Online-Rechner ändert nichts am prinzipiellen Problem
Wien (sk) - "Auch wenn Ministerin Kdolsky für den Murks beim Kindergeld nicht ursächlich
verantwortlich ist, soll sie sich jetzt nicht für dessen Fortführung verantwortlich machen", so
SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl zum Beharren von Kdolsky auf der Zuverdienstgrenze. Dass die Bestimmungen
viel zu kompliziert seien, haben unter anderen auch der Verfassungsdienst im Bundeskanzleramt sowie Verfassungsrechtler
Heinz Mayer festgestellt, der dies als "Denksportaufgabe" bezeichnete, stellte Kuntzl klar.
Auch der von Kdolsky geplante Online-Rechner ändere am prinzipiellen Problem mit der Zuverdienstgrenze nichts.
"Zudem bieten die ÖGB-Frauen seit 2002 unter www.kindergeldrechner.at dieses Service an, um die Frauen
und Familien vor den Fallen der Zuverdienstgrenze zu schützen. Allerdings konnte auch der Rechner der ÖGB-Frauen
das Chaos bei den Zuverdienst-Bestimmungen nicht lösen, weil nicht durchschaubar ist, was als Einkommen eingerechnet
wird und was nicht.
"Es gibt unzählige Berichte von Frauen und Familien, die von Stelle zu Stelle geschickt wurden, weil
nicht einmal ausgewiesene Experten erklären konnten, welche Einkommensbestandteile als Zuverdienst gelten",
so die SPÖ-Familiensprecherin. Diese Fehler der Vergangenheit dürfen nicht fortgeführt werden, die
diesbezügliche Härte der Familienministerin sei nicht nachvollziehbar.
Die SPÖ will für die Frauen und Familien klar nachvollziehbare Regelungen und Rechtssicherheit. Der SPÖ-Vorschlag
für ein Wegfallen der Zuverdienstgrenze bei einer Arbeitszeitreduktion sei klar und einfach handzuhaben, denn
eine Bestätigung des Arbeitgebers reiche. "Die Familienministerin soll sich nicht länger einer sinnvollen
Reform des Kindergeldes verschließen", forderte Kuntzl abschließend. |