Black and White  

erstellt am
05. 06. 07

Lentos-Ausstellung über das Phänomen der Linie
Linz (stadt) - Die Lentos-Ausstellungen im Juni stehen ganz im Zeichen der eigenen Sammlung: Der Einstieg in eine Reihe von Sammlungspräsentationen erfolgt ab 7. Juni mit der Grafik-Ausstellung black & white. Das Phänomen der Linie im Untergeschoß. Die Auswahl der Arbeiten konzentriert sich in dieser Schau auf Werke, die auf die Kraft der reinen Linie vertrauen. In black & white sind Werke unter anderem von Hanghofer, Hrdlicka, Lienbacher, Matisse, Picasso, Tàpies, Schmalix, Vieira da Silva vertreten.

Die Auswahl der Grafiken konzentriert sich auf Arbeiten, die möglichst auf modellierende (unter anderem die Körperplastizität betonende, oder Licht-Schatten darstellende) Absichten verzichten. Ein Aspekt der Ausstellung ist, der Linie in ihrer metaphysischen Dimension einer möglichen Genese nachzuspüren. Handelt es sich beim Zeichenakt um ein Moment der Füllung, wonach eine leere Fläche beschriftet wird oder um ein Moment der Einschwärzung, wonach Linien nachgezogen werden, die im weißen Grund selbst schon enthalten sind?

Kontinuierlich behauptet die Zeichnung ihren Stellenwert in der Kunst des 20. Jahrhunderts in unterschiedlichen Formen: als Entwurf, als Skizze, als Konstruktionszeichnung, als autonome Position linearer Kunst, als Mittel der unmittelbaren Übertragung der Gedanken auf Papier, als Mittel zur Erkenntnis, als beliebtes Sammlerstück oder als begehrtes erschwingliches Original eines/einer großen KünstlerIn. Die Linie hat in der Zeichnung eine Offenbarungs-, Aufzeichungs- und Veranschaulichungsfunktion. Ihre mediale Grunddisposition ist eine Figur-Grundproblematik. Es wird eine Fläche „schwarz“ auf „weiss“ markiert oder umgekehrt.

Ein Katalog mit dem Titel black & white ist um neun Euro im Lentos-Shop erhältlich.

Informationen: http://www.lentos.at
 
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