Anteil der Lebensmittelausgaben sinkt weiter - Große Unterschiede in der EU
Wien (bmlfuw/aiz) - Die deutschen Verbraucher haben im Jahr 2004 rund 11,3 % ihrer monatlichen Konsumausgaben
für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke aufgewendet. In Österreich erreichten die Nahrungsmittelkäufe
knapp 11 % des Haushaltsbudgets, teilt der Landvolk-Pressedienst (LPD) in Hannover unter Bezug auf Zahlen der Markt-
und Preisberichtstelle (ZMP) sowie der EU-Statistikbehörde (Eurostat) mit. Im EU-Vergleich war dieser Ausgabenteil
bei den Iren (6,4 %) und Briten (8,9 %) deutlich niedriger. Die Schweden (12,3 %) und Finnen (12,5 %) gaben etwas
mehr für Essen und Trinken aus.
Einen noch größeren Anteil reservierten die Franzosen (14,1 %) und die Italiener (14,8 %) für ihre
Lebensmitteleinkäufe. In den osteuropäischen EU-Staaten erreichten diese Ausgaben einen noch höheren
Anteil: In Tschechien und Ungarn lag er bei 17 % und in Polen bei 19,3 % der gesamten monatlichen Aufwendungen.
In dieser Auswertung sind die direkten Haushaltsausgaben bei Lebensmitteleinkäufen erfasst. Für den gesamten
Bereich Nahrungs- und Genussmittel werden in der Statistik auch alkoholische Getränke und Tabakwaren sowie
die Besuche von Kantinen und Restaurants dazugezählt. Aus der Statistik gehen nach Angaben des Informationsdienstes
Dow Jones News auch die unterschiedlichen Konsumgewohnheiten in den einzelnen Ländern hervor: So verzehren
die Iren, die Briten und die Österreicher mehr Mahlzeiten außer Haus als die Deutschen. Die Anteile
für solche Verpflegungsdienstleistungen erreichten in Österreich 8,8 %, in Großbritannien 9,9 %
und in Irland sogar 15,3 %. In Osteuropa entfielen auf Verpflegungsdienstleistungen nur geringe Anteile.
Wohnen und Verkehr sind die größten Aufwandsfaktoren in Österreich
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Statistik Austria in ihrer Konsumerhebung 2004/05: Demnach entfiel von
den monatlichen Verbrauchsausgaben der österreichischen Haushalte der größte Anteil (22,3%) auf
den Bereich Wohnen/Energie, gefolgt von den Ausgaben für den Verkehr (Autokauf und -erhaltung usw.) mit 16,1
%. Erst an dritter Stelle kommen mit 13 % die Aufwendungen für Ernährung und alkholfreie Getränke.
Tabakwaren und alkoholische Getränke werden mit 2,8 % ausgewiesen. Fast ebenso viel wie für Nahrungsmittel,
nämlich 12,6 %, geben die Haushalte für den Bereich Freizeit/Sport/Hobby aus.
Die statistischen Zeitreihen weisen auch auf die dramatisch sinkenden Anteile der Lebensmittelausgaben in den vergangenen
Jahrzehnten hin: Entfielen im Jahr 1950 noch 44,7 % der Gesamtausgaben der heimischen Haushalte auf die Ernährung,
so waren es 1970 nur mehr 32,3 %, 1980 kam es zu einer weiteren Verringerung auf 23,6 % und um die Jahrtausendwende
1999/2000 wurde ein Anteil von 15,9 % ausgewiesen. |