland geborenen Personen liegt dagegen bei rund 15%. Exakt trifft das bei 1,236 Mio. Personen bzw. 14,9% der Bevölkerung zu. Verglichen mit der Volkszählung 2001 (12,5% bzw. 1,003 Mio.) bedeutet das einen Anstieg um 2,4 Prozentpunkte, ein Resultat der hohen Zuwanderungsgewinne der letzten Jahre. In den Bundesländern variieren die Anteilswerte deutlich. Die Bundeshauptstadt Wien, mit einem Ausländeranteil von 19,1%, weist im Vergleich zu den anderen Bundesländern den höchsten Anteil an Personen auf, die außerhalb Österreichs geboren wurden (29,2%). Es folgen mit großem Abstand die Bundesländer Vorarlberg (16,9%), Salzburg (15,7%) und Tirol (14,2%). Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegt der Anteil der zugewanderten Bevölkerung mit ausländischem Geburtsort im Burgenland (7,7%), Kärnten (9,1%) und in der Steiermark (9,0%).
 
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