Haydn-Jahr 2009 ehrt einen europäischen Meister von Weltgeltung  

erstellt am
29. 05. 07

Musikliebhaber werden nach Österreich eingeladen
Wien (rk) - 2009 wird das international berühmte musikalische Erbe von Joseph Haydn (1732 - 1809) 200 Jahre alt. Der im niederösterreichischen Rohrau geborene Meister wirkte vorwiegend in Eisenstadt und Wien, wurde aber schon zu Lebzeiten in ganz Europa gefeiert. Bei einer Pressekonferenz am 29.05. im Haydn-Saal des Schlosses Esterházy in Eisenstadt hoben Dr. Erwin Pröll, Landeshauptmann von Niederösterreich, Hans Niessl, Landeshauptmann des Burgenlandes, sowie Dr. Michael Häupl, Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien, die Bedeutung dieses Jubiläums für ihre Bundesländer hervor, und Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, berichtete über die Chancen, mit diesem Thema touristisch zu punkten. Die Tourismusorganisationen der genannten Bundesländer und die Österreich Werbung haben sich dafür bereits zur Marketinggemeinschaft ArGe Haydn 2009 zusammengeschlossen.

Die Bedeutung Joseph Haydns für Niederösterreich beschrieb LH Dr. Erwin Pröll folgendermaßen: "Niederösterreich verfügt nicht nur über ein reiches kulturelles Erbe, das weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Niederösterreich hat auch im Laufe der Jahrhunderte große Meister und kulturelle Werke hervorgebracht. 2009 jährt sich der Todestag eines dieser bedeutenden Söhne des Landes, des Komponisten und 'Vaters der Symphonie' Joseph Haydn, zum zweihundertsten Mal. In Niederösterreich finden sich viele Spuren, die an den großen Meister erinnern: Sein Geburtshaus in Rohrau wurde 1958 vom Land Niederösterreich erworben und ist seit 1959 als Museum zugänglich. Im Schloss Rohrau finden regelmäßig Haydn-Tage statt und in Hainburg, wo Haydn bei Verwandten schon im Alter von fünf Jahren Musikunterricht erhielt, ist die Haydn-Gesellschaft ein wichtiger Veranstalter von Konzerten. Das Werk Haydns ist auch wichtiger Bestandteil des Repertoires der Niederösterreichischen Tonkünstler, und in deren Residenz, im Festspielhaus St. Pölten, gibt es einen nach Haydn benannten Konzertsaal. Es freut mich, dass 2009 die Musik Joseph Haydns als besonderes, verbindendes Element die Kooperation zwischen den Bundesländern hervorhebt und das Musikland Österreich erneut international in den Mittelpunkt der Musikwelt gerückt wird."

LH Niessl wies auf die Verbindungen zwischen dem Burgenland und Westungarn hin, die sich mit dem Haydn-Jahr ergeben: "Haydn machte das einstige Provinzstädtchen Kismarton, heute Eisenstadt, und die Sommerresidenz Esterháza am Südende des Neusiedler Sees zu Zentren der Musikwelt des 18. Jahrhunderts und wurde durch seine umjubelten Konzertreisen ins Ausland zum besten Botschafter seines Landes. Heute nimmt sich die 1987 von Adam Fischer gegründete Österreichisch-Ungarische Haydn Philharmonie, das Orchester in residence in Eisenstadt, dieses - hierzulande lange vernachlässigten - Erbes des Genies an. Für das Burgenland ergibt sich mit der Kooperation auf der Plattform ArGe Haydn 2009 anlässlich des Haydn-Jahres einmal mehr - auf kultureller Ebene - die erfreuliche Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit seinem Nachbarn Ungarn, dessen Teil diese Region einst war. In politischer Hinsicht wird die Partnerschaft schon seit vielen Jahren gelebt, und nicht erst seit den denkwürdigen Ereignissen von 1956 besonders auch auf menschlicher Ebene. In jüngerer Zeit stellt die Gründung des grenzüberschreitenden Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel für das Burgenland einen Meilenstein für die beispielhafte Zusammenarbeit von Regionen über nationale Grenzen hinweg dar. Die soll mit dem Haydn-Jahr in Anlehnung an ein Wort des Meisters durch die Sprache der Musik mit neuem Leben erfüllt werden."

