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7 Mio. Euro für Glanzlichter der Wiener Forschung |
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"Vienna Spots of Excellence": ZIT fördert Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft Wien (rk) - Mit dem Förderprogramm "Vienna Spots of Excellence" (VSOE) bietet die Stadt Wien seit 2005 maßgeschneiderte Unterstützung für langfristige Forschungskooperationen zwischen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Partnern im Bereich grundlagennaher Forschung. Damit wird Unternehmen ein nachhaltiger Ausbau ihrer Forschungsaktivitäten ermöglicht und der Forschungsstandort Wien weiter gefestigt. Im Rahmen der nun abgeschlossenen zweiten Ausschreibung werden fünf herausragende Projekte mit rund 7 Mio. Euro gefördert. "Die Innovationskraft eines Wirtschaftsstandortes trägt maßgeblich zum Erhalt und Ausbau seiner Wettbewerbsfähigkeit bei. Gleichzeitig stellt gerade die grundlagennahe Forschung, deren ökonomische Verwertungsmöglichkeit erst mittel- oder langfristig zum Tragen kommt, für Unternehmen eine besondere Herausforderung dar. Mit den 'Vienna Spots of Excellence' wollen wir Wiener Unternehmen motivieren und aktiv dabei unterstützen gemeinsam mit Partnern aus der Wissenschaft in langfristige Forschungsvorhaben zu investieren. Denn diese Forschungsergebnisse bilden die Basis für Produktentwicklungen in den nächsten Jahrzehnten. Das sichert die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Wiener Unternehmen ebenso wie es maßgeblich dazu beiträgt, dass Wien auch in Zukunft als Technologie- und Wissensstandort im Wettbewerb die Nase vorne hat", so Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Maga. Renate Brauner bei der Präsentation der Siegerprojekte des Förderprogramms "Vienna Spots of Excellence", gemeinsam mit dem ZIT-Geschäftsführer Dr. Claus Hofer. Das ZIT Zentrum für Innovation und Technologie konnte im Rahmen der VSOE bereits im Vorjahr drei Spitzenprojekte von Wiener Unternehmen mit insgesamt 5,3 Mio. Euro fördern. Insgesamt wurden seit 2005 seitens der Stadt Wien knapp 20 Mio. Euro für die Unterstützung kooperativer, grundlagennaher Forschung im Unternehmensbereich aufgewendet. Vielfalt des Wiener Technologiesektors wird sichtbar In der zweiten Ausschreibungsrunde, in der Projekte mit bis zu zwei Mio. Euro unterstützt werden konnten, wurden 15 Vorhaben aus verschiedensten Technologiebereichen eingereicht. Das zur Verfügung stehende Budget wurde angesichts der Vielzahl der ausgezeichneten Einreichungen auf rund 7 Mio. Euro aufgestockt. Dadurch können fünf Vorhaben unterstützt werden. Inhaltlich spiegeln die geförderten Vorhaben die Breite und Vielfalt des Wiener Technologiesektors wider - von Verkehrs- und Umwelttechnologien über Informations- und Kommunikationstechnologien bis hin zu Nanotechnologie. Besonders hervorzuheben ist, dass diese langfristigen und kostenintensiven Forschungsvorhaben zu einem großen Teil von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) durchgeführt werden und diese somit vermehrt Forschungsprojekte initiieren, die ihre ökonomischen Auswirkungen erst mittel- und langfristig zeigen. Das ist ein äußerst positives Signal für die zukünftige Entwicklung des Forschungsstandorts Wien. Zwei der Vorhaben werden mit internationalen wissenschaftlichen Partnern durchgeführt. Dies dokumentiert die gute Vernetzung der Wiener Unternehmen und auch die Anerkennung ihrer Forschungskompetenz durch internationale Forschungseinrichtungen von Weltruf (Max Planck, Fraunhofer). Fünf zukunftsweisende Forschungsvorhaben werden unterstützt * Messtechnik untersucht Erdbebengefährdung der Region Wien Kooperationspartner: VCE Holding GmbH als Lead-Partner, Applica Mess- und Prüftechnik GmbH und Brusatti GmbH mit dem wissenschaftlichen Partner Universität Innsbruck, Institut für Grundlagen der Bauingeneurwissenschaften, Arbeitsbereich für Festigkeitslehre, Baustatik und Tragwerkslehre und Universität für Bodenkultur Wien, Department for Natural Hazards Das Forschungsvorhaben fokussiert die Erdbebengefährdung im Großraum Wien und im speziellen die möglichen Auswirkungen auf wertvolle Altbauten in der Stadt. Denn gerade bei alten Bauwerken ist die Beurteilung hinsichtlich Erdbebensicherheit mit herkömmlichen Methoden unmöglich, ungenau oder unwirtschaftlich. Im Forschungsprojekt "SEISMID" sollen neue messtechnische Methoden zur Beurteilung des Gefährdungspotenzials einerseits und zur Erfassung und Beurteilung des Erdbebenwiderstands der Gebäude andererseits entwickelt werden. Wien nimmt mit diesem geförderten Forschungsprojekt eine internationale Vorreiterrolle ein. * Recycling von Mineralien, Metallen und Pflanzennährstoffen aus Verbrennungsrückständen Kooperationspartner: ASH DEC Umwelt AG als Lead-Partner und als wissenschaftliche Partner das Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft sowie das Institut für Verfahrens-, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften, beide Technische Universität Wien In den Abfallheizkraftwerken der Fernwärme Wien fallen jedes Jahr