Das Forschungszentrum Jülich und seine Partner gründen Kooperation im Bereich Hochleistungsrechnen
Jülich / Knoxville (universität) - Um die hochmodernen Programmierwerkzeuge im Hochleistungsrechnen
(engl. high-performance computing - HPC) weiterzuentwickeln, arbeitet das Forschungszentrum Jülich mit der
RWTH Aachen, TU Dresden und der University of Tennessee in Knoxville zusammen. Gemeinsam haben sie das Virtual
Institute High-Productivity Supercomputing (VI-HPS) gegründet, das von der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert
wird. Die Kooperation vernetzt das Fachwissen der Schlüsselakteure im Bereich der Leistungsanalyse- und Fehlererkennungswerkzeuge
für Spitzenrechensysteme. Der Hauptredner der heutigen Einweihungsfeier in Jülich ist Douglass Post,
Chief Scientist des United States Department of Defense High Performance Computing Modernization Program.
Der Sprecher des VI-HPS, Felix Wolf vom Forschungszentrum Jülich, freut sich über die aus der Partnerschaft
entstandenen Synergien: "Die Integration führender Werkzeugprojekte wird den HPC-Nutzern einen klaren
Produktivitätsvorteil einbringen". Zudem erklärt der stellvertretende Sprecher der Kooperation Christian
Bischof (Aachen): "Neben der Verbesserung der technischen Leistungsfähigkeit der Werkzeuge des VI-HPS,
liegt ein weiterer Schwerpunkt darin, mehr Nutzer davon zu überzeugen, dass die Verwendung dieser Werkzeuge
sowohl während der Entwicklung als auch in der Anwendungsphase Zeit einspart."
Das Virtuelle Institut wurde gemeinsam vom Forschungszentrum Jülich, der RWTH Aachen, der Technischen Universität
Dresden und der University of Tennessee gegründet. Ziel der Partnerschaft ist es, die Qualität von komplexen
Simulationscodes zu verbessern und ihren Entwicklungsprozess in der Wissenschaft und Technik zu beschleunigen,
um sie für höchst entwickelte parallele Computersysteme verwenden zu können. Die vier Institutionen
werden modernste integrierte Programmierwerkzeuge für Höchstleistungsrechner entwickeln, die die Programmierer
dabei unterstützen sollen, Programmierfehler zu identifizieren und die Leistung in der Anwendung zu optimieren.
Das Virtuelle Institut wird heute im Rahmen eines halbtägigen Kolloquiums im Forschungszentrum Jülich
eingeweiht. Douglass Post, Chief Scientist des United States Department of Defense High Performance Computing Modernization
Program (HPCMP), wird den Hauptvortrag mit dem Titel "Möglichkeiten und Herausforderungen von Computational
Science und Engineering" halten.
Virtuelle Institute sind ein bewährtes Förderinstrument der Helmholtz-Gemeinschaft. Die Helmholtz-Zentren
und Universitäten nutzen dieses Instrument zur Bündelung von Forschungskompetenzen, um dadurch exzellente
Forschungszentren von internationaler Bedeutung in den zentralen Forschungsbereichen zu schaffen. Die virtuellen
Institute werden für drei Jahre mit 300.000 Euro pro Jahr gefördert.
Das VI-HPS fügt sich nahtlos in die langfristige Kooperation und die gemeinsamen Initiativen zwischen dem
Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen im Bereich Simulation Science und Supercomputing ein. Eine Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe
arbeitet in Jülich und Aachen im Bereich der Leistungsanalyse und ist Teil der Graduiertenschule AICES, die
der RWTH Aachen im Rahmen der deutschen Exzellenzinitiative bewilligt wurde, um Studenten im Bereich Computational
Engineering Science (CES) auszubilden. Die von der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich getragene
German Research School for Simulation Sciences (GRS) wird begabten Studenten durch das Graduiertenprogramm "Computational
Science and Engineering" und durch den Bezug zum Hochleistungsrechnen spannende Ausbildungsmöglichkeiten
bieten. |