"St. PöltnerInnen" aus 104 Ländern  

erstellt am
28. 06. 07

Stadler: Weder "Kampf der Kulturen", noch "Ghettobildung"
St. Pölten (mss) - "Ein Familienstreit, der sich hochgeschaukelt hat, spiegelt nicht das Bild des Zusammenlebens in der NÖ Landeshauptstadt wider. St. Pölten ist zur Heimat von Menschen aus 104 Ländern geworden. Es gibt hier weder einen Kampf der Kulturen, noch eine Ghettobildung", nahm Bürgermeister Mag. Matthias Stadler zu dem aktuellen Anlass Stellung.

"Wenn sich aus einem Streit zwischen Kindern eine Straßenschlacht mit Messern und Pistolen entwickelt, ist das nicht die Kultur die in St. Pölten üblich ist", unterstreicht Stadler und betont: "Für diese Art der Austragung gibt es kein Verständnis, wir behalten das im Auge. Die Stadt hat im konkreten Fall unter Beiziehung der hier tätigen "Kulturvereine" zur Deeskalation vermittelt und kooperierte eng mit Stadt- und Landespolizeikommando."

Im Städtevergleich liegt St. Pölten mit 11 Prozent Anteil an BürgerInnen aus anderen Ländern unter dem Bundesdurchschnitt. Probleme aus der Vergangenheit sind kaum bekannt. Die Stadt leistet über der Norm Hilfestellung im Bereich Integration. Dazu gehören eine eigene Integrationsbeauftragte, Broschüren in fünf Sprachen, Finanzierung von Deutschkursen - die alle ausgebucht sind - und ein spezieller Integrationskreis, der im sechs-Wochen-Rhytmus zusammen tritt.

"Es wäre falsch, diese einmalige Entgleisung auf die Integrationspolitik zu schieben", beurteilt Bürgermeister Mag. Stadler die Situation. "Wie das Zusammenleben im Alltag abläuft, zeigte erst vor wenigen Tagen das Fest der Begegnung der Kulturen am Rathausplatz. In der Landeshauptstadt herrschen weder soziale noch nationalistische Spannungen. St. Pölten ist und wird eine sichere Stadt bleiben."

Von einer Ghettobildung in St. Pölten kann keine Rede sein, auffällige Wohnkonflikte sind kaum bekannt, ermittelten die involvierten Abteilungen im Magistrat. Tschetschenische Familien etwa - die über das Innenministerium der Landeshauptstadt "zugeteilt" wurden - sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt, wohnen zumeist in Privatquartieren. Die Kinder, großteils in Österreich oder direkt in St. Pölten geboren, sind auf sieben Schulen und
12 Kindergärten aufgeteilt.
 
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