rund 250.000 Tonnen Verbrennungsrückstände in Form von Schlacke und Asche an, die nach dem Recycling von Eisen verfestigt werden. Dabei gehen jedoch auch andere wertvolle Nährstoffe, Metalle und Minerale wie Phosphor, Kalium, Silber, Kupfer, Zink, Zinn, Blei, Silizium und Calcium verloren. Beim Projekt "URBAN MINING" werden WissenschaftlerInnen der TU-Wien und von ASH DEC die neuesten mechanischen, thermischen und chemischen Verfahren erforschen um diese Rohstoffe herauszufiltern und weiter zu nutzen. In Zeiten weltweiter Rohstoffverknappung ein besonders zukunftsweisendes Projekt. * Die nächste Generation von Straßen- und Stadtbahnen Kooperationspartner: Bombardier Transportation Austria GmbH&Co.KG als Lead-Partner und als wissenschaftlicher Partner TU Wien, Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften Am Standort Wien hat die Schienenverkehrstechnik eine lange Tradition. Bombardier hat gemeinsam mit der TU Wien eine Forschungsinitiative gestartet, die sich mit der Zukunft der mechanischen Systeme in Straßen- und Stadtbahnen auseinandersetzt und Beiträge für die Produkt- und Fertigungsgestaltung der Zukunft erarbeitet. Die Erkenntnisse aus den Forschungsarbeiten werden bei entsprechender Eignung unmittelbar in die Produktgestaltung der neuen Generation Straßen- und Stadtbahnen von Bombardier einfließen. * Topaktuelle meteorologische Services Kooperationspartner: meteomedia GmbH als Lead-Partner und als wissenschaftlicher Partner die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Ziel des Projektes "SITUMET" ist es, eine Plattform zu entwickeln, die weltweite Wetterdaten nach Herkunft, Qualität, Plausibilität und anderen Kriterien sortiert, überprüft und auf Basis dieser Daten Wetterprognosen ermöglicht. Neben Messungen meteorologischer Stationen sollen auch Wettersatelliten- und Niederschlagsradardaten, private Wetterstationen, Glättemeldestationen auf Autobahnnetzen oder Wettersensoren in Kraftfahrzeugen an SITUMET angeschlossen werden. * Entwicklung einer völlig neuartigen Ultrakurzpuls-Laserquelle Kooperationspartner: Femtolasers Produktions GmbH als Lead -Partner und als wissenschaftlicher Partner das Max Planck Institut für Quantenoptik in Garching (MPQ) Mit dieser Laserquelle können Lichtpulse mit einer Pulsdauer im Attosekunden-Bereich erzeugt werden. Eine Attosekunde entspricht dem milliardsten Teil des milliardsten Teils einer Sekunde. Derartig extrem kurze Pulse werden benötigt, um ultraschnelle Phänomene in Materie - wie die Bewegung von Elektronen in Echtzeit - beobachten zu können. Der neue Wissenschaftszweig, der mit AttoScience bezeichnet wird, eröffnet völlig neue Möglichkeiten, einerseits was die Grundlagenforschung und anderseits technologische Anwendungen betrifft. Das MPQ ist derzeit weltweit der einzige Anbieter, der diese Laserquellen herstellt. Ziel des Projektes ist es, einen ersten Prototypen zu entwickeln. Wien Vorreiter im Bereich der Kooperationsförderung Im Jahr 2005 etablierte das ZIT, ein Unternehmen des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF), mit den Vienna Spots of Excellence ein Programm, das hochwertige Forschungskooperationen in möglichst einfacher und unbürokratischer Weise unterstützt. Mittlerweile haben Bundesinstitutionen mit vergleichbaren Unterstützungsangeboten nachgezogen. Dazu zählen insbesondere das "Bridge"-Programm und die "K-Projekte" im Rahmen von "Comet", dem reformierten Kompetenzzentrenprogramm. Die VSOE hatten somit die Funktion einer Initialzündung. Nachdem die Inhalte des Programms VSOE nunmehr im Rahmen anderer bundesweiter Programme abgedeckt werden, wird im Sinne einer höchstmöglichen Effizienz der städtische Ressourceneinsatz neu fokussiert: Für eine klare Aufgabenteilung zwischen Maßnahmen des Bundes und der Stadt Wien wird seitens Wien eine verstärkte Konzentration des Mitteleinsatzes im Innovationsbereich angestrebt, 2007 wird es letztmalig eine weitere Ausschreibung im Programm VSOE geben. Der Einreichschluss für Vorhaben ist der 31.12. 2007. Nähere Informationen stellt das ZIT unter http://www.zit.co.at/ zur Verfügung. Wien weiterhin aktiv im Bereich der Spitzenforschung Die Förderung der Spitzenforschung seitens des ZIT wird in Wien weiter intensiviert. Einerseits geschieht dies durch die zusätzliche Unterstützung der im Rahmen des Comet-Programms des Bundes geförderten Zentren. Andererseits steht ergänzend zu den monetären Förderungen von Einzelprojekten, die im Rahmen von drei bis vier Förderwettbewerben jährlich vergeben werden, besonders die Entwicklung von Technologiestandorten im Vordergrund. Beispiele dafür sind die kürzlich fixierte Unterstützung der Erweiterung der Universität für Bodenkultur, der weitere Ausbau des Campus Vienna Biocenter oder die Entwicklung des Media Quarter Marx. Durch die Kombination von strukturellen und inhaltlichen Maßnahmen und den Mix aus wissenschaftlichen Einrichtungen, Unternehmen und Ausbildungseinrichtungen werden diese Standorte weiter aufgewertet und ihre internationale Sichtbarkeit erhöht. |
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