Wanderungssaldo 2006 mit +27.000 Personen nur mehr rund halb so hoch wie
2005
Wien (statistik austria) - Im Jahr 2006 betrug der Wanderungssaldo Österreichs mit dem Ausland
insgesamt +27.477 Personen. Während in den Jahren 2004 und 2005 der jährliche Wanderungssaldo (Zuwanderung
minus Abwanderung) bei jeweils rund 50.000 Personen lag, verringerte sich die Netto-Zuwanderung im letzten Jahr
um 44%. Dies ist der niedrigste Wert seit der Jahrtausendwende. Für 2006 zeigt die aus den Daten des Zentralen
Melderegisters erstellte Wanderungsstatistik insgesamt 100.972 Zuzüge aus dem Ausland und 73.495 Wegzüge
ins Ausland. Der Saldo bei den österreichischen Staatsbürgern war mit -5.003 Personen auch im Jahr 2006
negativ. Der Wanderungssaldo der nicht-österreichischen Staatsangehörigen belief sich auf +32.480 Personen.
Der Rückgang des Ausländersaldos (2005: +53.975 Personen) ist dabei fast ausschließlich eine Folge
des deutlich geringeren Wanderungsgewinns bei Nicht-EU-Staatsangehörigen (2005: +33.544; 2006: +14.735).
Die Staatsangehörigkeiten der Zuwanderer unterstreichen die Verflechtungen mit den anderen Staaten der erweiterten
Europäischen Union sowie die immer noch hohe Bedeutung der Zuwanderung aus Südosteuropa. So betrug der
Wanderungssaldo mit der (erweiterten) EU 17.745 Personen, davon allein mit Deutschland 9.076 Personen, gefolgt
von Polen (+3.136), der Slowakei (+1.384) und Ungarn (+1.333). Dagegen zeigt sich ein deutlicher Rückgang
der Wanderungsgewinne mit der Türkei (+1.949 Personen nach +5.004 im Jahr 2005) sowie mit dem ehemaligen Jugoslawien
(ohne Slowenien; +4.100 Personen nach +11.299 im Jahr 2005). Auch der Wanderungsüberschuss mit Afrika verringerte
sich stark von 2.221 Personen (2005) auf 642, ebenso jener mit Asien von 5.316 Personen (2005) auf 3.282. Der Wanderungssaldo
bei Bürgern aus Lateinamerika lag ebenfalls deutlich unter dem Niveau der Vorjahre, wogegen die (bescheidenen)
Wanderungsgewinne mit Nordamerika etwas höher ausfielen.
Nach einem Gleichstand im Vorjahr fiel der Wanderungssaldo Österreichs mit EU-Staatsangehörigen aus der
EU-14 Region (+11.320) 2006 nahezu doppelt so hoch aus wie jener mit Bürgern der 2004 beigetretenen zehn neuen
EU-Staaten (+6.425). Wie auch in den Jahren zuvor stellten deutsche Staatsangehörige bei den EU-Bürgern
mit einem Plus von 9.076 Personen die mit Abstand größte Zuwanderergruppe. Im Vergleich zu 2005 sank
der Wanderungsgewinn sowohl bei den EU-14-Bürgern als auch bei den EU-10, doch fiel der Rückgang bei
letzteren stärker aus. Die stärkste Zuwanderungsgruppe aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten kam aus Polen,
auf die alleine knapp die Hälfte (49% bzw. +3.136 Personen) des Wanderungssaldos entfiel, gefolgt von Bürgern
aus der Slowakei (22% bzw. +1.384) und aus Ungarn (21% bzw. +1.333).
Auf Ebene der Bundesländer zeigte sich die fortgesetzte Dominanz Wiens als Ziel der internationalen Zuwanderung
nach Österreich: Knapp die Hälfte des Wanderungssaldos (44% bzw. +12.165 Personen) entfiel allein auf
die Bundeshauptstadt. Im Saldo für das Jahr 2006 weisen Oberösterreich (+4.247 Personen), Niederösterreich
(+3.070) und die Steiermark (+2.775) die höchsten Werte nach Wien auf. Innerhalb der Bundesländer konzentrierte
sich die internationale Zuwanderung vor allem auf die Landeshauptstädte und ihre Umländer; in Tirol,
Salzburg und Kärnten auch auf touristisch geprägte Gebiete. |