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OECD Österreich-Bericht vorgestellt |
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erstellt am
13. 07. 07
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Gusenbauer:
"Empfehlungen des OECD Österreich-Berichts ernst nehmen!"
Österreich zählt zu den Best-Performern in der EU und der OECD
Wien (sk) - Gemeinsam mit dem OECD-Generalsekretär Angel Gurría stellte Bundeskanzler Alfred Gusenbauer
am 13.07. den OECD-Bericht zu Österreich der Öffentlichkeit vor. Der OECD-Bericht, der etwa alle 18 Monate
von der internationalen Organisation in Paris erstellt wird und meist kritische wirtschaftspolitische Empfehlungen
an das jeweilige Land beinhaltet, zeichnet ein durchwegs positives Bild der österreichischen Wirtschaft. "Österreich
zählt zu den Best-Performern in der EU und der OECD und muss sich daher mit der internationalen Elite messen
lassen - und nicht nur mit dem Durchschnitt", fasste der Bundeskanzler die Hauptaussagen des Berichts zusammen.
Aus den zahlreichen Ratschlägen, die der Bericht in den Bereichen Regulierung, Arbeitsmarkt, Innovation
und öffentliche Finanzen gibt, hob Gusenbauer vor allem drei Empfehlungen der OECD hervor, die die Bildungs-
und Steuerpolitik betreffen und die aus seiner Sicht für die Steigerung des mittel- bis langfristigen Wirtschaftswachstums
in unserem Land von herausragender Bedeutung sind:
- Die Erfahrung anderer OECD-Länder hat gezeigt, dass die Entwicklung der Sprachfähigkeiten von Kindern
im Vorschulalter ein zentrales Element für den weiteren Schulerfolg darstellt. Die OECD empfiehlt daher, ein
verpflichtendes Vorschuljahr mit einem Schwerpunkt auf Sprachunterricht einzuführen. "Mit der Verabschiedung
des Kindergartenpakets haben wir einen wesentlichen Schritt in diese Richtung geschafft", reagierte der Bundeskanzler
auf die Aufforderung der OECD. Kinder mit Sprachdefiziten werden verpflichtend einen Kindergarten besuchen, wobei
im ersten Probejahr 2008/2009 zunächst keine Sanktionen, wie etwa eine Streichung der Familienbeihilfe, vorgesehen
sind.
- Weiters weist die OECD darauf hin, dass eine zu frühe Einteilung von Schülern in unterschiedliche
Leistungsgruppen oder Schulformen negative Auswirkungen haben kann. Kinder, die mit 9 oder 10 Jahren statt ins
Gymnasium in die Hauptschule geschickt werden und dann nach Erfüllung der Schulpflicht mit 14 die Schule verlassen,
stehen damit oft am Ende ihres Bildungswegs. Gusenbauer pflichtete der OECD bei, dass die Trennung in Haupt- und
Mittelschule problematisch sei und versicherte, "die Entwicklungsarbeit zur Neuen Mittelschule als gemeinsame
Schule für alle Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahre voranzutreiben. Einerseits baut diese auf einer neuen
Lernkultur mit stärkerer Differenzierung, Individualisierung und moderner Förderdidaktik auf und andererseits
sollen sich verschiedene Begabungen durch die Betonung von selbständigem Lernen und durch Projektarbeit entwickeln."
Bundeskanzler Gusenbauer verwies darauf, dass die Neue Mittelschule ab Herbst 2008 in Modellregionen realisiert
wird.
- Der OECD-Bericht kritisiert weiters, dass die Steuerstruktur in Österreich vor allem den Faktor Arbeit
belastet, während andere Besteuerungsgegenstände wie Vermögen und Grund und Boden kaum oder gar
nicht zur Mittelaufbringung herangezogen werden. Im internationalen Vergleich machen die Einnahmen aus vermögensbezogenen
Steuern in Österreich lediglich 1,3% des gesamten Steueraufkommens aus, während die Vergleichzahl im
EU-15-Durchschnitt bei 5,3% liegt, und im OECD-Durchschnitt bei 5,6%. Die Empfehlungen der OECD sind in diesem
Zusammenhang daher sehr konkret: a) die Anpassung der Einheitswerte, also der Bewertung der Steuerbasis an die
Marktwerte von Grund, Boden und Immobilien; b) ein Überdenken der Abschaffung der Erbschaftssteuer; und c)
ein Abraten davon, die Schenkungssteuer auslaufen zu lassen. "Als Regierungschef nehme ich diese Empfehlungen
der OECD sehr ernst", betonte der Bundeskanzler und stellte in Aussicht, dass "im Rahmen der Steuerreform
2010 eine deutliche Entlastung von Arbeitseinkommen geplant sei." "Eine Anpassung der Steuerstruktur
in Österreich, entsprechend den Empfehlungen der OECD, an internationale Vergleichswerte könnte dabei
helfen, den Spielraum für eine Entlastung des Faktors Arbeit zu vergrößern", ging Gusenbauer
konkret auf die Anregungen der OECD ein.
