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Ergebnisse des Banken-Untersuchungsausschusses |
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erstellt am
06. 07. 07
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Cap:
Untersuchungsausschuss hat wichtige Arbeit geleistet
Es wäre schön gewesen, hätte es einen "schriftlichen Bericht zum Ausschuss
gegeben"
Wien (sk) - Es sei "sinnvoll gewesen, dass es den Untersuchungsausschuss gegeben hat, er hat wichtige
Arbeit geleistet und erfolgreich gearbeitet", so SPÖ-Klubobmann Josef Cap am 05.06. im Parlament. Viele
Dinge könne ein Untersuchungsausschuss lösen, vieles könne aber nur die Justiz machen, hob Cap hervor.
Die "Grenzziehung hierbei ist nicht immer sehr klar", dabei müsse man aber gerade bei dieser Grenzziehung
"sorgfältig vorgehen, sonst nimmt der Untersuchungsausschuss Schaden". Als "klug" bezeichnete
Cap, dass "der Untersuchungsausschuss vor dem Sommer beendet" wird.
Es wäre schön gewesen, hätte es einen "schriftlichen Bericht zum Ausschuss gegeben", so
Cap. Der Banken-Untersuchungsausschuss habe aber "genügend Stoff für eine Reform der Finanzmarktaufsicht(FMA)
geliefert". "Wir wollen, dass die österreichischen SparerInnen wieder vertrauen in die Banken haben
können". Man wäre "gut beraten nach Strukturen und Besetzungen in der FMA zu suchen, die im
Interesse der SparerInnen sind", hob der SPÖ-Klubobmann hervor. Abschließend erklärte Cap,
"ich bleibe dabei, dass es ein Minderheitenrecht werden soll einen Untersuchungsausschuss einzusetzen und
durchzuführen und, dass der Vorsitz auch weiterhin in den Händen von Abgeordneten bleibt". |
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Stummvoll: Banken-U-Ausschuss hat für Reform der Banken nichts Neues ergeben
Haben mindestens 70 Prozent unserer Zeit mit Fragen vertan, die vor Gericht gehören
Wien (övp-pk) - Nach acht Monaten muss ich sagen, die Haltung der ÖVP, die als einzige Fraktion
von Anfang an gegen diesen Untersuchungsausschuss gestimmt hat, war richtig. Dieser Untersuchungsausschuss hat
über acht Monate lang den Finanzplatz Österreich kriminalisiert. Die ganze Finanzwelt wusste, dass unsere
in Mittel- und Osteuropa so erfolgreichen Banken mit dem Vorwurf konfrontiert sind, dass sie in groß angelegte
Geldwäsche verwickelt seien. "Wenn das kein Imageschaden für den Finanzplatz Österreich ist!"
so der ÖVP-Fraktionsvorsitzende Dkfm. Dr. Günther Stummvoll am 06.07. im Plenum des Nationalrats. Er
wies darauf hin, dass der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Klaus Liebscher, aus diesem Grund
immer wieder mit Fragen von ausländischen Gästen über die Bankenaufsicht konfrontiert war.
"Was ist die Aufgabe eines Untersuchungsausschusses? Er ist kein Ersatz für den Staatsanwalt, ein Strafgericht
oder den Rechnungshof. Er hat die politische Verantwortung zu klären und festzustellen, wo es Schwachstellen
in der Gesetzgebung oder Vollziehung gibt. Wir haben allerdings Themen behandelt, die alle für das Gericht
reif sind", verwies Stummvoll unter anderem auf BAWAG, AMIS oder Hypo-Alpe-Adria. "Wir haben mindestens
70 Prozent unserer Zeit mit Fragen vertan, die vor Gericht gehören. Das ist nicht Aufgabe des Untersuchungsausschusses."
Es lasse sich nicht abstreiten, dass ein Untersuchungsausschuss für eine Regierungskoalition klimatisch nicht
ideal sei. Unglaublich viel negative Energie sei freigesetzt worden, Arbeitskapazitäten seien vergeudet worden.
"Ich wäre froh gewesen, hätten wir diese acht Monate dafür verwendet, über eine Reform
der Finanzmarktaufsicht (FMA) oder Anlegerentschädigung zu verhandeln. Wir haben uns hingegen acht Monate
lang mit der Vergangenheit beschäftigt." Einzig einige "Sittenbilder" hätte man erhalten,
beispielsweise darüber, wie es in der BAWAG zugegangen sei. "Und wir haben noch etwas entdeckt. Dort,
wo Menschen arbeiten, passieren auch Fehler". Der Untersuchungsausschuss habe nichts Neues hinsichtlich der
Reform der FMA, der Anlegerentschädigung oder Bankprüfung ergeben. Es wurde nur bestätigt, was wir
vorher schon gewusst haben: "Wir müssen Reformen durchführen, indem wir Schnittstellen bereinigen,
Doppelgleisigkeiten beseitigen, mehr Vorortprüfungen einführen und die Effizienz steigern. All dies sei
aber bereits im Koalitionspakt vereinbart. Neue konkrete Ergebnisse für die FMA-Reform waren zweifellos nicht
vorhanden.
