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Konzept "Neue Mittelschule" präsentiert |
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erstellt am
19. 06. 07
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Schmied
will "hoch attraktives öffentliches Schulangebot"
Gemeinsame Schule soll "Leistungsschule" sein
Wien (sk) - Sechs Bundesländer - Burgenland, Niederösterreich, Kärnten, Salzburg,
Steiermark und Wien - werden Projekte für Modellregionen zur "Neuen Mittelschule" einreichen. Bei
einer gemeinsamen Pressekonferenz von Unterrichtsministerin Claudia Schmied mit den Landeshauptleuten Gabi Burgstaller,
Hans Niessl, Franz Voves, Vizebürgermeisterin Grete Laska und dem Kärntner Landeshauptmann Jörg
Haider sowie Bernd Schilcher, Leiter der Expertenkommission zur Schulreform, wurden die Kriterien, Ziele und konkrete
Regionen für diese "Neue Mittelschule" präsentiert. Die ersten Modellregionen werden im September
2008 starten. Die Neue Mittelschule als gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen soll "eine Leistungsschule
sein, wo ganz stark auf Begabungen und Talente eingegangen, aber auch achtsam mit Benachteiligungen und Schwächen
umgegangen wird", so Schmied. Schmied will "ein hochattraktives öffentliches Schulangebot für
die Eltern".
"Der Bildungsreformzug hat den 'Hauptbahnhof' Minoritenplatz verlassen", so Schmied einleitend. Das Projekt
Neue Mittelschule sei "das zentrale Schulentwicklungsprojekt der Regierung". Die Projekte der Bundesländer
werden nun von einem Projektteam im Ministerium geprüft; es soll "keine Ho-Ruck-Aktion" geben. Bis
Jahresende sollen durch die Projektgruppe des Unterrichtsministeriums die einzelnen Modelle bewertet und die Kosten
konkretisiert werden.
Die Finanzierung der Vorbereitungsphase sei durch das Bildungsministerium gesichert, für die Realisierung
der Modellregionen ab 2008/2009 sei man bereits beim Budget 2009 und den folgenden; die Modellregionen werden deshalb
ein wesentlicher Punkt der nächsten Budgetverhandlungen sein, kündigte Schmied an. Die Finanzierung sollte
aus den steuerlichen Mehreinnahmen durch die gute Wirtschaftslage kommen. Kommenden Herbst wird dann ein weiterer
Schulgipfel stattfinden. Schmied will über "jeden Schritt des Projektes genau informieren; Transparenz
ist der beste Weg gegen Verunsicherung".
Schmied dankte den Landeshauptleuten für ihre Unterstützung, "sie sind bei der Schulreform meine
Partner". Auch in Niederösterreich würden konkrete Projekte entwickelt, und auch mit den Landeshauptleuten
Pühringer und Van Staa gebe es enge Kooperation, betonte Schmied. Volle Unterstützung für das Projekt
gebe es auch von den Sozialpartnern wie der Industriellenvereinigung, der Wirtschaftskammer, der AK. Das sei beim
gestrigen Schulgipfel deutlich geworden, so Schmied. "Viel mehr kann man sich zu Beginn einer solchen Reform
nicht wünschen."
Die Ministerin will auch in enger Abstimmung mit dem Koalitionspartner arbeiten; die eingesetzte Expertenkommission
unter Bernd Schilcher richte sich auch nach dem Regierungsprogramm. Für eine flächendeckende Umsetzung
in einem Bundesland - "was mein Ziel ist", so Schmied - brauche es allerdings die Zustimmung des Koalitionspartners.
"Jetzt arbeiten wir einmal entlang des Regierungsprogrammes." Sie, so Schmied, hoffe jedenfalls, dass
die Zustimmung zu dieser Neuen Mittelschule immer größer wird. Auch das gestrige Gespräch mit der
Lehrergewerkschaft sei sehr positiv gelaufen; wiewohl es noch Widerstände der AHS-Lehrergewerkschaft gibt,
"was aber zu erwarten war", so die Ministerin. |
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Missethon: Jeder Schulausflug ist besser organisiert
Eltern, Lehrer und Schüler sind verunsichert
Wien (övp-pk) - "Jeder Schulausflug ist besser organisiert", betont ÖVP-Generalsekretär
Hannes Missethon zu den angekündigten Gesamtschul-Modellen von Ministerin Schmied. "Wir wissen bis heute
nicht, was Schmied eigentlich will. Eltern, Lehrer und Schüler sind durch dieses Chaos massiv verunsichert.
