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Neuer Anlauf für Suche nach Kärntner Ortstafel-Lösung |
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erstellt am
28. 06. 07
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Haider: Keine Zustimmung zu adaptierter Verordnung von Sommer 2006!
Kärntner Position bleibt unverändert
Klagenfurt (bzö) - Eine klare Absage erteilt der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider
den Plänen der ÖVP, die Topographieverordnung von Sommer 2006 zu adaptieren und so einen zweiten Vorschlag
zur Lösung der Ortstafelfrage auf den Tisch zu legen. "Es gibt keine Zustimmung zu einer adaptierten
Verordnung von Sommer 2006", deponierte der Landeshauptmann postwendend und begründet dies mit den geplanten
Adaptierungen betreffend Anzahl der Tafeln, Schaffung eines Konsensausschusses sowie dem Nein zu einer Minderheitenfeststellung.
Haider: "In der Verordnung von Sommer 2006 wurden 11 Ortschaften in die Liste der 141 Ortschaften als Vorgriff
auf die Öffnungsklausel aufgenommen. Fällt die Klausel, müssen auch diese 11 Ortschaften fallen!
Es dürfen also nicht mehr Tafeln werden, sondern es müssen weniger werden!" Überhaupt räumt
Haider mit dem Mär auf, es habe im Entwurf von Sommer 2006 eine wirksame Öffnungsklausel gegeben. "Tatsächlich
war die geplante Klausel keine Öffnungsklausel, denn unsere Variante hätte eine Feststellung der Anzahl
der Volksgruppenangehörigen in der jeweiligen Ortschaft vorausgesetzt! Deswegen hat der Slowenenvertreter
Sturm auch 5 Minuten vor 12 seine Zustimmung verweigert, was wiederum das Njet der SPÖ zur Folge hatte."
Der Landeshauptmann begründet weiter, dass ein Konsensausschuss und damit eine Öffnungsklausel durch
die Hintertür nicht in Frage komme. Noch dazu, wo kein einziger Vertreter der Kärntner Landesregierung
in diesem Konsensausschuss sitzen soll. Schließlich sei mit dem Nein der ÖVP zu einer Minderheitenfeststellung
der schwarze Vorstoß bereits wieder Geschichte. Haider: "Es bleibt dabei: Minderheitenfeststellung oder
eine Ortstafelregelung auf Basis der Zählung von 1976, Verfassungsgesetz und maximal 102 Ortstafeln!" |
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Schaunig: Lösung bis Sommerpause, oder Thema erledigt
Kärtnens SPÖ-Chefin kritisiert Haider als "Störenfried" und Brandstifter"
Klagenfurt (sp-ktn) - Am Tag nach dem Ortstafelgespräch am Abend des 26.06. im Bundeskanzleramt
machte LHStv. Gaby Schaunig noch einmal die Haltung der SPÖ Kärnten deutlich. Konkret sieht Schaunig
eine "letzten Chance für eine Einigung" bis zur parlamentarischen Sommerpause.
Sollte bis dahin keine "vernünftige und in der Bundesregierung und in Kärnten von Verfassungsmehrheit
und der Kärntner Bevölkerung getragene abschließende Lösung" zustande kommen, sei für
sie das Thema "erledigt", so die Kärntner SPÖ-Chefin. Über Details werde sie erst diskutieren,
wenn ein Entwurf vorliege, dessen Verfassungsmehrheit garantiert sei.
Schaunig begründete ihre Haltung damit, dass die Menschen in Kärnten von der unendlichen Diskussion genug
hätten: "Die meisten Kärntnerinnen und Kärntner können von Ortstafeln schon nichts mehr
hören und haben wichtigere Probleme."
