Die Kulturhauptstadt 2009 stellt sich im Hohen Haus vor
Wien (pk) - Nationalratspräsidentin Barbara Prammer lud am 14.06. zur Präsentation
der Kulturhauptstadt Linz 2009 ins Hohe Haus. Im Rahmen der Veranstaltung wurde nicht nur daran erinnert, welche
kulturellen Akzente in der oberösterreichischen Metropole in den letzten Jahren gesetzt wurden, es wurde auch
auf die daraus resultierenden idealen Voraussetzungen für das Jahr 2009, in dem Linz als europäische
Kulturhauptstadt firmieren wird, verwiesen. An der Präsentation nahm ein ebenso zahlreiches wie prominentes
Publikum teil, darunter zahlreiche Vertreter aus Oberösterreichs Politik, Wirtschaft und Kunst.
Prammer bezeichnete es als große Freude, als Linzerin hier im Hohen Haus zur Präsentation einer starken
Stadt einladen zu dürfen. Es sei schön und wunderbar zu sehen, wie sich Linz entwickelt habe und wie
es sich auf ein wichtiges Jahr vorbereite. Die Präsidentin begrüßte die Vertreter der Linzer Politik
und auch die Verantwortlichen für das Projekt "Linz 2009", die schon sehr viel Vorbereitungsarbeiten
zu leisten hätten.
Besonders begrüßte Prammer die ungarische Parlamentspräsidentin, die, wie Prammer ausführte,
aus Pecs komme, welches 2010 als Nachfolger von Linz Kulturhauptstadt sein werde. Weiters verwies Prammer auf die
Installation "Donauwasser" von Waltraut Cooper, mit welcher das Hohe Haus auf "Linz 2009" aufmerksam
machen wolle.
Linz sei, so schloss die Präsidentin, eine Musterstadt, man brauche nicht bis 2009 zu warten, um diese Stadt
zu besuchen: "Es zahlt sich immer aus."
Franz Dobusch, Bürgermeister der Stadt Linz, freute sich, die drittgrößte Stadt Österreichs
im Parlament präsentieren zu dürfen, was im übrigen auf eine Idee Barbara Prammers zurückgehe.
Linz müsse sich so darstellen, wie es wirklich ist und wie es sich in den letzten Jahren entwickelt habe,
statuierte Dobusch. Die Stadt habe eine positive wirtschaftliche Entwicklung genommen, sei "Stadt der Arbeit"
geblieben und "Stadt der Kultur und der Bildung" geworden.
Linz verwirkliche zahlreiche Stadtentwicklungsprojekte, schaffe neue Wohnungen und sei vor allem eine soziale Musterstadt,
wie sich an den zahlreichen Initiativen zugunsten der sozial Schwächeren und Schwächsten zeige. Insbesondere
verwies Dobusch dabei auf das Sozialticket im öffentlichen Verkehr.
Es gebe aber auch Investitionen in Sport und Freizeit, man habe die Stadt begrünt, habe die Verwaltung neu
organisiert und hinsichtlich der kulturellen Einrichtungen kräftig nachgerüstet. Besonders nannte Dobusch
an dieser Stelle das Brucknerhaus, den Posthof, das AEC und das Lentos-Kunstmuseum. Stolz war Dobusch auch auf
den neuen Wissensturm, der eine neue Volkshochschule und eine Stadtbibliothek beherbergen werde. Dieser Turm, der
demnächst von Bundespräsident Fischer eröffnet werde, sei eine Einrichtung für Bildung an sich,
in die die Stadt, die sich zu ihren Aufgaben im Bildungsbereich stolz bekenne, entsprechend investiert habe.
Nachdem der Intendant der Organisationsgesellschaft "Linz 2009", Martin Heller, einen Überblick
über die in diesem Zusammenhang geplanten Projekte gegeben und Gerfried Stocker diese aus der Sicht der "Ars
Electronica" beleuchtet hatte, ergriff Bundesministerin Claudia Schmied das Wort. Sie leitete ihre Rede mit
einem Zitat der ehemaligen griechischen Kulturministerin Melina Mercouri, die quasi Patin dieses "wunderbaren
Projekts Kulturhauptstadt Europa" ist, ein: "Unsere Kulturen sind das Lebensblut des europäischen
Körpers". Bildung, Kunst und Kultur müssen im 21. Jahrhundert konsequent zusammengeführt werden,
um das kreative Potential der Menschen zu wecken und um unser Leben zu verfeinern, unterstrich die Ministerin.
Der Bund habe sich mit einer Investition in der Höhe von 20 Mill. € intensiv an den Vorbereitungen für
die Kulturhauptstadt 2009 in Linz beteiligt und sie wünsche allen ein ereignisreiches Jahr, ein gutes Gelingen
und viel Erfolg.
Die Präsidentin der ungarischen Nationalversammlung, Katalin Szili, wies darauf hin, dass 2010 ihre Heimatstadt
Pecs die Staffette von Linz übernehmen wird. Bei Linz und Pecs handle es sich um zwei Orte, die nicht nur
durch die Donau verbunden sind, sondern die auch historisch vieles gemeinsam haben. Beide Städte waren zum
Beispiel schon in der Römerzeit besiedelt und wurden früh von der Christianisierung erreicht. Die Gemeinsamkeiten
reichen bis in die Gegenwart und Ähnlichkeiten in den Bereichen Kunst, Musik, Küche und bei den Gewohnheiten
im Alltag erwecken Gefühle für einander, meinte Katalin Szili. Seit dem Jahr 1956, als Österreich
viele Ungarnflüchtlinge aufgenommen hat, fühle man sich mit dem Nachbarland in Dankbarkeit und noch stärker
verbunden. Sie wünsche allen Bürgern des vereinten Europas, das eine Einheit in der Vielfalt darstelle,
ein glückliches Leben und alles Gute für die Kulturhauptstadt Linz.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde die Landeshauptstadt mit multimedialem Einsatz in ihrer ganzen Vielfalt präsentiert.
Ein musikalisches Trio rundete den Abend ab. |