Außenministerin Plassnik zum Auftakt der Internationalen Frauenkonferenz
zum Nahen Osten
Wien (bmeia) - "Gewalt prägt unsere Vorstellung vom Nahen Osten. Der Nahe Osten ist aber nicht
nur eine Krisen- und Konfliktregion, sondern auch eine Region mit einem ungeheuren positiven Potential. 50 Prozent
dieses Potentials sind Frauen. Keine Gesellschaft kann es sich leisten, darauf zu verzichten. Die Konferenz soll
ein sichtbares Zeichen in diese Richtung setzen", erklärte Außenministerin Plassnik zum Auftakt
der internationalen Konferenz zum Nahen Osten "Women Leaders - Networking for Peace and Security in the Middle
East", die am 30. und 31. Mai in Wien stattfindet.
Die Konferenz, die den Nahen Osten, das Engagement und die Friedensbemühungen von Frauen vor Ort in den Mittelpunkt
stellt, bringt führende Vertreterinnen aus Politik, Medien, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an einen Tisch.
Die Liste der Teilnehmerinnen umfasst unter anderem US-Außenministerin Condoleezza Rice, die isralische Außenministerin
Tzipi Livni, die palästinensische Abgeordnete Hanan Ashrawi, die Präsidentin der UNO-Generalversammlung
Sheikha Haya Rashed Al-Khalifa sowie andere engagierte Frauen aus der Region wie etwa Hero Talabani, Frau des irakischen
Präsidenten.
"Ich bin persönlich ermutigt über das große Echo, das die Initiative zu dieser Konferenz gefunden
hat. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich so viele engagierte Frauen aus Nahost und Entscheidungsträgerinnen
aus Europa und den USA um einen Tisch zusammensetzen und das Thema Frauen im Nahost behandeln. Es ist ein Zeichen
der Bereitschaft, der Stimme der Frauen Gehör zu verschaffen und einander zuzuhören, quer über die
Grenzen von Politik und Religion hinweg", so die Außenministerin weiter.
"Das ungebrochene Engagement für die Friedenssuche im Nahen Osten ist nicht Sache der Außenministerinnen
alleine. Was wir brauchen ist ein breiterer, vertiefter Dialog und gezieltes Netzwerken. Jeder kennt die offenen
Wunden in der Region. Wir werden nicht davor zurückscheuen, sie offen anzusprechen - aber in einem Geist der
Verständigung und der Suche nach neuen, zusätzlichen Dialogräumen. Die Konferenz soll ein Beitrag
dazu sein. Hier kann die Politik auch von der Zivilgesellschaft lernen", so Plassnik.
"Wir machen uns keine Illusionen über die Hürden, die noch vor uns liegen, aber auch nicht über
die Dringlichkeit zu handeln. Wir lassen uns nicht entmutigen. Jede der Frauen, die an dieser Konferenz teilnehmen,
hat einen weiten Weg zurückgelegt. Jede von ihnen ist auf ihre Art und Weise eine Grenzüberschreiterin.
Sie können alle die unterschiedlichsten Erfahrungen und Perspektiven einbringen, um dazu beizutragen, den
Weg vom Krisenmanagement zur Konfliktlösung im Nahen Osten zu finden", erklärte Plassnik. |