Linz (market) - Das Bestellen von Medikamenten per Internet wird in Österreich
kaum genutzt. Obwohl der Mehrheit der Bevölkerung das Angebot von Medikamenten online durchaus bekannt ist,
bevorzugt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung den klassischen Weg, um an Medikamente zu kommen.
Viel zu groß ist die Angst vor möglichen Risken. Denn die Österreicherinnen und Österreicher
sind der Meinung, dass der Online-Kauf Gefahren mit sich bringt.
market ließ im Rahmen einer telefonischen Untersuchung 400 Österreicher und Österreicherinnen zum
Thema Online-Medikamentenbestellung befragen. Knapp zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher
wissen, dass es die Möglichkeit gibt, online Medikamente zu bestellen. Besonders Personen, die zwischen 30
und 49 Jahre alt sind und Personen mit höherer Bildung (Maturanten und Akademiker) haben häufiger von
dieser Möglichkeit gehört. Zurückzuführen könnte dies einerseits auf die grundsätzlich
breitere Nutzung des Internets als Medium in diesen soziodemografischen Gruppen sein und andererseits auf einen
erhöhten Bedarf an Medikamenten für sich selbst oder die Kinder. Selbst bereits Medikamente über
das Internet bestellt hat jedoch nur eine verschwindende Minderheit von 2 Prozent (mehrmals oder einmalig). Vorstellbar
wäre es für 14 Prozent, die bisher noch nie online Medikamente bestellten. Die überwiegende Mehrheit
- 84 Prozent - verweigern diese Möglichkeit. Die älteren Personen und bei Personen mit Volks- und Hauptschulbildung
deutlich geringer. Die Online-Bestellung von Medikamenten genießt also kaum Akzeptanz unter der Bevölkerung.
Bei der Frage nach potentiellen Vorteilen halten sich die Österreicher eher zurück. Als Vorteil wird
eher die Tatsache gesehen, dass bequem von zuhause bestellt werden kann und dass die Medikamente auch geliefert
werden. Gut jeder Dritte sieht darin einen Vorteil, dass Produkte bezogen werden können, die in Österreich
nicht erhältlich sind. Nur jeder Fünfte hält die Möglichkeit, ein rezeptpflichtiges Medikament
zu kaufen, ohne vorher den Arzt besucht zu haben, für gut. Schließlich ist die Bevölkerung kaum
der Meinung, dass das Preis-Leistungsverhältnis im Internet besser ist.
In Summe überwiegen für die österreichische Bevölkerung die Nachteile: Mehr als vier Fünftel
(82%) sehen es als großen Nachteil an, keine Beratung beim Kauf zu bekommen. Rund drei Viertel befürchten,
dass ungeeignete Medikamente eingenommen werden oder Medikamente für Minderjährige leicht zugänglich
sind. Auch die Möglichkeit, in Österreich nicht zugelassene Medikamente zu bekommen, wird als Nachteil,
kaum als Vorteil gesehen. Dass abgelaufene oder wirkungslose Medikamente versandt werden, wird ebenfalls von drei
Viertel der Bevölkerung befürchtet.
Dokumentation der Umfrage P.MA497.0705.p4.T
n =400; telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung
ab 18 Jahren. Erhebungszeitraum: 22. Mai bis 31. Mai 2007; maximale statistische Schwankungsbreite bei n=400: ±
5,0 Prozent. |