Sturm: Gute Zusammenarbeit ernst nehmen
Wien (epd Ö) - „Bei dieser Vereinbarung zwischen unseren beiden Kirchen geht es um den Alltag“,
sagte Bischof Mag. Herwig Sturm, als die Vertreter der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich und der Evangelischen
Kirche A.B. in der Slowakei die Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen den beiden Kirchen unterzeichneten. „Wir
erleben, wie Grenzen aufgehen und Menschen Brücken zueinander finden. Mit dieser Vereinbarung zeigen wir,
dass wir unsere Zusammenarbeit ernst nehmen“, so Sturm. Die Vereinbarung beider Kirchen, die am 18.05. in Eisenstadt
von Bischof Sturm und dem Superintendenten des Burgenlandes, Mag. Manfred Koch, und seitens der Slowakischen Kirche
von Bischof Milos Klatik und Generalinspektor Pavol Delinga unterzeichnet wurde, spricht unter anderem von der
„Erweiterung und Vertiefung der Zusammenarbeit“ der Kirchen. Um dies zu erreichen, unterstützt die Evangelische
Kirche A.B. in Österreich die Slowakische Lutherische Kirche durch die Entsendung von ReligionslehrerInnen,
die in der zweisprachigen Dr.-Martin-Luther-Schule in Bratislava Religionsunterricht in deutscher Sprache halten.
„Dies geschieht zwar schon jahrelang durch Pfarrer Mag. Sönke Frost“, so Superintendent Koch, „jetzt aber
bekommt diese Arbeit endlich Brief und Siegel.“ Die Evangelischen Kirchen hätten bei der Gestaltung des neuen
Europa „wesentliche Aufgaben und Chancen“, betonte der Superintendent. Dies geschehe nicht nur durch die Erteilung
des Religionsunterrichts, sondern auch durch die Schaffung der Stelle eines „deutschsprachigen Beraters für
Außenkontakte“, der vier Stunden pro Woche im Generalsbischofsamt der Slowakischen Kirche A.B. arbeiten wird.
„Es geht auch darum, die Zusammenarbeit auf allen Ebenen einzurichten“, sagte Koch.
Gut gewachsene Beziehungen
„Es ist immer gut, wenn etwas von unten wächst. Hier haben wir Beziehungen, die so gut gewachsen sind,
dass jetzt Kirchenleitungen diese Vereinbarung unterschreiben können“, erklärte der slowakische Bischof
Klatik. Die Slowakische Kirche sei „sehr dankbar für die Arbeit an der Martin-Luther-Schule. Dieser Dienst
an den Kleinsten hat dazu geführt, dass daraus die Stelle eines Beraters bei uns gewachsen ist.“ Auch im Ausland
werde die „sehr gute“ Zusammenarbeit beider Kirchen inzwischen wahrgenommen: „Da sind wir zu Vorbildern geworden.“
Als „sehr hoch“ schätzte Delinga diesen Vertrag ein. Es sei „wichtig, dass im zusammenwachsenden Europa zwischen
unseren Kirchen nicht nur informelle, sondern auch offizielle Abmachungen unterzeichnet werden“.
Sturm bei Iby: Traditionell gute Beziehungen
Sturm, der im Rahmen einer Visitation das Burgenland besucht hatte, traf am Abend gemeinsam mit Vertretern
des Superintendentialausschusses des Burgenlandes mit Bischof Dr. Paul Iby in Eisenstadt zusammen. Es habe schon
immer gute ökumenische Beziehungen im Burgenland gegeben, betonte Sturm. „Hier blicken wir auf eine gute Tradition.“
Iby zeigte sich erfreut, dass Sturm zum Ende seiner Amtszeit der Diözese Eisenstadt einen Besuch abstatte.
Dies sei ein „gutes Zeichen für die gute ökumenische Zusammenarbeit zwischen der Katholischen Kirche
und der Evangelischen Kirche hier bei uns“. |