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Debatte über Bildung im Zusammenhang mit Integration |
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erstellt am
10. 07. 07
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Marek:
Kindergarten-Pflicht für Kinder mit Deutsch-Problemen wichtiger Integrations-Schritt
"Sprache ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration"
Wien (övp-pd) - Als "wichtigen Integrationsschritt" bezeichnete die Integrationsbeauftragte
der ÖVP, Staatssekretärin Christine Marek, eine mögliche Kindergartenpflicht für jene, die
nicht ausreichend Deutsch können. "Sprache ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration",
so Marek. Kinder, die zu Schulbeginn noch nicht ausreichend Deutsch können, hätten von Anfang an schlechtere
Chancen. Gerade im Kindergartenalter sei eine neue Sprache noch einfach und spielerisch zu erlernen. Dies setze
jedoch voraus, dass es die vorgezogene Schuleinschreibung in allen Bundesländern gebe. Allerdings hinke hier
gerade jenes Bundesland nach, das die massivsten Integrationsprobleme hat, nämlich Wien.
"Hier in Wien ist das Hauptproblem, dass in den letzten Jahren in der Integrationspolitik vieles versäumt
wurde. Fast die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler in Wien kommt aus Zuwandererfamilien, rund
20 Prozent der Schülerinnen und Schüler in den ersten Klassen haben minimale Kenntnisse der deutschen
Sprache. Daher ist die von der ÖVP forcierte Maßnahme einer Kindergartenpflicht für die, die es
brauchen, ein erster Beitrag für die bessere Integration von Kindern aus Migrantenfamilien. Freilich muss
diese Regelung aber grundsätzlich für alle jene Kinder gelten, die nicht ausreichend Deutsch können,
was nicht unbedingt nur auf Zuwandererkinder zutrifft", so Marek.
"Was über das Ziel hinaus ginge, wäre eine Zwangsverpflichtung für alle Kinder in ganz Österreich,
unabhängig von ihren Fähigkeiten der deutschen Sprache", so die Staatssekretärin. |
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Brandsteidl: Ziel bleibt verpflichtende Vorschule für alle Kinder
Vorschule für Kinder mit Sprachdefiziten kann nur erster Schritt sein
Wien (rk) - "Wenn die Bundesregierung jetzt darüber diskutiert, ein verpflichtendes Vorschuljahr
für alle Kinder mit Sprachdefiziten einzuführen, dann ist das selbstverständlich zu begrüßen.
Dennoch darf nicht vergessen werden, was das nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein kann. Das eigentliche
Ziel bleibt natürlich das international längst übliche verpflichtende Vorschuljahr für ALLE
Kinder", stellte Wiens Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl fest.
Brandsteidl kritisierte, dass "manche offenbar immer noch glauben, dass das Vorschuljahr nur etwas mit
Integrationspolitik zu tun hat. Auch wenn es auf der Hand liegt, dass die verpflichtende Vorschule auch hier einen
Effekt hat, so reicht die Bedeutung weit hierüber hinaus." Als wichtigste Vorteile einer verpflichtenden
Vorschule nannte sie:
- Bessere Förderung: Ein verpflichtendes Vorschuljahr bietet optimale geistige, soziale, sportliche und
kreative Förderung für alle Kinder.
- Richtiger Zeitpunkt: Im 5. Lebensjahr sind viele Kinder besonders lernneugierig. Durch die Vorschule hat jedes
Kind hat die selben Chancen von Beginn an.
- Weniger Risikoschüler: Kinder, die vorschulische Einrichtungen besuchen, sind in ihrer überwiegenden
Mehrheit später keine "Risikoschüler".
Dass die längerfristig positiven Auswirkungen einer verpflichtenden Vorschule für alle Kinder nicht
allein im Bereich des besseren Erwerbs der deutschen Sprache liegen, zeige - so Brandsteidl abschließend
- nicht zuletzt die PISA-Studie: "PISA belegt, dass Kinder, die eine Vorschule besucht haben, mit 15 Jahren
ein beispielsweise klar besseres Ergebnis in Mathematik haben. Der Schluss, der hieraus zu ziehen ist: Vorschule
bereitet nicht nur sprachlich auf die Schule vor, sondern fördert umfassend die kognitive Entwicklung. Wer
also ein besseres PISA-Ergebnis für Österreich will, muss für die verpflichtende Vorschule für
alle Kinder eintreten.
