Wien (rk) - Im Zuge des Wien-Auftritts in New York City im März 2007 wurde im Rahmen des jüdischen
Schwerpunkts eine Einladung der Vizebürgermeisterin und Finanzstadträtin Mag. Renate Brauner an jüdische
Vertreterinnen und Vertreter zu einem Wienbesuch ausgesprochen. Der Besuch wurde diese Woche eingelöst und
fand von 27. Juni bis 1. Juli 2007 statt. Die hochrangige Delegation bestand aus jüdischen Vertreterinnen
und Vertretern in Spitzenpositionen u.a. aus den Bereichen Wirtschaft, Medien, Anwaltskanzleien sowie Finanz- und
Bankenwesen.
Anlässlich eines Empfangs im Wiener Rathaus am Abend des 28.06. betonte Vizebürgermeisterin Mag. Renate
Brauner: "Vergessen wir niemals, was während des Holocausts geschehen ist - man kann dieses dunkle Kapitel
der Geschichte nicht ungeschehen machen, aber man kann beweisen, dass es abgeschlossen ist. Wien ist eine pulsierende,
zukunftsorientierte und weltoffene Stadt, die sich im Herzen Europas nachhaltig um ein völkerverbindendes,
friedliches Miteinander bemüht. Wir haben schon aus der historischen Notwendigkeit heraus, die Verantwortung,
diese Chance des Händereichens zu nutzen."
Planungsstadtrat DI Rudi Schicker sagte, Wien sei historisch gesehen, immer schon ein multikulturelles Zentrum
gewesen - man habe leider während der letzten Jahrzehnte dieses Asset politisch instrumentalisiert und "schlecht
geredet". Wien müsse wieder lernen, die Möglichkeiten der Vielfalt der Stadtbevölkerung als
Vorteil und Chance zu sehen.
Bezirksvorsteher Gerhard Kubik, der ebenfalls bei diesem Empfang dabei war - seit März gibt es eine Bezirkspartnerschaft
zwischen Brooklyn und Leopoldstadt - berichtete, dass die ersten Gespräche zur Bezirkspartnerschaft äußerst
positiv und vielversprechend seien. Der zweite Bezirk sei zwar jetzt angesichts der kommenden Fußball EM
2008 eine einzige Baustelle und daher als Besichtigungsprogramm wenig ansprechend, aber die Gruppe sei herzlich
eingeladen, sich im nächsten Jahr davon zu überzeugen, dass die Lebensqualität in diesem Bezirk
vor allem für die Jüdische Community eine unübertreffliche sei.
Im Rahmen des Besuchsprogramms sind neben einem Empfang mit Vizebürgermeisterin Mag. Renate Brauner und Planungsstadtrat
DI Rudolf Schicker, Führungen bei den internationalen Organisationen UNO, IAEO, OSZE und OPEC, Besuch der
Präsidentschaftskanzlei, Austausch mit der Jüdischen Gemeinde in Wien sowie Treffen mit Vertretern der
Diplomatischen Akademie Wien, Museumsquartier und Raiffeisen Zentralbank Österreich AG vorgesehen. Schwerpunkt
der Gespräche sind die Perspektiven und Herausforderungen Wiens als wirtschaftliche und kulturelle Ost-West-Drehscheibe
und Zeitgenössisches Jüdisches Wien.
Ziel des Nachfolgeprojektes ist es, eine nachhaltige Achse zwischen Wien und New York City aufzubauen und den kulturellen
Austausch zu intensivieren. Im Rahmen des Delegationsbesuchs soll Wien als Finanz- und Wirtschaftsstandort, kulturelle
Metropole, Drehschreibe zwischen Ost und West, aber auch als Stadt der internationalen Begegnungen präsentiert
werden.
Der jüdische Schwerpunkt fand bereits beim Wien-Auftritt in NYC im März des Jahres, bei dem eine Bezirkspartnerschaft
zwischen dem New Yorker Stadtteil Brooklyn und der Leopoldstadt geschlossen wurde, große öffentliche
Beachtung. Damals reichte Programm vom Besuch der chassidischen Gemeinde bis hin zur Podiumsdiskussion zum Thema
"Zeitgenössisches jüdisches Wien" mit einer Filmvorführung von "Zorros Bar Mizwa".
Das Echo der Veranstaltungen in österreichischen und amerikanischen Medien war äußerst positiv,
darunter renommierte Tageszeitungen wie die Washington Post und die Jerusalem Post. |