Was sollen das für Ferien für die Kinder und Eltern werden", so Missethon.
"Die ÖVP bekennt sich zu einer Weiterentwicklung der österreichischen Schulen. Aber die Grundsätze
Wahlfreiheit, vielfältiges Angebot an Schultypen sowie das Prinzip Leistung dürfen nicht verlassen werden",
so Missethon. Wir dürfen das derzeitige Schulsystem nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, nur um mit Schnellschüssen
irgendwelche ideologischen Phantasien zu verwirklichen. Wir wollen, dass Hauptschulen und Gymnasien erhalten bleiben",
so der Generalsekretär.
"Schmied muss uns endlich klar machen, was sie will. Was heißt das Modell von Schmied für die betroffenen
Kinder vor Ort in den Modellregionen? Was heißen die Versuche für die Eltern und was heißen diese
Versuche mit den Lehrern?, fragt Missethon. |
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Brosz: Schmied erweist mit unausgegorenen Vorschlägen keinen guten Dienst
Nach Blockieren und Betonieren übt sich ÖVP jetzt im Schwänzen
Wien (grüne) - Wer sich Aufschlüsse über die konkreten Pläne von Unterrichtsministerin
Schmied zur Einführung von Modellregionen einer gemeinsamen Schule erwartet hat, wurde eines Schlechteren
belehrt. "Schön langsam stellt sich die Frage, was bei den Vorbereitungsarbeiten für eine gemeinsame
Schule eigentlich passiert. Weiterhin ist ungeklärt, wo Modellregionen eingerichtet werden sollen. Die Finanzierung
ist völlig offen. Seit Wochen werden dieselben Stehsätze wiederholt. Mit diesen unausgegorenen Vorschlägen
erweist Schmied der Idee einer sozial gerechten gemeinsamen Schule keinen guten Dienst," so der Bildungssprecher
der Grünen, Dieter Brosz.
"Die ÖVP hat nach wochenlangem Blockieren und Betonieren eine neue Strategie entwickelt: nämlich
Schwänzen. Offenbar haben sich die ÖVP-Landeshauptleute an ihre Schulzeit zurückerinnert und sind
gleich gar nicht erst gekommen. Diese kindische Reaktion spricht einmal mehr Bände für den Zustand der
Bundesregierung," so Brosz.
"Eine echte gemeinsame Schule kann gegen die soziale Schieflage im österreichischen Schulsystem ankämpfen.
Kinder aus bildungsfernen Schichten hätten dadurch viel bessere Chancen auf eine höhere Bildung. Die
gemeinsame Schule kann in Modellregionen aber nur dann umgesetzt werden, wenn sichergestellt ist, dass alle SchülerInnen
dieser Region die gemeinsame Schule besuchen. Zu kleine Regionen würden dazu führen, dass wieder nur
ein Teil der SchülerInnen das Angebot nutzt und für andere Ersatzmöglichkeiten gesucht werden. Ein
zusätzlicher Schultyp, der parallel zu den Gymnasien und Hauptschulen eingeführt wird, widerspricht der
Idee einer gemeinsamen Schule. Darauf kann Österreich getrost verzichten," so Brosz. |
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Strache: Gesamtschulprojekt hat Charakter misslungener Schulversuche der 70er-Jahre
FPÖ-Obmann warnt vor unausgegorenen Experimenten auf dem Rücken unserer Kinder
Wien (fpd) - Das abenteuerliche Projekt der Gesamtschule werde von Bildungsministerin Schmied nun
rasch durchgepeitscht, ohne jedoch nur ansatzweise Rücksicht auf Gegenargumente zu nehmen, so FPÖ-Bundesparteiobmann
HC Strache. Es sei bezeichnend, dass die ÖVP-Landeshauptleute den Termin mit Bildungsministerin Schmied abgesagt
hätten.