In einen noch umfassenderen Zusammenhang stellt Bürgermeister Dr. Michael Häupl das Jubiläum: "Mit dieser Zusammenarbeit zum Haydn-Jahr wird den Österreicherinnen und Österreichern auch erstmals ein Projekt vorgestellt, das den Begriff 'Centrope' erfahrbar macht - also jene Europaregion, zu der neben den drei hier vertretenen Bundesländern auch die uns benachbarten Teile der Slowakei und Ungarns gehören. Joseph Haydn verkörpert diese Region im wahrsten Sinn des Wortes. Denn neben seinem Wirken in Wien und Eisenstadt war er Bratislava stark verbunden und hat einige seiner Werke im dortigen Palais Grassalkovich zur Uraufführung gebracht; im ungarischen Schloss Eszterháza hat er jahrelang den fürstlichen Opernbetrieb geleitet. Repräsentanten aus Westungarn und der Slowakei wurden daher von der ArGe Haydn 2009 auch bereits kontaktiert und zur Kooperation eingeladen. Dass dieses erste große Centrope-Projekt im musikalischen Bereich angesiedelt ist, trifft sich gut. Denn auf der emotionalen Ebene fühlen sich auch jene Menschen angesprochen, die man mit politischen oder wirtschaftlichen Themen über diese neue europäische Region nicht so leicht erreicht."

Zur touristischen Bedeutung des Haydn-Jahres stellte Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), fest: "Haydn '09 - ein kulturelles Großereignis, das uns in besonderer Weise fordert: Es stellt einen Komponisten in den Mittelpunkt, der zwar nicht ganz den breiten und internationalen Bekanntheitsgrad von Wolfgang Amadeus Mozart hat, der jedoch für die musikalische Tradition unseres Landes höchstes Ansehen genießt. In Kennerkreisen ist er als Vertreter der Wiener Klassik untrennbar mit dem kulturellen Erbe unseres Landes verbunden. Die "ArGe Haydn 2009" hat bereits im Dezember 2006 durch Potentialeinschätzung der Österreich Werbung jene Länder definiert, in denen gemeinsame Marketingaktionen stattfinden sollen: Deutschland, die Schweiz und Großbritannien. Deutschland verdankt dem 'Kaiserquartett' seine Hymne; zu Großbritannien hatte Haydn durch Reisen nach London engste Beziehungen. Schon zu Lebzeiten wurden Haydns Werke auch in vielen anderen Ländern, etwa den USA, aufgeführt. Wir verdanken Joseph Haydn einen der schönsten Aussprüche, die je über die Musik getan wurden: 'Meine Sprache verstehet man durch die ganze Welt.' Wir freuen uns sehr, Haydn und seiner Botschaft das Jahr 2009 zu widmen!"

ArGe Haydn bis 2009 mit einem Marketing-Budget von 850.000 Euro in Deutschland, der Schweiz und Großbritannien unterwegs
Schon Ende 2006 formierten sich die Landestourismusorganisationen von Wien, dem Burgenland und Niederösterreich gemeinsam mit der Österreich Werbung zur Arge Haydn 2009, und Wolfgang J. Kraus, der interimistische Leiter des WienTourismus, Gerhard Gucher, Direktor des Burgenland Tourismus, sowie Christoph Madl MAS, Geschäftsführer der Niederösterreich- Werbung, standen bei der Pressekonferenz für Auskünfte darüber zur Verfügung. Insgesamt setzt die ArGe bis inklusive 2009 ein Marketing-Budget von 850.000 Euro ein, zu dem das Burgenland und Wien je 35,7 %, die Österreich Werbung 17,9 % und Niederösterreich 10,7 % beitragen. Damit will man in Deutschland, der Schweiz und Großbritannien folgende Zielgruppen ansprechen: einerseits die Liebhaber klassischer Musik sowie der Barockzeit und des Rokoko, andererseits aber auch alle, die die Europaregion Mitte als Erlebnisraum und Ausflugsziel reizvoll finden.

Zunächst werden Multiplikatoren - die Reisebranche und Medien - auf das Thema eingestimmt, und dabei wurde bereits Vorarbeit geleistet: Bei Österreichs großer Tourismusmesse actb (Austrian and Central European Travel Business), Ende Jänner 2007 in Wien, machten das erste Flugblatt und Transparente der ArGe auf das Haydn-Jahr 2009 aufmerksam, und seit Ende März ist die Website der Arge online. Im November stehen Messeauftritte bei den Leitmessen WTM (World Travel Market) in London und TTW (Travel Trade Workshop) in Montreux auf dem Aktionsplan, Workshops für die Reiseindustrie in Zürich (Herbst 2007) und London (Frühjahr 2008) gehören ebenfalls dazu.