Stummvoll wies darauf hin, dass die Anlegerentschädigung 1999 unter Finanzminister Edlinger beschlossen wurde.
Berichterstatter war damals der jetzige Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der erklärte, damit eine EU-Richtlinie
umzusetzen und eine optimale Anlegerentschädigung zu schaffen. Heute sei klar, dass man mit einem Volumen
von fünf Millionen Euro keinen größeren Schadensfall abdecken könne. Es sei zudem ein "Unsinn,
dass jene, die sich an Gesetze halten, für jene haften, die die Gesetze verletzen". Edlinger habe hier
seinerzeit einen "Konstruktionsfehler" vorgelegt.
Hinsichtlich der Bankprüfer verwies Stummvoll darauf, dass die Kammer der Wirtschaftstreuhänder schon
vor dem Banken-Untersuchungsausschuss Reformen angeregt habe. "Dafür hätten wir aber nicht acht
Monate mit 40 Sitzungstagen, 400 Stunden und 6000 Seiten Protokolle gebraucht", so der ÖVP-Abgeordnete
weiter, der in diesem Zusammenhang den Stenografen für ihre Arbeit dankte. "Wenn der Vorsitzende Dr.
Martin Graf zudem, um sich ein privates Archiv anzulegen und in Zukunft monatelang Pressekonferenzen bestreiten
zu können, von der Parlamentsdirektion Akten im Umfang von 19 Laufmetern verlangt, so halte ich das für
eine Provokation des Steuerzahlers."
Auch den Vorwurf des "Abwürgens" wies Stummvoll vehement zurück: Graf hätte jederzeit
die Mehrheit dazu verwenden können, effizienter zu agieren und beispielsweise Zeugen zur Geldwäsche schon
im Februar laden können. Der Unternehmer Dr. Josef Taus habe beispielsweise selbst erklärt, noch vor
Weihnachten geladen werden zu wollen. Dementsprechende Anträge von Stummvoll wurden allerdings nicht einmal
zur Abstimmung gebracht. Die Kritik sei daher "scheinheilig" "Kommen Sie jetzt nicht mit großem
Wehklagen. Ich habe wiederholt vorgeschlagen, die zeitlichen Prioritäten zu ändern. Monatelang haben
wir konstruktiv mitgearbeitet. Dass am Schluss in der Urlaubszeit Zeugenabsagen kommen, ist vorhersehbar gewesen.
Jetzt bitte nicht Krokodilstränen vergießen, Herr Dr. Graf!", so Stummvoll.
Stummvoll zeigte sich abschließend froh, dass dieser Untersuchungsausschuss nun zu Ende ist "und wir
umgehend eine Reform der FMA, der Anlegerentschädigung und Bankprüfung in Angriff nehmen können.
Nützen wir die Zeit, nicht die Vergangenheit zu betrachten, sondern Zukunftsgestaltung zu machen, damit unsere
Bürgerinnen und Bürger auch im Finanzbereich Sicherheit haben". |
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Graf: "Der Bankenausschuß hätte noch manche wertvolle Erkenntnis gebracht…
wäre er nicht von Schwarz und Rot abgedreht worden." – Berichtsrede des Vorsitzenden
des Bankenausschusses im Nationalrat
Wien (fpd) - In seiner Berichtsrede ging der Vorsitzende des Bankenausschusses FPÖ-NAbg Dr.
Martin Graf auf die während der vergangenen acht Monate erarbeiteten Verbesserungsvorschläge für
die Neustrukturierung der Finanzmarktaufsicht ein. "Es gilt neue Regelungen im Staatskommisärswesen zu
installieren", fordert Graf. "Ebenso muß eine Zusammenlegung der Prüfkompetenzen von FMA und
Nationalbank erfolgen. Darüberhinaus ist ein gesetzliches Verbot für die Abwerbung von Wirtschaftsprüfern
durch die von diesen geprüften Unternehmen zu veranlassen. Der Strafrahmen für Wirtschaftsdelikte muß
drastisch erhöht werden."
Graf verweist in diesem Zusammenhang auf den Untersuchungsauftrag des Ausschusses, dessen teilweise Nichterfüllung
wegen der vorzeitigen Beendigung der Anhörungen und damit das Verhalten der Regierungsfraktionen. Die ÖVP
habe sich von Anbeginn an äußerst destruktiv gezeigt, die SPÖ sei nach anfänglicher Kooperationsbereitschaft
wortbrüchig geworden.
