Möglicherweise mit Geldern aus Challenge-2008-Förderungen
Wien (bpd) - Sport-Staatssekretär Reinhold Lopatka befindet sich seit Freitag in Toronto, wo
er Österreichs U20-Team im WM-Spiel um Platz drei gegen Chile am Sonntag die Daumen drückte. Bevor er
den Junioren-WM-Semifinalisten des ÖFB auf die Beine sah, sprach der Politiker über seine Pläne,
wie der österreichische Fußball auch auf A-Level wieder konkurrenzfähig gemacht werden könnte.
Eine zentrale Rolle spielt für Lopatka dabei der "Österreicher-Topf" der Bundesliga, der mit
fünf Millionen Euro pro Jahr (vier Millionen aus TV-Geldern, eine Millionen vom ÖFB) dotiert ist und
an dem seit der Saison 2007/08 nur jene Clubs partizipieren dürfen, bei denen pro Spiel elf Österreicher
auf dem Blankett aufscheinen. "Hier hat die Bundesliga eine richtige Entwicklung genommen. Es hat beim Österreicher-Anteil
in den letzten Jahren eine ständige Steigerung gegeben", so Lopatka.
Der Staatssekretär will diesen Pool ab dem Spieljahr 2008/09 mit Regierungs-Unterstützung aufdotieren,
sofern sich die Bundesligisten dazu verpflichten, die Anzahl der Österreicher auf dem Spielbericht weiter
zu erhöhen. "Wenn die Liga auf zwölf Österreicher geht, möchte die Regierung ihren Beitrag
leisten", meinte Lopatka, der diesbezüglich keinen Betrag nannte.
Woher die zusätzlichen Mittel genommen werden könnten, deutete der Politiker an. "Ziel muss es sein,
mehr Geld im Österreicher-Topf zu haben. In diesem Zusammenhang werden wir gemeinsam mit ÖFB und Bundesliga
das Challenge-2008-Projekt evaluieren", sagte Lopatka.
Die Bundesregierung unterstützt dieses Projekt, das die Förderung von Nachwuchs-Kickern zum Inhalt hat
und ein Budget von rund einer Millionen Euro pro Jahr erfordert, seit fünf Jahren mit über 360.000 Euro
jährlich. Nach der EURO läuft die Challenge-Aktion aus, ÖFB-Präsident Friedrich Stickler will
aber einige Elemente dieses Projekts weiterführen, die sich seiner Meinung nach bewährt haben.
Neben dem Challenge-Projekt hat sich Lopatka auch generell mit dem System der österreichischen Nachwuchs-Arbeit,
beginnend von den LAZ bis zu den österreichweit 13 Akademien, beschäftigt. In jungen Jahren sei zwar
eine zahlenmäßige Breite wünschenswert, später sollten dann aber nur noch die Besten gefördert
werden, verlangte der Steirer. "Die Frage ist, ob wir noch eine U19-Meisterschaft brauchen", sagte der
Staatssekretär, der sich wünschen würde, dass Spieler um die 18 schon in diversen Kampfmannschaften
unterkommen könnten. |