Mega-Forschung in Milliardstel-Meter-Physik
Graz (universität) - Winzig kleine Teile mit ganz großer Zukunft – die Anwendungsgebiete
der Nanowissenschaften reichen von selbstreinigenden Textilien bis hin zur Übertragung und Speicherung von
Daten. Die Karl-Franzens-Universität Graz setzt ebenfalls auf diesen weltweit boomenden Sektor und hat die
Nanowissenschaften als einen ihrer Forschungsschwerpunkte etabliert. Mit der Eröffnung des „NANO-Lab“ am 20.
Juni 2007 am Institut für Physik wird das zukunftsweisende Arbeitsgebiet rund um die ein Milliardstel Meter,
also Nanometer großen Strukturen weiter gestärkt.
Im Zentrum der Investition von 800.000 Euro stehen zwei moderne Großgeräte, die mit Infrastruktur-Mitteln
des Wissenschaftsministeriums finanziert wurden. Zum einen ein in der Steiermark einzigartiges Rastertunnelmikroskop,
das bei tiefsten Temperaturen von bis zu minus 268 Grad Celsius die Beobachtung chemischer Vorgänge eines
einzigen Atoms ermöglicht. Zum anderen ein Photoelektronenspektrometer, das die chemische Zusammensetzung
der obersten Lagen eines Materials analysiert und tiefgreifende Aufschlüsse über deren Eigenschaften
geben soll.
„Wir verfügen damit in der Grundlagenforschung über eine Ausstattung auf höchstem Niveau“, bestätigt
Nano-Wissenschafter Univ.-Prof. Dr. Falko Netzer. „Unsere Ergebnisse können zu Anwendungen führen, die
heute oft noch Visionen sind.“
Mit dem „NANO-Lab“ ist ein weiterer Bestandteil des Schwerpunkts Nanowissenschaften verwirklicht. Ab kommendem
Herbst sollen die Aktivitäten der Uni Graz in einem Center für Nanostrukturforschung und Nanoanalytik
gebündelt werden. Nanotechnologie wurde auch als eines von vier Kerngebieten in der kürzlich veröffentlichten
Forschungsstrategie des Landes Steiermark identifiziert. |