Anfang 2008 erscheint die erste Auflage des Sales-Manuals mit den touristisch relevanten Angeboten aller ArGe-Partner zum Haydn- Jahr 2009. Es wird u.a. bei den erwähnten und weiteren Messen, unter anderem Europas größter Tourismus-Messe, der ITB (Internationale Tourismus-Börse) in Berlin, eingesetzt werden. Auch die erste Publikation für Endkunden wird zu diesem Zeitpunkt publiziert, und im Sommer 2008 setzt die Publikumswerbung ein. Sie wird sich bis ins Frühjahr 2009 erstrecken und klassische sowie Online-Werbung umfassen. Ab Herbst 2008 wird in allen Hauptbroschüren der ArGe-Partner das Angebot zum Haydn-Jahr 2009 lanciert. Zusätzlich wird es Kooperationen mit ausländischen Musikinstitutionen (von Opernhäusern bis zu Festivals) - Mailings, Newsletters an deren Adressmaterial, Online-Werbung auf deren Websites etc. - geben sowie Pressegespräche in ausgewählten Zielmärkten. Im Frühjahr 2009 wird der Impact noch verstärkt mit einem Online-Gewinnspiel auf http://www.haydn2009.net und mit Einladungen zu Pressereisen rund um Haydns 200. Todestag (31.5.2009).

Ausgewählte Angebots-Highlights zum Haydn-Jahr im Burgenland, in Niederösterreich und Wien
Für das Burgenland stellt das Haydn-Jahr 2009 den Höhepunkt der schon beinahe 20 Jahre währenden Bemühungen dar, Eisenstadt als weltweites Zentrum für Haydns Musik zu etablieren, und die Programmplanung ist hier auch schon am weitesten gediehen. "Von Eisenstadt in die Welt" lautet das Motto, das man für das Jubiläumsjahr gewählt hat. Die 1986 gegründeten Haydn Festspiele Eisenstadt sind zentraler Träger der Haydn-Tradition und bringen jährlich die besten Interpreten der Musik des Meisters aus aller Welt in die burgenländische Hauptstadt. 2009 wird dabei ein umfangreiches Konzertangebot an den Originalschauplätzen (Schloss Esterházy, Bergkirche mit Haydn- Mausoleum, Haydn-Haus, Dom St. Martin etc.) stattfinden, wobei folgende Projekte die Schwerpunkte darstellen: Rund um Haydns Todestag wird von 27. Mai bis 1. Juni mit attraktiven Konzert- Ereignissen des großen Komponisten gedacht. So sind etwa die Wiener Philharmoniker zu hören und die Österreichisch-Ungarische Haydn Philharmonie unter Adam Fischer bringt die "Schöpfung" zur Aufführung - mit Thomas Quasthoff und Christoph Strehl als Solisten.

Zum traditionellen Septembertermin werden die Internationalen Haydntage verlängert (10. - 27. 9.). Schwerpunkte: "Haydn: London und Paris". In diesem Rahmen wird auch Haydns letzte Oper "L'anima del filosofo" aufgeführt. Mehrere "Haydn Weekends" sind über das gesamte Jahr verteilt. Sie folgen jeweils einem eigenen Thema wie z.B. Kammermusik unter dem Titel "Haydn, für Kenner und Liebhaber", oder ein Oster-Schwerpunkt mit Haydns Oratorium "Stabat Mater". Über das Jahr verteilt werden alle zwölf Messen Joseph Haydns in allen Eisenstädter Kirchen im liturgischen Rahmen zu erleben sein. Die in Eisenstadt befindlichen sieben Haydn- Orgeln werden bei Orgelwanderungen ins Programm miteinbezogen. Zahlreiche weitere Projekte wie "dedicated2haydn", die "Magical Haydn Tours", ein Volksgruppen-Projekt, ein Kinder-Projekt, ein Crossover-Projekt, sowie ein internationales musikwissenschaftliches Symposium runden das Musikprogramm des Haydnjahres 2009 ab.

Von 31. März bis 11. November 2009 wird in Eisenstadt die Hauptausstellung "PHÄNOMEN HAYDN (1732-1809) - Eisenstadt: Schauplatz musikalischer Weltliteratur" stattfinden. Diese soll die Bedeutung, die das damalige Provinzstädtchen und vor allem die hier ansässige Fürstenfamilie Esterházy für das Schaffen Joseph Haydns hatten, vergegenwärtigen. Die Ausstellung lässt die BesucherInnen an insgesamt vier miteinander vernetzten Schauplätzen innerhalb der Stadt - Schloss Esterházy, Haydn-Haus Eisenstadt, Diözesanmuseum und Landesmuseum - das Leben und musikalische Schaffen Joseph Haydns nachvollziehen. Ein Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm für Erwachsene und Kinder begleitet die Ausstellung: Dazu gehören Führungen, Expertengespräche, Schulprogramme, Workshops, Konzerte uam.

