Wien (öj) - Am Morgen des 16.07. hat im Schwurgerichtssaal des Wiener Landesgerichtes der wohl spektakulärste
Wirtschaftsprozeß der österreichischen Wirtschaft begonnen, der bis Ende Oktober 2007 anberaumt ist.
Insgesamt neun Personen aus dem Vorstand der ehemaligen Gewerkschaftsbank und dessen Umfeld sowie einem Wirtschaftstreuhänder
wird von Staatsanwalt Georg Krakow vorgeworfen, durch Untreue in abgestufter Form und Bilanzfälschung Schäden
in einer Höhe von bis zu 1,44 Mrd. Euro verursacht zu haben.
Helmut Elsner, Johann Zwettler, Günter Weninger, Wolfgang Flöttl, Peter Nakowitz, Christian Büttner,
Hubert Kreuch, Josef Schwarzecker und Robert Reiter müssen sich nun verantworten. Bis zu zehn Jahre Haft drohen
im Falle einer Verurteilung. Die Verkündigung der Urteile durch Richterin Claudia Bandion-Ortner ist justament
auf den Weltspartag (31.10.07) terminisiert. Mit großer Spannung wird erwartet, welche bisher gutgehüteten
Geheimnisse in den nächsten Wochen und Monaten enthüllt werde. Denn einerseits wird, etwa im Wochenmagazin
"profil", von Ungereimtheiten im Vorfeld des Prozesses gesprochen, andererseits ist wohl kaum anzunehmen,
daß einzelne Angeklagte die Schuld kommentarlos auf sich nehmen – sondern eher, zu ihrer eigenen Verteidigung,
mit bisher unbekannten Tatsachen aufwarten werden.
Da das "Österreich Journal" aus Kostengründen keinen APA-Dienst abonniert hat, wird es bei
uns auch keine regelmäßig Berichterstattung über den Prozeßverlauf geben. Wir beschränken
uns, wie auch bisher, auf die innenpolitische Debatte bzw. auf sporadische Zusammenfassungen. Die Redaktion. |