Zweitägige ExpertInnentagung in Wien beschäftigt sich mit der Heranführung der
Städte Südosteuropas an die EU
Wien (rk) - Unter dem Titel "towards a modern local government assiciation" lädt der
Österreichische Städtebund am 9. und 10. Juli die Städteverbände aus Balkanländern in
das Wiener Rathaus. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Initiative von Städtebund, Europarat und Rat der Gemeinden
und Regionen Europas (RGRE) steht die Frage: "Wie können die Städteverbände in den Balkanländern
organisatorisch gestärkt werden, um den Herausforderungen zukünftiger EU-Beitrittsverhandlungen gewachsen
zu sein?" Ein neues Toolkit (Werkzeugkasten) für Städteverbände, das der Europarat mit Unterstützung
des Österreichischen Städtebunds entwickelt hat, gibt darauf Antworten. Insgesamt 30 TeilnehmerInnen
aus 13 Ländern nehmen an dem Workshop teil.
"Kommunaler Werkzeugkasten" hilft Südosteuropas Städten
Als Erfolgsfaktoren erweisen sich immer wieder der Einsatz von modernen Management- und Führungsmethoden,
eine offene Kommunikationskultur, Teamfähigkeit und der Anspruch sowohl Dienstleister als auch Lobbyist für
die Städte zu sein. Das Toolkit liegt nun als Broschüre vor und kann von allen Städteverbänden
in Südosteuropa verwendet werden. Kernelement sind Schulungen für die VerbandsmitarbeiterInnen sowie
Selbstbewertungen, welche das Entwicklungspotenzial der Verbände offen legen. Ziel des zweitägigen Workshops
ist es, mithilfe des Toolkits Kooperationsmöglichkeiten in südosteuropäischen Städteverbänden
zu finden.
Know-how-Transfer zur Stärkung der lokalen Demokratie
"Mit der Einladung an die Städteverbände Südosteuropas folgt der Österreichische Städtebund
seinem Grundsatz, dass starke und unabhängige Städte Garanten für Demokratie, Stabilität und
Wohlstand in Europa sind", meint Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger. In den noch jungen
Demokratien der Balkanregion können die Städteverbände von den Erfahrungen der Verbände aus
den EU- Ländern profitieren. "Diesen Erfahrungsaustausch organisiert der Österreichische Städtebund
seit nunmehr 10 Jahren im Netzwerk LOGON. Insofern ist der Workshop "TOWARDS A MODERN LOCAL GOVERNMENT ASSOCIATION"
ein weiterer Meilenstein des Know-how- Transfers des Österreichischen Städtebunds", so Weninger.
Zwtl.: Das Städtebund-Projekt LOGON
LOGON (Local Governments Network) bringt die Städteverbände der Europäischen Union mit jenen aus
sogenannten Transformationsländern zusammen und bildet die Plattform für den Wissensaustausch. Die Themenpalette
orientiert sich an der täglichen Arbeit der Städteverbände und Städte. "Wie erfolgt die
Finanzierung der Städte und Gemeinden? Was bedeutet das Vergaberecht der Europäischen Union für
die Städte? Welche Auswirkungen hat die europäische Umweltpolitik auf die Städte? Wie ist der öffentliche
Verkehr in den Städten am besten zu organisieren? Wie können die Städteinteressen in Brüssel
vertreten werden?", fasst Generalsekretär Weninger einige wichtige Fragestellungen zusammen. "Die
Städte und Staaten Südosteuropas haben noch einen weiten Weg in Richtung EU vor sich. Das LOGON- Projekt
des Städtebundes für die Kommunen in Osteuropa hat gezeigt, dass sich der Einsatz mehr als lohnt - für
beide Seiten", so Weninger abschließend. |