Bilanz-Pressekonferenz anlässlich "ein Jahr Interreligiöser Beirat der Stadt Graz"
Graz (stadt) - Genau an jenem Tisch, an dem sich der Interreligiöse Beirat zu seinen Treffen
mit Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl versammelt, fand am Mittag des 29.05. eine Pressekonferenz anlässlich
seines einjährigen Bestehens statt. Dabei wurde auf zwölf Monate Arbeit zurückgeblickt und über
Erfolge und Projekte berichtet.
Auf Einladung des Bürgermeisters kamen die VertreterInnen der staatlich anerkannten, in Graz beheimateten
Religionen und Konfessionen, die sich im November 2005 zum „Interreligiösen Beirat“ formiert hatten, zusammen
und berichteten über die Entwicklung dieses europaweit einzigartigen Modells, das sich aus Projekten des Kulturhauptstadtjahres
2003 (Imame-Konferenz u.a.) entwickelt hat. Die Initiative zum Beirat kam von Stadtoberhaupt Nagl, der sich über
die Früchte besonders freut: „Religion ist ein wesentlicher Bestandteil menschlichen Lebens. Graz braucht
die Religionsgemeinschaften und ist dankbar für diese progressive Zusammenarbeit."
Lob, Anerkennung und Interesse
Und weil es so gut funktioniert, kommt auch schon von jenseits der Grenzen Lob, Anerkennung und großes Interesse
am „Grazer Modell“, berichtet der Bürgermeister und erwähnte den Besuch des EU-Menschenrechtskommissars
in der vergangenen Woche, der die Landeshauptstadt aufgrund ihres Engagements als europaweites Vorbild bezeichnete.
"Interreligiöse Ausflüge"
Vorsitzende Mag. Angelika Vauti-Scheucher beschrieb die Tätigkeit des Interreligiösen Beirats: „Es handelt
sich in erster Linie um ein Beratungsgremium, welches direkt beim Bürgermeister angesiedelt ist und auch Präventionsarbeit
leistet.“ Ideen werden im Beirat geboren oder von außen hereingetragen, diskutiert und realisiert, ein rege
Interaktion. Jüngstes Beispiel sind „Interreligiöse Ausflüge“, die der Grazer Fremdenführerclub
im Rahmen von „Graz für Grazer“ am 31. Mai 2007 (Busrundfahrt, 17 Uhr) bzw. 29. Juli und 27. September (Rundgang,
17 Uhr) veranstaltet. Auch dazu lieferte Bürgermeister Nagl die Anregung: „GrazerInnen sollen die religiöse
Vielfalt unserer Stadt kennenlernen. Wissen ist die Basis von Offenheit und Toleranz“. Für „grazguides“-Obfrau
Melitta Ranner und ihr Team eine Herausforderung, die schon in der Voranmeldungphase ihren Erfolg zeigt: „Ein Bus
ist bereits voll, das Interesse sehr groß.“ Die FührerInnen seien zwar keine ReligionswissenschaftlerInnen,
doch habe man sich sehr gut vorbereitet und vor Ort werden VertreterInnen der Religionsgemeinschaften selbst referieren.
Das Ganze soll auch einen Unterhaltungswert haben. Eine Fortsetzung 2008 ist geplant. Für die Umsetzung dieses
Projekts wie auch die gesamte Arbeit des Beirats bedankte sich Nagl und zeigte sich überzeugt: „Durch die
Arbeit des Beirats kann das Thema zur Bürgerin und zum Bürger transportiert werden und dort auch ankommen.“
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