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Erneute Debatte um Vorschuljahr |
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erstellt am
30. 05. 07
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Kuntzl:
ÖVP-Polemik "bedauerlich"
SPÖ will vorschulische Förderung für alle Kinder
Wien (sk) - "Bedauerlich" findet es SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl, dass Teile
der ÖVP die von der SPÖ initiierte Debatte um ein vorschulisches Bildungsjahr für alle Kinder für
"billige Polemik" nützen wollen. Die SPÖ habe klar gesagt, dass man sich nicht festlegen soll,
wo ein solches Bildungsjahr angesiedelt ist - in einer Vorschule oder im Kindergarten. "Zentral ist, dass
alle Kinder in Österreich - egal in welchem Bundesland - bestmöglich für den Schulstart vorbereitet
werden." Es liege nun an Finanzminister Molterer, von Seiten des Bundes die finanziellen Spielräume für
dieses wichtige Anliegen zu schaffen.
"Das einzige was zählt, sind die Interessen der Kinder. Und das bedeutet, dass alle Kinder bestvorbereitet
in die Schule kommen", so Kuntzl. Der Ball liege bei Finanzminister Molterer, an dem es sei, von Bundesseite
finanzielle Mittel für dieses wichtige Anliegen freizumachen. Kuntzl verwies in diesem Zusammenhang darauf,
dass noch am Samstag Molterer im "Kurier" auf die sprudelnden Steuereinnahmen hingewiesen habe.
Kritik übt Kuntzl daran, dass VP-Generalsekretär Missethon bewusst oder aus mangelnder Information mit
unrichtigen Behauptungen argumentiert und in einer so wichtigen Sache parteipolitisches Kleingeld wechseln wolle.
In Wien ist für ein Drittel der Eltern der Kindergarten gratis, und weitere 40 Prozent der Eltern zahlen nur
einen reduzierten Beitrag. Auch in sieben weiteren Bundesländern ist der Kindergarten kostenpflichtig, und
auch in Niederösterreich zahlen berufstätige Eltern für die Betreuung am Nachmittag. "Für
uns ist wichtig, dass alle Kinder in den Genuss einer kostenlosen, vorschulischen Förderung kommen",
so Kuntzl.
Ein solches Bildungsjahr vor der Schule könnte nicht nur für Kinder mit Schwierigkeiten in Deutsch, sondern
auch für Kinder mit anderem Förderbedarf - wie logopädischen Problemen oder Teilleistungsschwächen
- den Start in die Schule erheblich erleichtern. "Alle namhaften Bildungsexperten sagen, dass gerade in dieser
Phase sprachliche, soziale oder motorische Defizite noch sehr gut behoben werden können. Wer in die vorschulische
Bildung investiert, erspart sich in späteren Jahren sehr viel an aufwändigem Förderbedarf",
so Kuntzl. |
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Missethon: Schmied bei Kindergartenjahr auf ÖVP-Konzept eingeschwenkt
Gratis-Kindergartenjahr für Wien rasch umsetzen
Wien (övp-pk) - Erfreut zeigt sich ÖVP- Generalsekretär Hannes Missethon über
das Einschwenken von Bildungsministerin Schmied auf das ÖVP-Konzept zur sprachlichen Frühförderung
im Kindergarten: "Wenn Schmied gestern in der ‚ZIB 2' wörtlich gemeint hat, ‚Es geht jetzt in erster
Linie darum, den Kindergarten verstärkt als Bildungseinrichtung zu sehen', dann begrüßen wir den
Meinungswandel der Bildungsministerin ausdrücklich", so Missethon. Es ist erfreulich, dass maßgebliche
SPÖ-Vertreter auf die ÖVP-Linie einschwenken und eingestehen, dass wir sprachliche Frühförderung
im Kindergarten brauchen. "Denn nur weil in Wien viele Zuwandererkinder nicht Deutsch können, brauchen
wir kein verpflichtendes Vorschuljahr für alle Kinder in ganz Österreich", so Missethon.
