Wien (rk) - Ein "bedeutender zeitgenössischer Komponist und Kulturmanager" erhielt am 06.06.
im Wiener Rathaus eine hohe Wiener Auszeichnung: Dr. Rainer Bischof, langjähriger Generalsekretär der
Wiener Symphoniker, wurde mit der "Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold" ausgezeichnet.
"Rainer Bischof hat mit 60 kompositorischen Werken in der Tradition der zweiten Wiener Schule ein beeindruckendes
Oeuvre vorgelegt. Den Wiener Symphonikern hat er in seiner Ägide durch zahlreiche Gastspiele und durch Verpflichtung
der bedeutendsten Dirigenten zu Weltruhm verholfen", so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.
Rudi Buchbinder hielt eine sehr persönliche Laudatio auf seinen Freund Rainer Bischof, der "einem mit
seinem Dickschädel die Freundschaft wahrlich nicht leicht macht". Er würdigte ihn als Komponist,
Pädagoge, Philosoph und als längstdienender Generalsekretär der Wiener Symphoniker: "Unter
seiner Leitung erlebten das Orchester einen Höhenflug".
Zwtl.: Biographie Rainer Bischof
Rainer Bischof wurde am 20. Juni 1947 in Wien geboren. Ab 1965 studierte er Philosophie an der Universität
Wien, wo er 1973 zum Dr. phil. promovierte. Daneben inskribierte er von 1965 bis 1967 Komposition und Dirigieren
an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst, bis er sich entschied, bei Hans Erich Apostel Privatunterricht
in Kontrapunkt, Formenlehre und Analyse zu nehmen.
1978 wurde Bischof von Generalsekretär Hans Landesmann als Leiter des künstlerischen Betriebsbüros
in die Direktion der Wiener Konzerthausgesellschaft berufen. 1984 wechselte Bischof zum Kulturamt der Stadt Wien,
wo er als Theaterreferent und musikalischer Berater der Wiener Festwochen tätig war. Von 1986 bis 1988 leitete
er daselbst das Musikreferat und den Wiener Musiksommer. Daneben fungierte er von 1984 bis 1986 als Präsident
des Österreichischen Komponistenbundes. 1987 erhielt er einen Lehrauftrag für Ästhetik an der Hochschule
für Musik und darstellende Kunst in Wien.
1988 wurde Bischof zum Generalsekretär der Wiener Symphoniker bestellt, ein Posten, den er bis 2005 innehatte.
Seit 1991 ist er Präsident der Internationalen Gustav-Mahler-Gesellschaft und seit 1996 leitet er eine Kompositionsklasse
an der Konservatorium Wien Privatuniversität.
Als Komponist ist Bischof der Zweiten Wiener Schule verpflichtet. Er schreibt in Zwölftontechnik, wobei er
in der Strenge und Dichtheit des Satzes vor allem von Anton Webern beeinflusst ist, aber auch Charakteristika seines
Lehrers Hans Erich Apostel übernimmt. |