Vom Geburtshaus des Meisters bis zu seinen ersten musikalischen Erfahrungen
Etwa zehn Kilometer südlich von Hainburg, an der Grenze zum Burgenland, befindet sich im Ort Rohrau das Geburtshaus Joseph Haydns. Das vor 1728 erbaute, bescheidene Bauernhaus ist mit Schilf gedeckt. Hier erblickte Joseph Haydn am 31. März 1732 das Licht der Welt. Obwohl Joseph Haydn schon mit sechs Jahren das Elternhaus verließ, hing er an seiner Heimat mit inniger Liebe. Als er nach seiner triumphalen Englandreise 1795 in das ländliche Rohrau kam, kniete er, wie die Überlieferung berichtet, von dankbarer Erinnerung bewegt, nieder und küsste die Schwelle des Hauses. Seine außergewöhnliche Begabung wurde schon im zarten Kindesalter entdeckt, als er zu Verwandten nach Hainburg an der Donau geschickt wurde, um als Chorsänger ausgebildet zu werden. Mit acht Jahren wurde er dann von Georg von Reutter, dem musikalischen Direktor des Stephansdoms in Wien, entdeckt und begann dort seine Karriere als Sängerknabe. Joseph Haydn wird im Jahr 2009 in Niederösterreich unter anderem durch Aufführungen der Niederösterreichischen Tonkünstler im Festspielhaus in St. Pölten gebührend gefeiert.

Vom historischen Wohnhaus bis zu aktuellsten Inszenierungen
Das Haydnhaus in Wiens heutiger Haydngasse 19 bewohnte der Komponist zwölf Jahre lang; hier schrieb er den Großteil seines Alterswerks, u.a. die grandiosen Oratorien "Die Schöpfung" und "Die Jahreszeiten". Sein Leben ist hier in Bildern und Dokumenten veranschaulicht, seine Musik durch Handschrift-Faksimiles und Erstdrucke berühmter Werke, auch sein Testament ist ausgestellt. Besonders berührt seine Totenmaske, die ihm kurz nach seinem Tod am 31. Mai 1809 abgenommen wurde. Das Museum ist ein Muss für Haydn-Verehrer. Im Wiener Haus der Musik ist Haydn ständig ein eigener Raum gewidmet und eine interaktive Dokumentation illustriert sein Leben. Unter den Exponaten findet man die letzte Kompositionsskizze des Meisters, seine Ehedokumente und Ehrenbürgerurkunde. Zum Haydn-Jahr wird es eine Sonderausstellung im Innenhof geben, Konzerte, Konzert-Filmvorführungen sowie spezielle Konzerte und Führungen für Kinder.

Wolfgang Amadeus Mozart nannte Haydn seinen "väterlichen Freund"; die beiden Komponisten trafen einander am 2. Februar 1785 in jenem Haus in der Domgasse, wo Mozart drei Jahre lang logierte, dem heutigen Mozarthaus Vienna. Seit dem Vorjahr zu einer musikalische Erlebniswelt ausgebaut, zieht es bis zu 200.000 Besucher jährlich an. Es wird im Haydn-Jahr eine Sonderausstellung zum Thema "Mozart & Haydn" zeigen, begleitet von einer einschlägigen Konzertreihe. Die Wiener Festwochen, 2009 von 8. Mai bis 14. Juni, zeigen aktuellste Bühnenkunst in richtungweisenden modernen Inszenierungen und bringen die Weltelite der Opern- und Theaterregisseure, Dirigenten und Orchester nach Wien. Im Haydn- Jahr ist die Produktion eines Werks des Meisters geplant, Details dazu werden im Dezember 2008 veröffentlicht. Weiters ist davon auszugehen, dass sich 2009 Wiens große Musikhäuser, vom Musikverein bis zum Konzerthaus, ebenso wie das unter anderem auf Barockopern spezialisierte Theater an der Wien und die Wiener Kammeroper dem Werk Haydns ausgiebig und in hervorragenden Besetzungen widmen werden.

Geigerin Lidia Baich - Testimonial und Fotomodell für die Werbekampagne der ArGe Haydn 2009
Für einen Vorgeschmack auf das Haydn-Jahr 2009 sorgten bei der Pressekonferenz das Haydn-Quartett mit dem berühmten 2. Satz aus Haydns "Kaiserquartett" und die Geigerin Lidia Baich mit dem "Allegro" aus der Sonate Nr. 1 in G-Dur für Violine und Klavier, begleitet von ihrer Mutter am Piano. Frau Baich, die zu den bedeutendsten jungen Geigerinnen des internationalen Konzertgeschehens zählt, hat sich bereiterklärt, der ArGe Haydn 2009 für ihre Werbekampagne kostenlos als "Testimonial" und Fotomodell zur Verfügung zu stehen.
 
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