Wenn mit den fünf Modellregionen jetzt der Grundstein für diesen waghalsigen Schulversuch gelegt werden
solle, könne man Bundesministerin Schmied nur mehr Ignoranz und Verweigerung der meisten elterlichen Interessen
vorwerfen. Es dürfe nicht angehen, dass in naher Zukunft keine Wahlmöglichkeiten für die schulische
Ausbildung unserer Kinder unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten vorhanden sind. Strache betonte einmal
mehr, dass bei einer Zusammenlegung des Unterrichts aller Zehn- bis Vierzehnjähriger eine Nivellierung nach
unten unvermeidbar wäre. Jetzt in Modellregionen den Plan der Gesamtschule erst einmal zu testen, bezeichnet
Strache als gefährlich. Man wisse heute, dass misslungene Schulversuche der Vergangenheit durchaus negative
Auswirkungen auf vereinzelte Schüler gehabt hätten.
Eine gemeinsame Schule ohne Differenzierung der Voraussetzungen der Schüler sei schlichtweg abzulehnen, verstärkte
der FPÖ-Parteiobmann. Es müsse weiterhin in dieser für Kinder sehr sensiblen Zeit - zwischen zehn
und vierzehn - Rücksicht auf Begabungen, Talente und Eignungen genommen werden. Die Gefahr sei groß,
dass chaotische Zustände an den betroffenen Schulen auftreten, bedingt durch das nicht mögliche "Unter-einen-Hut-Bringen"
unterschiedlichster Schüler. Die FPÖ fordere einen Stopp des Projektes und verlange eine bessere Einbeziehung
der Bevölkerung in derart massive Änderungen unseres Schulsystems, schließt Strache. |
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Tscharnutter: Keine Gesamtschule in Wien nach dem Modell Brandsteidl
Ablöse der Stadtschulratspräsidentin gefordert
Wien (bzö) - Strikt gegen die Einführung der Gesamtschule nach dem Modell Brandsteidl in
Wien ist der Wiener BZÖ-Obmann Mag. Michael Tscharnutter. "Die Idee eine Gesamtschule auf dem Niveau
der Hauptschule und ohne Leistungsstufen einzuführen - wie es die Stadtschulrats- präsidentin Brandsteidl
für Wien vorsieht -würde das Bildungsniveau massiv drücken. Diese Leistungsnivellierung auf Kosten
der österreichischen Kinder ist nicht akzeptabel. Dadurch setzt Brandsteidl die Zukunftschancen unserer Kinder
und Jugendlichen aufs Spiel", so Tscharnutter.
Der Wiener BZÖ-Obmann verwies in diesem Zusammenhang auf den gescheiterten Wiener Modellversuch der kooperativen
Mittelschule. "Die völlig verfehlte Integrationspolitik der Wiener SPÖ hat dazu geführt, dass
viele Kinder ohne ausreichende Kenntnis der deutschen Sprache und ohne kulturelle Integration in unseren Schulen
den Lernerfolg der anderen Kinder blockieren. Wenn Brandsteidl in dieser Situation das gescheiterte Modell der
kooperativen Mittelschule für alle Kinder einführen will, dann führt das auf direktem Weg in ein
Zwei-Klassen-Bildungssystem. Während sich wohlhabende Familien für ihre Kinder eine Privatschule leisten
können, bleibt allen anderen nichts anderes übrig als der Weg in die Brandsteidl-Gesamtschule mit einem
hohen Anteil nicht deutschsprachiger Kinder", sagte Tscharnutter.
Tscharnutter formulierte das Ziel einer vernünftigen Bildungspolitik, das darin liege, dass jedes Kind den
höchsten Ausbildungsgrad erreichen soll zu dem es fähig ist. Daher sei beim Projekt gemeinsame Schule
eine klare Unterscheidung zwischen Großstädten und den ländlichen Räumen notwendig. "In
den ländlichen Gebieten sind Pilotprojekte, die dazu dienen, das Bildungsniveau weiter zu verbessern, absolut
zu begrüßen. Für eine Großstadt für Wien kommt eine SPÖ-Einheitsbrei-Gesamtschule
nicht in Frage. Diese Schnapsidee von Brandsteidl kann bestenfalls der letzte Schritt für den Bürgermeister
sein, um die überforderte Stadtschulratspräsidentin zu ersetzen", schloss Tscharnutter. |
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