Der Kindergarten soll der Ort sein, der Kinder auf die Schule vorbereitet. Für uns ist entscheidend, dass
wir Kindern die Möglichkeit bieten, dass sie einen Kindergarten besuchen können und eine ausreichende
sprachliche Förderung erhalten. Das Hauptproblem bei der sprachlichen Frühförderung liegt vor allem
in Wien, wo ein Kindergartenplatz 270 Euro kostet - das können sich viele Menschen nicht leisten. Andere ÖVP-geführte
Bundesländer zeigen vor, wie es funktionieren kann: In Tirol werden beispielsweise 98 Prozent der Kinder im
Kindergarten betreut, in Oberösterreich 96 Prozent, und in Niederösterreich ist der Kindergarten im letzten
Jahr gratis. "In Wien haben von 14.000 Schulanfängern 2.800 Kinder mangelnde Deutschkenntnisse. Das sind
20 Prozent. Es muss daher in Wien rasch das letzte Gratis-Kindergartenjahr eingeführt werden", fordert
Missethon, der nochmals die ÖVP-Forderung nach einem "bundesweiten Bildungsplan mit sprachlicher Frühförderung
im Kindergarten" bekräftigt. |
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Brosz: Kinder sind Regierung herzlich egal
Diskussion zeigt erschütternde Handlungsunfähigkeit der Bundesregierung
Wien (grüne) - "Die Debatte um ein verpflichtendes Vorschuljahr belegt die erschütternde
Handlungsunfähigkeit der Bundesregierung. Offensichtlich geht es SPÖ und ÖVP ausschließlich
um mediale Inszenierungen. Die Kinder sind der Regierung herzlich egal," so der Bildungssprecher der Grünen,
Dieter Brosz.
Niederwieser und Kalina präsentierten ein Konzept für ein verpflichtendes Vorschuljahr ohne zu sagen,
wie das genau funktionieren soll. Landeshauptmann Pühringer ist dafür und wird von Molterer und Missethon
zurückgepfiffen. Zum Schluss erklärt Unterrichtsministerin Schmied, dass es ohnehin kein Geld gäbe.
"Die Äußerungen zur dringend notwendigen Frühförderung im Vorschulalter waren offenbar
Lippenbekenntnisse in Sonntagsreden. Rot und Schwarz haben immer noch nicht begriffen, dass viele Kinder auf Förderungen
im Kindergarten angewiesen sind, weil ihre Familien dazu nicht in der Lage sind", so Brosz. |
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Dörfler: Scharfe zum Kinderbetreuungsgipfel in Wien
"Kindergartenmilliarde" - weiteres SPÖ-Wahlversprechen gebrochen
Klagenfurt (bzö) - Scharf kritisierte LHStv. Gerhard Dörfler das gestrige Ministertreffen
zur Kinderbetreuung. "Da wurde ein großes Gipfeltreffen von Ministern abgehalten, mit dem Ergebnis,
Forderungen gegenüber den Ländern zu artikulieren und sich in der Umsetzung für nicht zuständig
zu erklären. Alles auf die Länder abzuschieben ist jedoch zu wenig und ein absolutes Trauerspiel".
Die Forderung von Frauenministerin Doris Bures von zusätzlichen 50.000 Kinderbetreuungsplätzen sei außerdem
absolut unrealistisch und nicht nachvollziehbar, so Dörfler. Es ist lobenswert, wenn sich die Frauenministerin
auch für die Kinderbetreuung einsetzt, jedoch sollte sich Bures mit der Materie vorher befassen und nicht
mit Fantasiezahlen jonglieren, die bar jeder Realität sind", so Dörfler.
"Was ist eigentlich mit der vor der Wahl großspurig von Gusenbauer versprochenen Kindergartenmilliarde",
fragt Dörfler. Hier setze die SPÖ wohl auf das Kurzzeitgedächtnis der Wähler und will schon
wieder ein Wahlversprechen brechen. "Wir werden die Regierung jedoch sicherlich nicht kampflos aus der Verantwortung
der Kinderbetreuung entlassen. Die Steuereinnahmen sprudeln auf Grund der guten Konjunktur, der Regierung fallen
jedoch nur Belastungspakete ein. Dafür brauchen wir keine großen Gipfeltreffen und auch keine unfähige
Regierung", so Dörfer.
Dörfler verweist auf Kärntens vorbildliche Vorreiterrolle in der Kinderbetreuung: "Wir haben in
Kärnten Meilensteine gesetzt, angefangen vom Kindergeld bis hin zum Gratis-Kindergartenjahr."
Österreich sollte sich bei der Kinderbetreuung das Modell Frankreichs zum Vorbild nehmen ist Dörfler
überzeugt, der als zuständiger Referent bereits im Feber eine entsprechende Resolution in der Landesregierung
einbrachte, die auch einstimmig beschlossen wurde. In Frankreich übernehme der Bund die Kosten der Betreuung
und Bildung von Kindern ab dem dritten Lebensjahr. 99 Prozent der 3-bis 5-Jährigen besuchen in Frankreich
diese vorschulische Kinderbetreuung, die für die Eltern kostenlos ist. "Dort stiehlt man sich nicht aus
der Verantwortung und ich erwarte mir auch von unserer Regierung, dass sie ihren Beitrag leistet. Nur unrealistische
Forderungen aufzustellen ist zu wenig", so Dörfler abschießend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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