Alpen-Regionen setzen sich für Erhaltung der Wasserreserven ein   

erstellt am
25. 06. 07

Vorarlberg übergab Vorsitz der ARGE Alp an Bayern / Sechs Resolutionen verabschiedet
Salzburger (lk) - Zum Abschluss des Vorsitzjahres 2006/2007 Vorarlbergs unter Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber in der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE Alp) fassten die zehn Mitgliedsländer und -kantone kürzlich in Bregenz umfassende Beschlüsse für die Zukunft: Konkret behandelt wurden unter anderem die Erhaltung der Wasserressourcen, die Verkehrssituation im Alpenraum, Energiefragen sowie die Daseinsvorsorge im Sozialbereich und der Ausbau der territorialen Kooperationen. Für das Land Salzburg nahm Landesamtsdirektor Hofrat Dr. Heinrich Christian Marckhgott an der Konferenz, bei der sechs Resolutionen verabschiedet wurden, teil. Turnusgemäß übergab Vorarlberg nach einem Jahr den Vorsitz der ARGE Alp an Bayern.

In der Resolution zum Thema Wasser sprach sich die ARGE Alp dafür aus, einen Zustandsbericht Wasser für den Alpenraum zu erstellen. Die Frage, ob ein weiteres Ausführungsprotokoll der Alpenkonvention erforderlich sei, soll anhand dieses Berichts kritisch geprüft werden. Der Handlungsspielraum der Alpenländer dürfe hier nicht einschränkt werden. In der Verkehrsresolution fordert die ARGE Alp die rasche Realisierung der Alpen querenden Bahntransversalen. Zum Beispiel sollen der Bahnkorridor von Schaffhausen bis Chiasso (Italien) mit den Zulaufstrecken zum Gotthard- und Monte-Ceneri-Tunnel (Schweiz), aber auch der Brennerbasis-tunnel mit den nördlichen und südlichen Zulaufstrecken rasch realisiert werden.

Ein ausreichendes Angebot an Daseinsvorsorge im Sozialbereich ist für alle Regionen wichtig. In abgelegenen und dünn besiedelten Gebieten muss die öffentliche Hand dies besonders unterstützen. Regionale und lokale Traditionen und Eigenheiten sind zu berücksichtigen. Deshalb spricht sich die ARGE Alp gegen EU-Vorgaben für diese Leistungen aus. Vielmehr soll die EU-Kommission klarstellen, dass es sich dabei nicht um ein marktorientiertes Angebot handelt und öffentliche Unterstützung zulässig ist.

Beim Thema Energie sprachen sich die Vertreter/innen der Regionen gegen die Auslagerung des Netzbetriebes aus. Zu Energiefragen hat die EU-Kommission im Jänner 2007 ein Maßnahmenpaket vorgelegt. Die Verwirklichung des Energiebinnenmarktes soll forciert werden. Die ARGE Alp fordert die europäischen Gremien auf, bei ihren Beschlüssen nicht nur Wettbewerbsaspekte, sondern auch das Erfordernis einer ausreichenden Versorgungsinfrastruktur im ländlichen Raum zu berücksichtigen. Besonders die Auslagerung des Netzbetriebs an selbstständige Gesellschaften lehnt die ARGE Alp ab. Zudem sollen der ökologisch vertretbare Ausbau der Wasserkraft und die Biomasse als wichtige Optionen für erneuerbare Energiequellen verankert werden.

Aktiv an der neuen EU-Regionalpolitik mitwirken

Schließlich will die ARGE Alp aktiv an der neuen EU-Regionalpolitik mitwirken und Projekte entwickeln, die durch EU-Gelder gefördert werden, so die Regierungschefs in einer Resolution zur europäischen territorialen Zusammenarbeit. Mit den neuen Strukturen sollte gewährleistet sein, dass die ARGE Alp auch künftig eine ernst zu nehmende Stimme für Föderalismus und Eigenständigkeit in Europa sein kann. Zu den Projekten, die laut Beschluss der ARGE-Alp-Regierungschefs fortgeführt beziehungsweise neu gestartet werden, zählen: Symposium "Miteinander Zukunft", Sportprogramm ARGE-Alp-Spiele, "Network Mountain Forest" zur Berg- und Schutzwaldpolitik, Konferenz zu TEN Transeuropäisches Verkehrs-Netz, Lehrlingsaustausch "Xchange", "Die besten Fünf" Schulexkursionen und Deutsche Dialekte im Alpenraum.

Coole und engagierte Jugend
Bei der Konferenz wurden auch die Preisträger des mit 15.000 Euro dotierten ARGE-Alp-Preises 2007 zum Thema "jung, cool und engagiert" bekannt gegeben. Es wurden Ideen gesucht, wie junge Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten gewonnen werden können. Aus 123 eingereichten Projekten wurden sechs Siegerprojekte ermittelt. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wurde an sechs Siegerprojekte verteilt.

Die Jury vergab zwei Haupt- und vier Anerkennungspreise. Hauptpreise gingen an die Projekte "Sport-verein-t" (IG St. Galler Sportverbände) und "72 Stunden ohne Kompromiss" (österreichweite Aktion der Katholischen Jugend und der Jungschar in Kooperation mit youngCaritas, Dornbirn/Vorarlberg). Anerkennungspreise gab es für "Vegetazione – das Land in die Stadt bringen" (Stadt Chiasso/Tessin), "Alt und Jung – gemeinsam aktiv" (Hauptschule Dingolfing/Bayern), "Ich sehe & fliege..." (Cooperativa Sociale Samuele/Trient), "Ein Samen für die Zukunft" (Associazione Volontarius, Bozen/Südtirol).
 
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