Gemeinden übernehmen immer mehr Aufgaben von Bund und Ländern Linz
Linz (gemeindebund) - Deutliche Worte fand Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut Mödlhammer
am 30.05. bei der Eröffnung des Städtetages in Linz. "Die Gemeinden fordern einen fairen Finanzausgleich,
der die zusätzlichen Aufgaben und Anforderungen, die Gemeinden zu erfüllen haben berücksichtigt
und finanziell abgilt", so Mödlhammer. "Es kann nicht sein, dass Bund und Länder immer nur
Wünsche äußern, was die Gemeinden alles übernehmen sollen, sich aber nicht überlegen,
wer das bezahlen soll."
Ein nach wie vor schlechtes Beispiel sei, so Mödlhammer weiter, die immer noch ungelöste Frage der Finanzierung
der Hausbetreuung älterer Menschen. "Ich halte fest, dass in einem Monat die Amnestieregelung ausläuft
und es bisher kein fixiertes Finanzierungsmodell dafür gibt", so der Gemeindebund-Präsident. Mit
den Gemeinden sei diesbezüglich noch nicht einmal gesprochen worden.
Ähnliches gelte für die aktuelle Diskussion rund um die Kinderbetreuung. "Ich halte nichts davon,
einen Gipfel nach dem anderen abzuhalten, bei dem dann - außer Absichtserklärungen - nichts herauskommt.
Wenn Bund und Länder wollen, dass die Anzahl der Kinderbetreuungsplätze erhöht wird, dann sollen
sie endlich Zahlen und Fakten auf den Tisch legen, wie hoch der Bedarf ist, erst dann macht es Sinn, dass man darüber
verhandelt, wie man das bezahlen will." Die Gemeinden seien im Normalfall ja Errichter und Erhalter von Kindergärten,
"dieses Thema betrifft uns also massiv und muss selbstverständlich auch wichtiger Bestandteil der Verhandlungen
zum Finanzausgleich sein".
Für den neu zu verhandelnden Finanzausgleich selbst forderte Mödlhammer "Fairness für die Gemeinden"
ein. "Es ist nicht gescheit, wenn sich hier die kleineren Gemeinden und die Städte auseinander dividieren
lassen", so Mödlhammer. "Alle Gemeinden haben in den letzten Jahren viel an neuen Aufgaben übernehmen
müssen, diese Leistungen müssen durch den neuen Finanzausgleich fair abgegolten werden." Selbstverständlich
sei die Unterstützung kleiner Gemeinden aber ein besonders wichtiger Teil dieser Verhandlungen. "Wenn
man nicht will, dass der ländliche Raum weiter ausdünnt, dann wird man für die kleinen Gemeinden
mehr tun müssen", so Mödlhammer. |