Scharfe Kritik übte Schaunig an Jörg Haider, dem sie "Scheinverhandlungen" vorwarf. Als Beweis
führte die SPÖ-Chefin orange Propagandainserate an, die schon vor Verhandlungsbeginn im Bundeskanzleramt
von Haider in Auftrag gegeben worden waren. Haider habe ein ganzes Land in Geiselhaft genommen und sei als "notorischer
Störenfried" und "politischer Brandstifter" an Ruhe und Frieden in Kärnten nicht interessiert. |
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Torta: Schaunig droht mit Verhandlungs-Stopp
Schaunig gegen Ortstafel-Lösung für Kärnten. Jetzt droht auch die SP-Chefin
mit Verhandlungs-Stopp. SPÖ will gar keine Lösung!
Klagenfurt (övp-ktn) - "Gusi zupft und die Schaunig-Marionette hüpft", sagt VP-
Landesgeschäftsführer Siegfried Torta auf Grund der auffälligen Passivität der SP-Vorsitzenden
Schaunig in der Ortstafelfrage. Habe die rote Gabi zuvor auf Zuruf aus Wien pariert, so sei sie bei der Verhandlungsrunde
in Wien zwar physisch anwesend aber im Prinzip nicht vorhanden gewesen.
Außerdem sei es bezeichnend für Schaunig, jetzt den Verhandlungspro-zess stoppen zu wollen, nur weil
sich Kärnten von Gusi nicht unter Druck setzen lasse. "Eine Ortstafel-Frage ist kein Sandkasten-Spiel,
wo man den Beleidigten spielt, wenn die Spielgefährten nicht mitmachen", erklärt Torta.
"Es ist evident, dass Schaunig offensichtlich aus Angst vor den eigenen Bürgermeistern gegen eine endgültige
Lösung für Kärnten ist", sagt Torta. Anders sei es nicht erklärbar, dass sie selbst für
eine Lösung mit 141 Ortstafeln eintrete, aber nun gebetsmühlenartig die vom Kanzler diktierten 163 Tafeln
wiederhole. "Gaby findet in Wien kein Gehör und keinerlei Unterstützung", gibt Torta zu bedenken.
Schaunig habe sich bei dieser für Kärnten wichtigen Entscheidung komplett ausgeklinkt.
Selbstverständlich sei im Sinne der Kärntnerinnen und Kärntner endlich eine Lösung auf den
Tisch zu legen. "2006 wäre sie möglich gewesen, da war die SPÖ dagegen. Schaunig soll nicht
herumjammern, die SPÖ hat's verbockt!", sagt Torta. |
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Glawischnig: Gesetz im Geiste des Staatsvertrags überfällig
Glawischnig gegen Verfassungsbestimmung
Wien (grüne) - "Die Kärntner Ortstafeln dienen seit Jahren nur der Profilierung oder
Desavouierung der handelnden Politiker. Die Kärntner Bevölkerung hat diese Debatte längst satt und
will endlich eine Lösung", sagt die Grüne Vizechefin Eva Glawischnig. In diesem Zusammenhang kritisiert
sie die "destruktive" ÖVP-Blockadepolitik, die mittels Zweiten Nationalratspräsidenten Spindelegger
zum Ausdruck gebracht wird.
Aber auch der SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer kommt bei Glawischnig nicht gut weg: "Sein Vorschlag
fällt hinter den seiner eigenen Partei vom Vorjahr zurück. Wichtig Elemente fehlen - etwa das Durchsetzungsrecht
oder die entscheidende Öffnungsklausel." Glawischnig lehnt vehement ab, ein Verfassungsgesetz zu beschließen,
das keine Öffnungsklausel enthält. "Das wäre gegen den Geist des Staatsvertrages, der anderssprachige
österreichische Volksgruppen schützen will. Die Zahl der Ortstafeln im Verfassungsrang einzuzementieren,
ist falsch. Die Regelung muss flexibel bleiben, niemand kann einen Bevölkerungsanteil der Zukunft prognostizieren."
Die Grüne würde eine Regelung per Verordnung vorziehen. "So würde jetzt endlich den Vorgaben
des Verfassungsgerichtshofs und damit dem Staatsvertrag Rechnung getragen. Bei veränderter Situation kann
nachkorrigiert werden." |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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