Wien (rk) - Nach umfangreichen Restaurierungs-, Erweiterungs- und Modernisierungsarbeiten wurde der Wiener
Justizpalast am 13.07. im Beisein von zahlreicher Prominenz aus Politik und Justiz feierlich wiedereröffnet.
Justizministerin Dr. Maria Berger und Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig als Vertreter der Stadt Wien verwiesen
darauf, dass das Gebäude unter Wahrung aller denkmalschützerischen Verpflichtungen auch allen heutigen
Ansprüchen entsprechend adaptiert worden sei. Es werde damit seiner Aufgabenstellung für die Justiz nach
allen zeitgemäßen Standards gerecht.
Dr. Michael Ludwig sagte, die Stadt sei stolz auf das Gebäude, das ein bedeutender Bestandteil der Ringstraße
sei, deren 150jähriges Bestehen im kommenden Jahr gefeiert wird. Ludwig erinnerte auch an die Ereignisse des
Jahres 1927, einer Zeit, in der der Justizpalast symbolisch für einen Staat und dessen Justiz stand, der nicht
die Interessen der Bevölkerung wahrte und damit auch nicht von ihr akzeptiert wurde. Damit sei dieses Gebäude
für die Krise der Ersten Republik gestanden. Heute diene der Justizpalast den Menschen und ihren Interessen,
was auch in baulichen Maßnahmen von der Barrierefreiheit bis hin zur Einrichtung eines Veranstaltungsbereiches
und einer der größten Bibliotheken ihrer Art in Europa abzulesen sei.
Die von der BIG realisierten Arbeiten der Innengeneralsanierung des weiteren Ausbaues nahmen rund fünf Jahr
in Anspruch, nachdem bereits 1992 vor allem Arbeiten an der Fassade und erste Adaptierungen vorgenommen worden
waren. Die Nutzfläche des Justizpalastes, in dem rund 600 Menschen arbeiten und der Oberste Gerichtshof, die
Generalprokuratur, das Oberlandesgericht Wien, die Oberstaatsanwaltschaft Wien und das Landesgericht für Zivilrechtssachen
Wien beheimatet sind, beträgt über 23.000 Quadratmeter, die Baukosten beliefen sich auf 56 Millionen
Euro. Eines der schwierigsten Unterfangen unter den zahlreichen denkmalpflegerische Arbeiten an einem der wertvollsten
Ringstraßenpaläste war die Sanierung des Glasdaches in der imposanten Aula, das vollkommen erneuert
werden musste. Wesentliche Elemente der Modernisierung waren die Errichtung eines zusätzlichen Bürogeschosses
und der neuen Zentralbibliothek sowie die generelle Adaptierung für die moderne, EDV-gestützte Arbeit
in der Justiz. |