Außenministerin trifft stellvertretende UNO-Generalsekretärin
Wien (bmeia) - "Asha-Rose Migiro ist als stellvertretende UNO-Generalsekretärin eine wichtige
Mitstreiterin bei der Stärkung der Rechte von Frauen weltweit und im Rahmen der Vereinten Nationen. Zusammen
mit der Präsidentin der UNO-Generalversammlung Sheikha Haya Rashed Al Khalifa stehen zwei Frauen an prominenter
Stelle in der UNO, die Frauenanliegen energisch und sichtbar fördern", so Plassnik nach ihrem Treffen
mit der stellvertretenden UNO-Generalsekretärin, die sich anlässlich des "UNO-Global Forum on Reinventing
Government" in Wien aufhielt und die Gelegenheit zu einem bilateralen Gespräch mit Außenministerin
Plassnik nutzte.
"Frauen müssen in die politische Arbeit und besonders in Friedensprozesse stärker und sichtbarer
eingebunden werden. Wir können es uns nicht leisten, 50 Prozent des Gesamtpotentials jeder Gesellschaft ungenutzt
zu lassen. Es ist an der Zeit, den Frauen ihren rechtmäßigen Platz am Verhandlungstisch einzuräumen.
Es muss heißen: Frauen vor den Vorhang!", so die Außenministerin weiter.
Plassnik verwies darauf, dass eine zentrale Forderung der Nahost-Frauenkonferenz Ende Mai in Wien die Erhöhung
der Anzahl von Frauen in Führungspositionen bei der UNO, besonders bei friedenserhaltenden Operationen und
bei Verhandlungen in Konfliktregionen, war. Es liege - so Plassnik weiter - an der UNO und an der EU, die UNO-Sicherheitsratsresolution
1325, welche die stärkere Einbindung von Frauen und Frauenanliegen in alle Phasen eines Friedensprozesses
vorsieht, mit Leben zu erfüllen. "Derzeit ist weder unter den 54 UNO-Sonderbeauftragten, noch unter den
9 EU-Sonderbeauftragten eine Frau zu finden. Das ist ein unhaltbarer Zustand." Die Außenministerin kündigte
an, dass die österreichische Bundesregierung noch vor dem Sommer einen nationalen Aktionsplan zur Umsetzung
dieser Sicherheitsratsresolution beschließen will.
Weitere Themen des Gesprächs waren die UNO-Reform und die Stärkung des UNO-Amtssitzes in Wien: "Österreich
ist und bleibt ein starker und verlässlicher Partner der UNO. Wir unterstützen nachhaltig die Bemühungen
des UNO-Generalsekretärs Ban Ki-Moon, der den Reformkurs der UNO konsequent fortsetzt", so Plassnik.
So sei etwa die Einrichtung von zwei Einheiten im UNO-Sekretariat zur Koordination aller UNO-Aktivitäten im
Bereich der Rechtsstaatlichkeit ein wichtiges Signal für die Bedeutung, die der UNO-Generalsekretär diesem
Thema beimisst. Österreich habe die Rechtsstaatlichkeit in das Zentrum seiner Kandidatur für einen nichtständigen
Sitz im UNO-Sicherheitsrat gestellt. "Ich begrüße auch den Vorschlag der stellvertretenden Generalsekretärin
Migiro, alle im Frauenrechtsbereich tätigen UNO-Einheiten unter einem Dach zusammenzufassen. Migiro kann auch
in Zukunft auf unsere volle und tatkräftige Unterstützung zählen, bei ihrem Vorstoß die UNO-Strukturen
im Frauenrechtsbereich neu zu organisieren und zu stärken", unterstrich die Außenministerin. |