Innsbruck (rms) - Das große Hochwasserprojekt im besiedelten Bereich der Sill konnte mit der Fertigstellung
des 220 Meter langen Bauabschnitts 4b - der Verbauung von der Pembaurbrücke bis zur Prinz-Eugen-Brücke
- abgeschlossen werden. Vizebgm. DI Eugen Sprenger und Projektleiter Ing. Gerhard Dendl (Magistratsabteilung III)
präsentierten am 13.06. vor Ort den neuen Bauabschnitt.
Bevölkerung vor Sill-Hochwasser geschützt
"Jetzt ist Innsbruck im Bereich der Sill vor einem Jahrhunderthochwasser geschützt", wies
Vizebgm. DI Sprenger auf die Bedeutung der Verbauung für die Innsbrucker Bevölkerung hin. In den Jahren
1985 und 1987 führten Hochwasser der Sill zu katastrophalen Überschwemmungen in den angrenzenden Innsbrucker
Stadtteilen. Seit 2001 baut die Stadt Innsbruck am Hochwasserschutz entlang der Sill. Nun ist der Ausbau im bevölkerten
Innsbrucker Stadtgebiet abgeschlossen. Die letzten rund 200 Meter der Hochwasserverbauung zwischen der General-Eccher-Straße
und der Mündung in den Inn (ein bisher nicht bevölkertes Gebiet) wird im Herbst 2008 in Angriff genommen.
Radweg vom Sillpark bis zum Baggersee
Parallel zum Flussbecken wurde auch die Promenade ausgebaut. "Entlang der Sill wird nun vom Stadtpark
bis zum Baggersee ein Radweg verlaufen", freute sich Vizebgm. DI Sprenger über die Verwirklichung seines
persönlichen Anliegens. Weiters laden ein Gehweg sowie Rastplätze mit Tischen und Bänken zum Verweilen
ein. Die Stadt erhält somit einen neuen Erholungsraum, der ab 21. Juni 2007 für die Bevölkerung
zugänglich sein wird.
Aus ökologischer Sicht wurde entlang der 220 Meter langen Ausbaustrecke besonders auf den Erhalt des alten
Baumbestandes Wert gelegt. Nur neun Bäume mussten entfernt werden. Im Zuge der möglichst naturnahen Promenadengestaltung
wurden 19 neue Bäume und 620 neue Sträucher gepflanzt.
Umfangreiche Baumaßnahmen
Im Oktober 2006 starteten die Baumaßnahmen im Abschnitt 4b. Die Flusssohle wurde in diesem Bereich
um bis zu einem Meter abgesenkt. Am rechten Sillufer wurde ein Deckwerk errichtet, am linken Ufer eine Steinvorgrundsicherung
der Ufermauer vorgenommen. Tafeln am ebenfalls neu erbauten Pegelhaus bieten für Passanten Informationen über
Pegelmessungen. Die Promenade samt Pegelhaus und der Kreuzungsbereich Pembaurstraße / Kärntnerstraße
wurde mit einer dem heutigen Stand der Sicherheit und Technik entsprechenden Beleuchtung ausgestattet.
Das Gesamtprojekt der Hochwasserverbauung entlang der Sill (Bauabschnitte 1 - 4) wurde mit 7,6 Millionen Euro veranschlagt.
Der nunmehr fertig gestellte letzte Bauabschnitt 4b ist mit 1,5 Millionen Euro budgetiert. Die Kosten werden im
Verhältnis 60 : 30 : 10 zwischen Bund, Land Tirol und Stadt Innsbruck aufgeteilt, wobei Projektleiter DI Dendl
auf die ausgezeichnete Kooperation zwischen Bund, Land und Stadt verweist. Insgesamt treffen die Stadt Innsbruck
Nettokosten in Höhe von 550.000 Euro. Aufgrund der großen Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung
hat die Stadt Innsbruck das Projekt vorgezogen und zwischenzeitig die Maßnahmen vorfinanziert. Bis Ende 2010
soll die Refinanzierung des Bundes und des Landes erfolgen. Voraussichtlich können die Kosten für das
Hochwasser-Projekt entlang der Sill ca. zehn Prozent unter den veranschlagten Kosten gehalten werden. |