"Paukenschlag beim Finanzausgleich": Finanzministerium schlägt Ländern die
Abschaffung der Werbeabgabe vor
Wien (pwk) - „So weit waren wir noch nie. Jetzt müssen wir auch noch den letzen Schritt gehen“,
gibt sich Peter Drössler, Obmann des Fachverbands Werbung und Marktkommunikation in der WKÖ, optimistisch:
„Unser intensives Lobbying und unsere professionelle Arbeit machen sich nun bezahlt“.
Sowohl Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer als auch Bundeskanzler Alfred Gusenbauer haben sich für
die Abschaffung der Werbeabgabe ausgesprochen. Die offizielle Aufnahme der Werbeabgabe ins Verhandlungspaket des
Bundes durch Finanzminister Molterer ist ein wichtiges politisches Signal. Bei den am 5. Juli 2007 beginnenden
Verhandlungen zum Finanzausgleich mit den Ländern geht es unter diesem Titel um ein Steuer- und Abgabenvolumen
von 115 Millionen Euro.
Der Fachverband hat die Chance ergriffen, im Rahmen der vorgezogenen Verhandlungen zum Finanzausgleich die Kommunikationswirtschaft
nach über 80 Jahren endlich von der Werbesteuer zu befreien. „Der Fachverband ist als die gesetzliche Interessensvertretung
bei den politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern als seriöser und sachlicher Gesprächspartner
positioniert,“ erläutert Drössler. „Auf dieser Basis konnten wir mit unseren Argumenten offenbar überzeugen.“
Eine Reihe von Gründen spricht, so Drössler, für die Abschaffung der Werbeabgabe:
1.) Die Wirtschaft wird die freiwerdenden Mittel zur Gänze reinvestieren.
Stärkeres Wirtschaftswachstum, positive Beschäftigungseffekte und damit verbundene höhere
Steuereinnahmen sind die Folgen eines Wegfalls der Werbeabgabe.
2.) Werbung wird so auch für KMU und EPU leistbarer.
Und wer wirbt, investiert in Wachstum. Der Wegfall unterstützt so den dynamischsten Teil unserer Wirtschaft.
3.) Die Werbewirtschaft hat eine Schlüsselfunktion für die Qualität des Wirtschaftsstandorts
Österreich.
Nicht zuletzt als wichtiger Auftraggeber für die Hoffnungsbranche Kreativwirtschaft gehen von ihr
wichtige Wirtschaftsimpulse aus.
Der Kampf um die Abschaffung des wohl dienstältesten Provisoriums der Republik ist aber noch nicht gewonnen,
führt Drössler weiter aus. Nun gehe es darum, im Zuge der Verhandlungen eine Lösung zu finden, die
die Finanzierungsinteressen der Gemeinden berücksichtigt, ohne die österreichische Werbewirtschaft durch
diese „Strafsteuer auf Wachstum“ einseitig zu diskriminieren. Der Fachverband setze daher weiter auf gute Zusammenarbeit.
WKÖ-Präsident Christoph Leitl hat sich immer an vorderster Stelle für dieses zentrale Anliegen des
Fachverbandes eingesetzt. Begleitend dazu wird der Fachverband vom Obmann der Bundessparte Information und Consulting
in der WKÖ, Jürgen Pollirer, intensiv unterstützt. Einen entscheidenden Schub hat auch die branchenübergreifende
Lobbying-Plattform „Wirtschaftsmotor Werbung“ bewirkt. An dieser Initiative nehmen die bedeutendsten Institutionen
und Interessensverbände der Kommunikations- und Werbewirtschaft teil, wie der Verband Österreichischer
Zeitungen (VÖZ), der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP), der ORF, die International Advertising
Association (IAA), der Fachverband Werbung und Marktkommunikation, die Fachgruppe Werbung der WK Wien oder der
Österreichische Markenartikelverband (MAV). |