Staatssekretär Hans Winkler beim Gipfeltreffen der Schwarzmeerkooperationsländer
Istanbul (bmeia) - "Mit dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens Anfang des Jahres wurde die
EU zum unmittelbaren Anrainer des Schwarzen Meeres. Die Schwarzmeerregion nimmt einen zunehmend zentralen Stellenwert
in der Europäischen Nachbarschaftspolitik ein - als Raum des Handels und des Energietransits, als Brücke
nach Zentralasien und in den Nahen Osten, aber auch als Ort politischer Umbrüche", so Staatssekretär
Hans Winkler beim Gipfeltreffen der Schwarzmeerkooperationsländer.
"Dauerhafte und diversifizierte Energieversorgung, Sicherheit und Stabilität sind auch heute noch keine
Selbstverständlichkeit. Gerade in der Schwarzmeerregion überlagern sich die Interessen und Aktivitäten
von Lieferländern, Transitländern und Verbraucherländern. Energiesicherheit und regionale Kooperation
gehen daher Hand in Hand und bedingen sich wechselseitig. Diese Herausforderungen kann kein Staat, aber auch nicht
die EU, alleine meistern. Hier bedarf es einer engen internationalen Vernetzung und eines Zusammenspiels mit ressourcenreichen
Ländern und Regionen", so Winkler, der in diesem Zusammenhang die Ausweitung der Energiegemeinschaft
der EU mit den Staaten Südosteuropas und die geplante Nabucco-Gas-Pipeline über Österreich als Schritte
in die richtige Richtung bezeichnete.
Winkler wies darauf hin, dass die EU - und somit auch Österreich - auch auf Energielieferungen aus Regionen,
in denen noch ungelöste Konflikte bestehen, angewiesen ist. "In der praktischen Zusammenarbeit müssen
wir unsere bestehenden Initiativen und bilateralen Ansätze besser nützen und Synergien bündeln.
Investitionen in die politische Stabilität sind auch Investitionen in unsere eigene Versorgungssicherheit.
Wir werden daher im Rahmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik sowie der künftigen Schwarzmeersynergie,
weiterhin unsere Bemühungen zur Stabilisierung und Verstärkung der Zusammenarbeit mit diesen Regionen
konsequent fortsetzen", so Winkler.
Die Schwarzmeerregion umfasst heute einen Wirtschaftsraum, der sich über 20 Millionen Quadratkilometer Fläche
erstreckt und etwas 350 Millionen Einwohner umfasst. Neben den sechs Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres gehören
der Schwarzmeerkooperation Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Griechenland, Serbien und Moldau an. Österreich
hat wie sechs weitere EU-Länder Beobachterstatus. |