Gespräch mit der Präsidentin der UN-Generalversammlung im Parlament
Wien (pk) - Die Präsidentin der UN-Generalversammlung Haya Rashed Al Khalifa, die sich anlässlich
der Konferenz "Women Leaders – Networking for Peace" in Wien aufhielt, besuchte am Nachmittag des 01.06.
das Parlament. Nationalratspräsidentin Barbara Prammer empfing die Politikerin aus Bahrain zu einem kurzen
Gespräch, wobei vor allem die internationalen und nationalen Frauenfragen sowie die Umsetzung der UN-Millennium-Ziele
im Mittelpunkt standen. Bei ihrem Gespräch mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki Moon habe sie erfreut festgestellt,
so Prammer, dass er einer gestärkten Organisationsstruktur im Frauenrechtsbereich ("gender architecture")
sehr positiv gegenüber stehe.
Die 54jährige Juristin und Diplomatin zollte Österreich zunächst ihre Anerkennung, weil es als kleines
und neutrales Land nicht nur das dritte UN-Hauptquartier beherberge, sondern eine sehr wichtige Rolle in der internationalen
Gemeinschaft spiele. Ein positives Beispiel dafür sei auch die von Außenministerin Plassnik organisierte
Frauenkonferenz, die auf eine sehr flexible, transparente und offene Weise den Dialog zwischen Vertreterinnen aus
den unterschiedlichsten Regionen der Welt ermöglicht habe. Weiters informierte Khalifa über die aktuellen
Reformdiskussionen auf UN-Ebene und insbesondere über die möglichen Umstrukturierungen im Frauenrechtsbereich
("gender architecture"), die in der Tat von Ban Ki Moon ausdrücklich unterstützt werden. In
ihrer Amtszeit habe sie drei große Debatten initiiert, und zwar zu den Themen Armut, "gender equality"
und Frieden; Ende Juni werde noch eine Konferenz zum Thema Klimawandel stattfinden, berichtete Khalifa.
Haya Rashed Al Khalifa ist seit September 2006 Präsidentin der 61. UN-Generalversammlung und wird dieses Amt
ein Jahr lang ausüben. Die Bahraini studierte Jura in Kuwait, Frankreich und Ägypten und wurde 1979 als
erste Frau in Bahrain (gemeinsam mit einer Kollegin) als Anwältin zugelassen. 1999 bis 2004 war sie als erste
Frau Botschafterin ihres Heimatlandes, und zwar in Frankreich. |