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Stummvoll: Solide Finanzpolitik von der OECD bestätigt
Reformen und Kurs der vergangenen Jahre untermauert
Wien (övp-pk) - "Die solide Finanzpolitik Österreichs ist von der OECD bestätigt
worden", so ÖVP- Finanzsprecher Dr. Günter Stummvoll zum OECD- Länderbericht. Das ist besonders
erfreulich, weil Österreich in diesem Bericht, "an den wirtschaftlichen Top-Playern gemessen wurde".
Österreich, das zeigen die Zahlen eindruckvoll, gehört zu den leistungsfähigsten Volkswirtschaften
der Welt. "Der Bericht untermauert die vielen Reformen und den Kurs der vergangenen Jahre", sagt Stummvoll.
Österreich liegt ausgezeichnet beim BIP- Wachstum, der Beschäftigung und in der Exportwirtschaft. "Das
gibt Mut für die Zukunft", so der ÖVP-Finanzsprecher.
Im Bereich Budget/Steuern anerkennt der OECD-Bericht die solide Entwicklung der Finanzlage in den vergangenen Jahren.
"Trotzdem ist es nötig, dass jede zusätzliche Einnahme für die weitere Budgetkonsolidierung
verwendet wird", so der ÖVP-Finanzsprecher. Im beschlossenen Doppelbudget finde sich die Entscheidung
der Bundesregierung wieder, "jetzt Zukunftsinvestitionen zu tätigen um das Wachstum weiter zu stärken".
Heuer ist, aufgrund der ausgezeichneten Wirtschaftslage, ein besseres Budgetergebnis als 0,9 Prozent des BIP möglich,
"allerdings nur bei weiterhin strenger Budgetdisziplin. Finanzminister Molterer ist aber der beste Aufpasser
auf das Geld der Steuerzahler". Das Ziel ist ein Nulldefizit 2010 bei gleichzeitiger Steuerentlastungsreform.
Zur Erreichung eines ausgeglichen Haushalts müssen auch die Länder die Reformen weiterentwickeln. "Sie
müssen ihre Verantwortung ernst nehmen. Der Stabilitätspakt ist das Kriterium und die Vorgaben sind umzusetzen",
stellt Stummvoll klar. Parallel dazu muss die Staats- und Verwaltungsreform die Aufgabenverteilung zwischen Bund
und Ländern neu definieren; ein Projekt, das in der Bundesregierung hohe Priorität hat.
"Entlastung, nicht Belastung ist das Credo", so Stummvoll. "Die ÖVP bekennt sich zum Auslaufen
der Erbschafts- und Schenkungssteuer", bekräftigte Stummvoll. Weil wir wollen keine Doppelbesteuerung
von Vermögen. "Die Betriebsübergaben wurden damit wirklich erleichtert."
Schon jetzt zahlen 45 Prozent der Menschen keine Lohnsteuer mehr. "2010 streben wir eine weitere Entlastung
an: Die für den Mittelstand und für die Leistungsträger. Das stärkt die Kaufkraft und den Wirtschaftsstandort
Österreich", so Stummvoll. |
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Rossmann: OECD bestätigt Grüne Kritik an Abgabenstruktur
Grüne fordern ein Überdenken der Abschaffung der Erbschaftssteuer
Wien (grüne) - "Wenn Molterer und Matznetter die Reformvorschläge der Grünen
für die ökosoziale Steuerreform nicht ernst nehmen, dann müssen sie spätestens jetzt die Bedenken
der OECD ernst nehmen und endlich etwas zur Entlastung des Faktor Arbeits und für die Umwelt tun und die Abgabenstruktur
reformieren", fordert Bruno Rossmann, Finanzsprecher der Grünen. "Vermögensbezogene Steuern,
wie die Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer einfach nicht reparieren sondern auslaufen lassen zu wollen - so
wie von Molterer & Co verkündet, widerspricht völlig den Empfehlungen der OECD. Das ist eindeutig
ein Schritt in die komplett falsche Richtung", so der grüne Finanzsprecher."Auch die OECD-Empfehlung
zur Aktualisierung der Einheitswerte, sollte rasch umgesetzt werden."
Eine Reparatur der Erbschafts- und Schenkungssteuer müsse - im Sinne der OECD Empfehlungen und zahlreicher
Anträge der Grünen - einhergehen mit einer schrittweisen Anhebung des Anteils an vermögensbezogenen
Steuern am Bruttoinlandsprodukt. Dies würde aus OECD und grüner Sicht zu mehr Steuergerechtigkeit, einem
stabilen Abgabenaufkommen beziehungsweise zu einer Entlastung des Faktors Arbeit beitragen.