"Wichtige Auskunftspersonen sind nicht vor dem Ausschuß erschienen", kritisiert Graf. "Diese
können wegen dessen überstürzter Beendigung nun nicht mehr gehört werden. Besonders der dubiose
MobilTel-Deal wäre dringend aufklärungsbedürftig. Daß dies nun nicht mehr möglich ist,
paßt ins Bild der von Beginn an offensichtlichen Behinderung des Ausschusses, die sich vor allem in der Vorenthaltung
bedeutender Akten seitens der Behörden geäußert hat. In den letzten vierzehn Tagen", schließt
Graf, "wurden uns nochmals über 12.000 Seiten Aktenmaterial geliefert, das dem Ausschuß sehr viel
früher verfügbar sein hätte müssen." |
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Bucher: "Banken-Ausschuß ist im Schatten des Eurofighter-Ausschusses
gestanden"
"Unser Vorschlag, den Untersuchungsausschuß bis Herbst zu unterbrechen, ist
sehr Weise"
Wien (bzö) - "Im gesamten Untersuchungsbereich, den wir uns in den letzten acht Monaten
verpflichtet haben, ging es um sehr viel Geld, Vertrauen und um Skandale, die aufgedeckt werden sollten",
meinte das BZÖ-Mitglied a.D. im Banken-Untersuchungsausschuß Abg. Josef Bucher in seinem Debattenbeitrag.
"Bei dieser Gelegenheit sage ich auch dem Ausschußvorsitzenden ein Dankeschön für die Vorsitzführung,
obschon wir unabhängige Richter als Vorsitzende eines Untersuchungsausschusses installieren wollen",
so Bucher weiter.
Der Banken-Untersuchungsausschuß sei aber im Schatten des Eurofighter-Untersuchungsausschusses gestanden.
Am Ende dieser acht Monaten bleibe die Erkenntnis übrig, daß im Gegensatz zum Eurofighter-U-Ausschuß
der Banken-U-Ausschuß mehr Erkenntnisse ans Tageslicht gefördert habe. "Wir sind vor allem bei
den Rahmengesetzgebung mehr gefordert. Es war eine sinnvolle Investition und es wichtig war, daß auch wir
dem BAWAG-U-Ausschuß unsere Zustimmung gaben", meinte Bucher.
Unser Vorschlag, den Untersuchungsausschuß bis Herbst zu unterbrechen, sei sehr Weise gewesen. "Atmen
wir noch einmal durch und schauen wir, daß alle wichtigen Beweisthemen am Tisch liegen, alle Prozesse abgeführt
sind, alle Auskunftspersonen zur Verfügung stehen, damit diese uns verpflichtend ihre Antworten geben können
und wir zu einem Ergebnis kommen. Leider stehen wir heute vor dem Ergebnis, daß wir wohl viel Geld und Zeit
aufgewendet haben, aber wenig an Aufklärung erreicht haben", betonte Bucher. Dies sei nun das Ergebnis,
vor dem wir heute stünden.
Im Bereich BAWAG sei es klar gewesen, daß es sich um den größten Wirtschaftsskandal der Zweiten
Republik verursacht von SPÖ-Funktionären handle. Für uns sei es aber wichtig gewesen, damit dies
nie wieder vorkomme, müßten die erforderlichen Schlüsse gezogen werden. "BAWAG - ein Sittenbild,
wie man mit einem großen Bankenunternehmen umgegangen ist. Dieses Sittenbild gehört nicht mehr wiederholt,
deshalb sind die gewonnen Erkenntnisse sehr wichtig", erklärte Bucher.
Zum Fall ATOMIC meinte Bucher, daß dies eine bewußte Konkurstreiberei von Seiten der BAWAG gewesen
sei. Der Fall AMIS habe gezeigt, daß man den Anlegerschutz hoch zu halten habe und dafür zu sorgen,
daß es zu keinen versteckten Malversationen komme. "Es braucht ein Zusammenspiel der Wertpapierdienstleistungsaufsicht
in Österreich und in der EU, damit solche Dinge nicht mehr passieren können", sagte Bucher.
Der gesamte Mobiltel Bulgarien sei aber unaufgeklärt geblieben, da die wichtigsten Auskunftspersonen durch
das Abdrehen des Ausschusses durch die Koalition nicht mehr erschienen seien. "Als Resümee all dieser
Beweisthemen bleibt übrig, daß es wichtig ist, ein Allfinanzaufsichtsorgan in Österreich zu schaffen,
das dafür Sorge, daß Banken, Versicherungen, Finanzdienst- und Wertpapierdienstleistungen sowie die
Börsenaufsicht in eine Hand gelegt wird. Damit es nicht mehr passieren kann, daß Berichte erstellt werden,
diese dann aber irgendwo verschwinden", sagte Bucher abschließend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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