Obergurgl (pro.media) - Jüngst lud das Ötztal erstmalig zum GEO-Tag der Artenvielfalt ein. Profis
und Hobbyforscher aus nah und fern machten sich in ausgewiesenen Gebieten auf die Suche nach möglichst vielen
Tier- und Pflanzenarten. Die Ergebnisse können sich mehr als sehen lassen: Allein der Neufund des schwarzstieligen
Streifenfarns in Nordtirol stellt eine wissenschaftliche Sensation dar. Wiederentdeckungen wie das Samtveilchen
oder die Sicheldolde sowie zahlreiche Funde weiterer seltener Arten verzauberten die Wissenschafter. An die 2000
Arten wurden bestimmt, darunter 60 Vögel, 100 Moose, 600 Blütenpflanzen, 100 Algen, an die 300 Schmetterlinge
und 300 Flechten, 100 Spinnen und 100 Käfer, 16 Heuschrecken und 50 Bienen und Wespen. Von der Alge bis zur
Fledermaus bestimmten, sammelten und zählten die Experten aus den verschiedensten Fachbereichen der Biologie
die Tier- und Pflanzenwelt des Naturpark Ötztal. Wochenlange Laborarbeiten stehen nun an, um exakte Nachbestimmungen
der Arten zu leisten.
Berufs- und Hobbyforscher jubelten über die Top Ergebnisse
Mag. Andreas Jedinger, Organisationskomitee, steht die Freude über den diesjährigen GEO-Tag der Artenvielfalt
ins Gesicht geschrieben: „Wir sind nicht nur stolz auf die hochkarätige, wissenschaftliche Besetzung, sondern
freuen uns auch über die vielen interessierten Gäste, die den Experten bei ihrer Arbeit über die
Schulter geschaut haben.“ Voll des Lobes sind auch die Experten, allen voran der internationale Flechtenspezialist
Roman Türk: „Ich bin hellauf begeistert vom Ötztal. Von den vielen Veranstaltungen, die ich im Zuge meiner
Arbeit besucht habe, ist dieser GEO-Tag der Artenvielfalt eine besonders gelungene. Vor allem das Miteinander der
Wissenschafter hat mich beeindruckt.“ Alle Wissenschafter waren übrigens im Universitätszentrum Obergurgl
untergebracht und konnten dort die Infrastruktur nützen.
Lange Nacht der Natur und das Festival der Artenvielfalt begeisterten
Zum außergewöhnlichen Naturerlebnis wurde die freitägige„Lange Nacht der Natur“ am Piburger See.
An die 200 interessierten Laien als auch Experten staunten über die Artenvielfalt der Nachtbesucher und beobachteten
Fledermäuse, Nachtschmetterlinge & Co. Mit Leuchttürmen wurden die nachtaktiven Tiere angelockt.
Ein voller Publikumserfolg waren die betreuten Naturerlebnisstationen am Samstag in der Gemeinde Ötz. Unter
dem Motto „Natur kennen lernen und gestalten, darf Spaß machen“, besuchten an die 1000 Naturbegeisterte das
„Festival der Artenvielfalt“. Als Abschluss begeisterte die legendäre Band „Broadlahn“ aus der Steiermark
Jung&Alt, Klein&Groß.
Natur trifft auf Kultur
Zeitgleich mit dem GEO-Tag der Artenvielfalt fand am Freitag im Aqua Dome in Längenfeld Vernissage und Publikumspräsentation
der „UNIKA – Fans – Ausstellung“ statt. Dreißig überlebensgroße Holzfiguren - „Fans“ verschiedener
Sportarten werden im Zuge des Kultursommers erstmals im Ötztal gezeigt. Anlass dieser Ausstellung des Grödner
Tals ist auch, sich näher mit der Kunstgeschichte des Ötztales zu beschäftigen. Daraus hat sich
das einzigartige Projekt „UNIKA – Fans“, den Emotionen freien Lauf -Holzbildhauerei & Schnitzkunst zwischen
Tradition und Innovation - entwickelt. Aus sportlicher Sicht war und ist das Ötztal mit der Durchführung
des Skiweltcups Vorreiter in der professionellen Fanbetreuung. Mit der im nächsten Jahr stattfindenden Fußball
EM in Österreich und der Schweiz wird sich der TVB Ötztal wieder ein Fan-Projekt einfallen lassen, um
auch in dieser Sportart ein Zeichen für Fans aus aller Welt zu setzen. |