Bruno Rossmann: "Dass die OECD auch Änderungen bei den Umweltsteuern empfiehlt, zeigt wie dringend eine
Umsetzung der grünen Ökosozialen Steuerreform wäre. Rossmann weiter: "Molterer und Matznetter
müssen sich endlich einer inhaltlichen Auseinandersetzung zur Abgabenstrukturreform stellen anstatt beharrlich
Klientelpolitik zu betreiben und stur zu mauern". |
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Beyrer: Erfreulicher OECD-Bericht für Österreichs Wirtschaftspolitik
OECD bestätigt Industrie als Produktivitäts- und Wachstumslokomotive
Wien (iv) - Die OECD stellt in ihrem heute veröffentlichten Länderbericht dem Industrieland
Österreich und der Wirtschaftspolitik ein grosso modo erfreulich positives Zeugnis aus. Insbesondere die hervorragende
Wachstumsrolle des Produzierenden Sektors wird hervorgehoben. Der Industrie ist es im vergangenen Jahrzehnt - im
internationalen Wettbewerb stehend - gelungen, beeindruckende Produktivitätsfortschritte zu erzielen. "Was
die Empfehlungen der OECD betrifft, decken sich diese über weiteste Strecken mit den Empfehlungen der Industrie
für die Weiterentwicklung des Spitzenstandortes Österreich. Was die Steuerstruktur betrifft, so muss
die Lohnsteuer - insbesondere auch bei den Leistungsträgern - in der nächsten Steuerreform gesenkt werden",
betont der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Markus Beyrer.
Einmal mehr erteilte Beyrer in diesem Zusammenhang den Überlegungen nach der Einführung einer Vermögenssteuer
eine klare Absage: "Eine solche Maßnahme nimmt nicht den vermeintlich Reichen und gibt den Armen, sondern
macht uns alle ärmer, indem sie den Standort so schädigt, dass Kapital flüchtet und damit Arbeitsplätze
und Wohlstand verloren gehen." Es gilt nach wie vor die Steuerlast weiter zu senken, damit weiteres Wachstum
und mehr Beschäftigung möglich sind.
Im OECD-Bericht besonders hervorzuheben sei, dass dieser empfiehlt, die Deckung von Qualifizierungsengpässen
- also den gegenwärtig massiv spürbaren Fachkräftemangel - durch eine Öffnung des Arbeitsmarktes
bzw. der Berücksichtigung von Arbeitskräfteströmen in Europa zu bewältigen, betont die Industriellenvereinigung. |
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Chaloupek: AK fordert Entlastung des Faktors Arbeit
Arbeiterkammer verlangt Reparatur: Belastung für Faktor Arbeit steigt, Steuern für
Vermögen sinken
Wien (ak) - Eine "tiefgehende Änderung der Steuer- und Abgabenstruktur in Österreich"
verlangte Günther Chaloupek, Leiter der Abteilung Wirtschaftswissenschaften der AK Wien bei einer Round Table
Diskussion zum OECD Länderbericht. "Die OECD weist zu Recht auf den Zusammenhang von Steuerpolitik und
Beschäftigung hin", sagt Chaloupek, "wir brauchen daher neben einer Lohnsteuerentla-stung dringend
auch eine Korrektur der immer ungleicher werdenden Belastung von Arbeit und Kapital. Es kann nicht sein, dass die
Steuer auf Vermögen sinkt und die Steuerlast auf den Faktor Arbeit ständig steigt." In diesem Zusammenhang
ver-langt die AK, ebenso wie die OECD, eine faire Reparatur und keine Abschaffung von Erbschafts- und Schenkungssteuer.
Als "kontraproduktiv für das Ziel Vollbeschäftigung bis 2010" kritisiert Chaloupek die OECD
Empfehlung zu einer beschleunigten Liberalisierung des Zugangs zum österreichischen Arbeitsmarkt. "Wenn
es bei einigen Qualifikationen wirklich Engpässe gibt, dann muss konsequent auf Ausbildung und Umschulung
gesetzt werden", verlangt Chaloupek, "wir haben jetzt schon ein großes Überangebot an Arbeitskräften.
Es ist eine Illusion zu glauben, dass man Versäumnisse in der Aus- und Weiterbildung mit mehr Zuwanderung
wettmachen kann."
Als "überzogen" bewertet Chaloupek OECD Erwartungen in die innovationsbelebende Wirkung von Liberalisierungen
und Neugründungen. "Nur jede fünfte Neugründung hat Wachstumspotenzial. Viele Neugründungen
sind nur ein Reflex der schlechten Arbeitsmarktlage", sagt Chaloupek, "wir brauchen daher ganz dringend
eine Wirtschaftspolitik, die konsequent auf Wachstum und Beschäftigung setzt." |
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