Medizinische Universität Innsbruck ist Partner in einem neuen, europäischen Ausbildungsnetzwerk
für Nachwuchswissenschaftler
Innsbruck (universität) - Im Marie Curie Netzwerk "DeathTrain" werden die Mechanismen
des programmierten Zelltods (Apoptose) untersucht, um die Grundlagen für verbesserte Krebstherapien zu schaffen.
Die von Univ.-Prof. Dr. Andreas Villunger geleitete Sektion für Entwicklungsimmunologie am Biozentrum Innsbruck
ist Gründungsmitglied dieses neuen, europäischen Netzwerks. Ein wesentliches Ziel ist die Ausbildung
von erfolgreichen Nachwuchswissenschaftlern auf dem Feld der Apoptoseforschung.
Bei der Apoptose - auch programmierter Zelltod genannt - handelt es sich um ein genetisches Programm, das jeder
Zelle innewohnt und dazu dient, entartete, schlecht funktionierende oder überalterte Zellen gezielt zu entfernen.
Dieser Prozess spielt bereits in der Embryonalentwicklung eine bedeutende Rolle und dient im erwachsenen Organismus
dazu, das zelluläre Gleichgewicht in Organen und Geweben aufrecht zu erhalten. "Besonders interessant
für uns ist, dass Fehler in der Zelltodkontrolle zur Entstehung von Tumoren und Autoimmunerkrankungen beitragen
können", erläutert Prof. Andreas Villunger. "Wir versuchen die molekularen Grundlagen dieser
Prozesse zu verstehen und hoffen, dass diese Erkenntnisse zur Entwicklung von neuen oder zur Verbesserung bestehender
Behandlungsstrategien herangezogen werden können."
Junge Forscherinnen und Forscher fördern
Jetzt wurde ein europaweites Netzwerk gebildet, um diese Forschung gemeinsam voranzutreiben und Nachwuchswissenschaftler
heranzuziehen. Das neue Ausbildungsnetzwerk "DeathTrain" umfasst 15 Partner aus Universitäten und
Unternehmen in neun europäischen Ländern und verfügt über ein Budget von über 4 Millionen
Euro. Das auf vier Jahre anberaumte Projekt wird von der Europäischen Union im sechsten Forschungsrahmenprogramm
gefördert. Koordiniert wird das Netzwerk von Prof. Simone Fulda von der Universität Ulm, das Innsbrucker
Projekt leitet START-Preisträger Prof. Andreas Villunger von der Sektion für Entwicklungsimmunologie
am Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck: "Das gemeinsame Forschungsprojekt bietet eine
ideale Plattform für die Ausbildung von jungen, vielversprechenden Nachwuchsforscherinnen und -forschern.
Diese werden sowohl lokal als auch im Rahmen des Netzwerks gefördert und auf die Herausforderungen der modernen
Wissenschaft vorbereitet", so Andreas Villunger.
Das Projekt hat sich bei der EU in einem zweistufigen Verfahren gegen 900 weitere Forschungsanträge durchgesetzt
und ist eines von 90 neuen Marie Curie Ausbildungsnetzwerken in Europa. Die zur Verfügung stehenden 20 Ausbildungsplätze
für Nachwuchswissenschaftler werden derzeit vergeben. |