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Brosz: Zu bezahlendes Vorschulpflichtjahr widerspricht verankerter Schulgeldfreiheit
Es ist mehr als fraglich, ob diese Regelung vor dem Verfassungsgerichtshof halten würde
Wien (grüne) - "ÖVP und SPÖ haben im Rahmen der Änderungen bei der Zweidrittelmehrheit
die Schulgeldfreiheit im Verfassungsrang verankert. Ein verpflichtendes und kostenpflichtiges Vorschuljahr für
MigrantInnen steht in offenem Widerspruch zur Schulgeldfreiheit und ist verfassungsrechtlich äußerst
bedenklich. Es ist mehr als fraglich, ob diese Regelung vor dem Verfassungsgerichtshof halten würde",
so der Bildungssprecher der Grünen, Dieter Brosz.
"Die SPÖ hat eine kostenloses Vorschuljahr für alle versprochen. Wenn stimmt, was Wissenschaftsminister
Hahn verkündet hat, kommt stattdessen ein kostenpflichtiges Jahr für MigrantInnen. Die SPÖ droht
wieder einmal umzufallen", so Brosz.
"Entgegen allen bildungswissenschaftlichen Erkenntnissen wird hier eine Regelung vorbereitet, die Frühförderung
ausschließlich bei MigrantInnen für notwendig erachtet. Viele Studien haben gezeigt, dass es auch bei
Kindern mit deutscher Muttersprache sehr große Unterschiede beim Schuleintritt gibt. Kinder aus bildungsfernen
Schichten haben nur dann annähernd gleiche Chancen, wenn sie eine qualitativ hochwertige Frühförderung
durch ausgebildete PädagogInnen erhalten. Für den Spracherwerb ist ein Jahr zu wenig. Es muss das Ziel
sein, dass alle Kinder möglichst lange einen Kindergarten besuchen", so Brosz.
"Die Grünen bleiben bei Ihrem Vorschlag nach einer verpflichtenden und kostenlosen Kindergartenkernzeit
von 12 Wochenstunden für alle Kinder ab dem vollendeten 3. Lebensjahr. Damit wäre eine ausreichende Frühförderung
gewährleistet", so Brosz. |
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Dörfler: "Heute Hüh- morgen Hott-Politik" der SPÖ bei
Kinderbetreuung!
Gemeinden gegen Ausweitung der Öffnungszeiten der Kindergärten in Kärnten
Klagenfurt (bzö) - Verwundert zeigte sich Kärntens Kindergartenreferent LHStv. Gerhard
Dörfler über die Ablehnung des Gemeindebundes, die Öffnungszeiten bei der Kinderbetereuung auszudehnen.
Bekanntlich will Dörfler in einem neuen Kinderbetreuungsgesetz die Ausweitung der Öffnungszeiten verankert
wissen. Der Gemeindebund begründet seine Haltung in einer schriftlichen Stellungnahme damit, "dass die
Kommunen bereits derzeit weitgehend den tatsächlichen Bedarf an Kinderbetreuung abdecken" würden.
"Einerseits wird von den roten Abgeordneten im Landtag immer wieder eine Ausweitung der Öffnungszeiten
gefordert, andererseits wird dies von den SPÖ-Bürgermeistern abgelehnt", zeigt sich Dörfler
verärgert. "Frei nach dem Motto, die eine Hand weiß nicht was die andere tut, wird von den Sozialisten
in Kärnten Politik gemacht", so der Kindergartenreferent mit dem Verweis darauf, dass die SPÖ-Abgeordneten
im Kärntner Landtag bereits mehrere Anträge hinsichtlich der Ausdehnung von Öffnungszeiten eingebracht
haben.
Diese Uneinigkeit innerhalb der SPÖ setze sich nahtlos beim Thema verpflichtendes Bildungsjahr im Vorschulalter
fort. Auch hier ändere sich die Meinung laufend. Während die SPÖ-Vorsitzende Gabriele Schaunig noch
im Juni für ein Vorschuljahr gestimmt habe, trete sie jetzt mit "fadenscheinigen und durchsichtigen Argumenten
dagegen auf", so Dörfler, der die "heute Hüh- morgen Hott-Politik der SPÖ schon ziemlich
satt" hat.
Als "weitere Doppelbödigkeit der SPÖ" bezeichnet der Kindergartenreferent auch die Tatsache,
dass einerseits mehr Betreuungsplätze und Öffnungszeiten gefordert werden, während der rote Gemeindereferent
Reinhart Rohr andererseits Einsparungsmaßnahmen bei den Kindergärten verlangt. "Mit diesem Hin
und Her findet die Blockadepolitik der SPÖ, die in Kärnten anscheinend schon Strategie hat, ihre Fortsetzung.
Die Leidtragenden sind jedoch die Familien, die für das derzeitige Chaos in der SPÖ die Rechnung zahlen
müssen", schloss Dörfler. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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