Landwirtschaftskammer fordert mindestens 3 Cent davon für Bauern
Wien (bmlfuw/aiz) - Nach zahlreichen Verhandlungen mit der landwirtschaftlichen Interessenvertretung
erhöht der Lebensmitteleinzelhandel ab 09.07. die Preise für einen Liter Trinkmilch im um rund 10 Cent
oder knapp 10 %. Der durchschnittliche Literpreis liegt demnach jetzt knapp über 1 Euro. Sowohl der Rewe-Konzern
(Billa, Merkur/Penny) wie auch Spar bestätigten dies auf Anfrage der APA. Die bäuerliche Interessenvertretung
verlangt, so Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Gerhard Wlodkowski, dass rückwirkend mit
dem 01.07. mindestens 3 Cent dieser Preissteigerung den Bauern zugutekommen.
3 Cent pro Liter seien ad hoc notwendig, um den Abfluss der Milch ins Ausland zu verhindern. Ob in Zukunft weitere
Preiserhöhungen notwendig sein werden, sei derzeit noch nicht abschätzbar. Der Milchmarkt müsse
global beobachtet werden. In den letzten Jahren habe der Anteil der Erzeugermilchpreise am Konsumentenmilchpreis,
der bei rund einem Drittel liegt, stagniert und sei sogar rückläufig gewesen, nunmehr könne laut
Landwirtschaftskammer mit einer spürbaren Erhöhung gerechnet werden. Doch nicht nur in der weißen,
sondern auch in der gelben Palette werde eine Preisanpassung notwendig sein und kommen.
In Österreich sind rund 40.000 Milchbauern vornehmlich in den Berg- und benachteiligten Gebieten tätig.
Sie halten im Durchschnitt rund zehn Kühe und rangieren mit dieser kleinbäuerlichen Struktur im europäischen
Vergleich am Ende der Tabelle. Eine deutliche Preiserhöhung, die auch beim Bauern ankommt, werde laut Landwirtschaftskammer
zu einer Stabilisierung der Einkommen der Milchbauern führen und mache es ihnen letztlich möglich, auch
weiterhin Milchbauern zu bleiben und so die zahlreichen Funktionen im Sinne der Gesellschaft aufrechtzuerhalten.
Sie seien damit in der Lage, die Grundlage für die Tourismuswirtschaft und einen lebendigen ländlichen
Raum zu legen. |