Ergebnisse des Mikrozensus für das 1. Quartal 2007
Wien (statistik austria) - Nach den Ergebnissen der Mikrozensus-Erhebung der Statistik Austria waren
im ersten Quartal 2007 3,95 Millionen Österreicherinnen und Österreicher erwerbstätig und 191.000
arbeitslos. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm gegenüber dem Vorjahresquartal kräftig um +130.000
oder 3,3% zu, und dementsprechend erhöhte sich auch die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen
(=Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung) von 68,2% im ersten Quartal 2006 auf nun 70,3%. Die Arbeitslosigkeit
verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal in absoluten Zahlen um minus 33.000, die Arbeitslosenquote
sank von 5,5% auf 4,6%. Diese Zahlen wurden nach internationalen Definitionen („EU-Quoten“) ermittelt und sind
nicht saisonbereinigt.
Die Beschäftigungszunahme zum Vorjahresquartal geht allerdings zum Teil auf eine verbesserte Erfassung der
mithelfenden Familienangehörigen zurück. Im ersten Quartal 2007 wurden 84.000 Mithelfende gezählt,
2006 61.000. Die Zahl der Selbständigen (inkl. der neuen Selbständigen) stieg um 32.000 auf 487.000,
und die Unselbständigen legten um 75.000 auf 3,378.000 zu.
Zunahme bei Vollzeitstellen
Das aktuelle konjunkturelle Hoch hat einen markanten Anstieg der Vollzeitstellen zur Folge. Insgesamt gab es gegenüber
dem Vorjahr 106.000 mehr Erwerbstätige in Vollzeit, bei den Unselbständigen + 61.000. Die Teilzeitquote
lag mit 22,3% leicht unter dem Vorjahreswert von 22,5%.
Vor allem Männer profitieren
Vor allem Männer profitierten von der verbesserten Arbeitsmarktlage. Das Beschäftigungswachstum fiel
bei ihnen höher aus (+4,0%) als bei den Frauen (+2,7%) und auch die Arbeitslosigkeit ging stärker zurück.
Die Arbeitslosenquote der Männer sank von 5,5% auf 4,3%, bei den Frauen hingegen nur von 5,3 % auf 5,0%. Auch
das Wachstum der Vollzeitstellen war bei den Frauen weniger ausgeprägt, der Anteil der Teilzeitbeschäftigten
unter ihnen stieg gegenüber dem Vorjahresquartal leicht von 40,9% auf 41,2% an.
Rückgang der Arbeitslosigkeit erfasst vor allem 25- bis 34-Jährige
Ein besonders deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit war bei den 25- bis 34-Jährigen zu beobachten,
bei denen die Arbeitslosenquote von 6,3% auf 4,8% fiel. Auch die Jugendarbeitslosigkeit verringerte sich von 10,1%
auf 8,0%, lag aber weiterhin deutlich über dem Durchschnittswert. So wie der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit
vom 1.Quartal 2005 zum 1. Quartal 2006 wesentlich auf die Zunahme jener Arbeitslosen beruhte, die gleichzeitig
auch in Ausbildung waren, geht der Rückgang von 2006 auf 2007 vor allem auf Abnahmen bei dieser Personengruppe
zurück. Geringere Rückgänge in den Arbeitslosenquoten gab es bei den 35- bis 45-Jährigen, kaum
Veränderungen in der Gesamtheit der Personen ab 45 Jahren. Für ausländische Staatsangehörige
sank die Arbeitslosenquote von 13,4% auf 10,8%, womit bei diesen eine überdurchschnittliche Ausweitung der
Beschäftigung um +8,6% konstatiert werden konnte.
Arbeitslosigkeit in Wien am höchsten
Regional gesehen war die Arbeitslosenquote im 1. Quartal 2007 in Wien mit 9,5 % eindeutig am höchsten, das
als einziges Bundesland über dem Österreich-Durchschnitt lag, , gefolgt von Kärnten (4,5%) und dem
Burgenland (4,4%). Weiter im Ranking, bei dem allerdings zu berücksichtigen ist, dass es sich um die Ergebnisse
einer Stichprobenerhebung mit einer entsprechenden Zufallsschwankung handelt, folgen Vorarlberg (3,7%), die Steiermark
(3,5%), Niederösterreich (3,3%) und Salzburg(3,2%). Die niedrigsten Arbeitslosenquoten verzeichneten Oberösterreich
(3,0%) und Tirol (2,8%).
Bei den hier präsentierten Ergebnissen handelt es sich um Daten aus dem Programm der „Europäischen“ Arbeitskräfteerhebung“,
die in Österreich im Rahmen des Mikrozensus durchgeführt wird.
Die Europäische Arbeitskräfteerhebung findet in allen Mitgliedsländern der EU statt. Dabei werden
in zufällig ausgewählten privaten Haushalten in standardisierter Form Informationen zu Erwerbstätigkeit
und der Suche nach Arbeit erhoben. Diese Daten werden anschließend auf die jeweilige Bevölkerungszahl
hochgerechnet. Als erwerbstätig gelten nach dem hier angewandten Labour – Force - Konzept Personen, die in
der Referenzwoche mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder zwar wegen Urlaub, Krankheit usw. nicht gearbeitet
haben, aber normaler Weise einer Beschäftigung nachgehen. Als arbeitslos gelten Personen, die Im Sinne dieses
Konzeptes nicht erwerbstätig sind, innerhalb der nächsten beiden Wochen nach der Referenzwoche eine Arbeit
aufnehmen können und während der vier vorhergehenden Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben oder nur
deshalb nicht gesucht haben, weil sie bereits eine Arbeit gefunden haben, die sie innerhalb von drei Monaten aufnehmen
werden. Das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) verwendet diese Informationen u.a. um saisonbereinigte
monatliche Schätzungen der Arbeitslosenquoten für die Mitgliedsländer durchzuführen.
In Österreich erfolgt die Erhebung – wie erwähnt - im Rahmen des Mikrozensus. Die Mikrozensus-Erhebungen
früherer Jahre fanden in den ersten drei Wochen der Monate März, Juni, September und Dezember statt.
Ab dem Jahr 2004 finden in allen Kalenderwochen des Jahres Befragungen statt. Weitere Änderungen betreffen
u. a. die Auswahl der Stichprobe sowie die Organisation der Erhebung. Aus diesen methodischen Gründen (komplett
neue Stichprobe, geändertes Erhebungsdesign) sind die Daten des Mikrozensus ab 2004 mit den Ergebnissen früherer
Erhebungen daher nur bedingt vergleichbar.
Teilzeitarbeit wird nach zwei unterschiedlichen Konzepten definiert und in den Tabellen ausgewiesen: Auf Basis
der normalerweise pro Woche geleisteten Arbeitsstunden, einschließlich regelmäßig geleisteter
Überstunden und Mehrstunden. Als teilzeitbeschäftigt gelten demnach jene, die weniger als 36 Stunden
pro Woche arbeiten. Auf Basis der direkten Frage nach Teilzeiterwerbstätigkeit. Aus Plausibilitätsgründen
gelten dabei Personen, die normalerweise weniger als 30 Stunden pro Woche arbeiten immer als teilzeitbeschäftigt,
Personen die 36 oder mehr Stunden arbeiten, immer als Vollzeitbeschäftigte. |