Produktanforderungen spiegeln Sparmotive wieder, Kapitalgarantie gefragt - Jeder spart monatlich
191 Euro oder 11,7 Prozent des Nettomonatseinkommens
Wien (ba-ca) - Der sogenannte "Notgroschen" steht ganz oben auf der Liste der Sparmotive
von Herrn und Frau Österreicher. Das geht aus dem aktuellen BA-CA GeldAnlageBarometer hervor, einer repräsentativen
Umfrage des Marktforschungsinstituts FESSEL-GfK im Auftrag der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA). Demnach sparen
knapp 50 Prozent der Bevölkerung, um besser durch Notsituationen zu kommen. Auf den Plätzen Zwei und
Drei folgen große Anschaffungen und die Eigenvorsorge.
"Der 'Notgroschen' ist unbestritten der Dauerbrenner unter den Veranlagungsmotiven. Das zeigt eindrucksvoll
die Zukunftsorientierung der Sparer", sagt Werner Kretschmer, BA-CA Vorstandsdirektor für Private Banking
& Asset Management. Fast zwei Drittel sind gleichzeitig der Meinung, dass sie in drei Jahren mehr oder zumindest
gleich viel wie heute sparen werden können. Vor allem Personen bis 29 Jahre blicken optimistisch in die Zukunft.
Die Personengruppe "50+" ist weniger negativ als noch 2006.
Der Wunsch nach Absicherung spiegelt sich auch in den Anforderungen an die Bankprodukte wider. "Die Kapitalgarantie
ist unverändert das wichtigste Entscheidungs-kriterium bei der Produktauswahl. Das gilt für die Nutzer
herkömmlicher Sparprodukte ebenso wie für Wertpapierbesitzer", so Kretschmer. 16 Prozent der Befragten
wünschen sich, dass ihr Geld jederzeit verfügbar ist bzw. dass ihre Veranlagung kein oder nur geringes
Risiko in sich birgt. Dementsprechend stark ist die Kundennachfrage nach Veranlagungs-produkten mit Kapitalgarantie.
Seit Jahresbeginn hat die BA-CA 866,4 Millionen Euro an Garantieprodukten platziert.
Bei der Frage "Wie würden Sie 10.000 Euro verwalten" vertrauen mehr als die Hälfte der Bevölkerung
ganz auf den persönlichen Berater bei der Hausbank. 20 Prozent würden Angebote mehrerer Geldinstitute
einholen, 18 Prozent würden verschiedene Informations-quellen nutzen.
Neu gebildetes Geldvermögen erreicht 2007 voraussichtlich Rekordwert
Nach der Kurskorrektur im Sommer 2006 wurde die anschließende Erholung der Aktienkurse von vielen Anlegern
in Österreich zur Gewinnmitnahme genutzt. Vor allem ausländische Aktien wurden im zweiten Halbjahr verkauft.
Gleichzeitig fehlten größere Börsegänge, sodass auch weniger inländische Aktien gekauft
wurden. Diese Entwicklung spiegelte sich auch bei den Fonds wider. Das stärkere Wachstum bei den Einlagen
konnte dies nur zum Teil ausgleichen, die Geldvermögensneubildung war daher 2006 mit 168 Euro pro Monat und
Österreicher deutlich niedriger als 2005 und ähnlich hoch wie 2004.
"Im ersten Quartal 2007 bleibt zwar die Nachfrage nach Fonds und Aktien schwach, gleichzeitig zeigen aber
Einlagen und Anleihen eine sehr hohe Dynamik. Damit dürfte die Geldvermögensneubildung 2007 mit 191 Euro
pro Monat und Österreicher einen neuen Rekordwert erreichen", sagt BA-CA Ökonom Stefan Bruckbauer.
Das Wachstum wird mit 5 Prozent ähnlich hoch sein wie in den Jahren 2003 bis 2005. Von den gut 190 Euro pro
Monat wird nach Meinung der BA-CA fast die Hälfte in Bankeinlagen fließen. An zweiter Stelle stehen
mit rund 40 Euro pro Monat erneut Lebensversicherungen gefolgt von Anleihen mit 21 Euro und Aktien mit 16 Euro.
Bei den Fonds rechnet die BA-CA mit einer leichten Trendumkehr im Jahresverlauf, sodass netto ein Zuwachs, wenn
auch von nur 7 Euro pro Monat und Österreicher, herauskommt.
Insgesamt wird die starke Geldvermögensbildung in Österreich weiterhin von einer guten Einkommensentwicklung
bei verhaltener Konsumlaune gespeist. Die Österreicher veranlagen heuer mit 191 Euro 11,7 Prozent ihres verfügbaren
Einkommens in Geldvermögen. |