Top-Unternehmer bringen Kids zwischen 8 und 14 auf spielerische Weise Wirtschaft näher -
WKÖ ist eine Woche der Wirtschafts-Spielplatz für 2.000 Kinder
Wien (pwk) - In der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) wurde am 23.07. die zweite Kinder-Business-Week
(23. bis 27. Juli) eröffnet. „Die Kinder-Business-Week ist ein weltweit einzigartiges Projekt, das nach der
erfolgreichen erstmaligen Durchführung vor einem Jahr mittlerweile sogar von der EU als EU-Benchmark - als
Vorzeigemodell - ausgezeichnet wurde“, sagte Michael Landertshammer, selbst Vater von vier Kindern und Leiter der
Bildungspolitischen Abteilung der WKÖ, bei der Eröffnungspressekonferenz.
Eine Woche lang haben rund 2.000 Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren die Möglichkeit auf spielerische Art
einen Blick hinter die Kulissen erfolgreicher Unternehmen zu werfen und somit schon einen frühen Eindruck
in die Selbständigkeit zu erhalten. Landertshammer: „Die WKÖ wird zum Wirtschafts-Spielplatz für
unsere künftigen Unternehmer. Je früher unsere Kids mit Wirtschaft in Berührung kommen, desto eher
verstehen sie und desto besser werden sie sich später einmal darin bewegen können.“ ‚Entdecke das Geheimnis
des Erfolges’ lautet dementsprechend auch das Motto der Kinder-Business-Week, die von der MediaGuide GmbH in Kooperation
mit der WKÖ organisiert wird.
Staatssekretärin Christine Marek, Mutter eines Sohnes, wies bei der Pressekonferenz darauf hin, dass „Jugendliche
bei der Lehrauswahl immer noch auf wenige klassische Lehrberufe zurückgreifen.“ Veranstaltungen wie die Kinder-Business-Week
seien daher besonders wichtig, „da sie den Kindern und Jugendlichen die Augen für ein breiteres Berufsspektrum
öffnen“, so Marek. Martin Huber, Vater von drei Kindern und Generaldirektor der ÖBB, die die Kinder-Business-Week
seit ihrem Beginn unterstützen, betonte in diesem Zusammenhang, dass „die ÖBB ihr Lehrstellenangebot
ab Herbst 2007 erweitern und sieben neue Lehrberufe anbieten werden. Insgesamt bieten wir dann 21 Lehrberufe an.“
Kari Kapsch, zweifacher Vater und Vorstandsvorsitzender der Kapsch-Gruppe, schloss sich den Ausführungen von
Marek an und ergänzte noch, dass „es nie zu früh sein kann, den unbändigen Wissensdurst von Kindern
zu stillen, vielmehr muss es unsere Aufgabe sein, unsere Kinder mit allen Aspekten des Lebens – und dazu gehören
nun einmal Wirtschaft und Technologie – zu füttern.“ Abschließend rief Harry Gatterer, Bundesvorsitzender
der Jungen Wirtschaft, die österreichische Unternehmerschaft dazu auf, „sich an den Kindern ein Beispiel zu
nehmen. Nicht nur die Kinder sollen von den Unternehmern lernen, sondern auch umgekehrt, die Unternehmer von den
Kindern. Sie sollen immer wieder das Kind in sich wachrufen, um offen für Neues zu bleiben.“
Schwerpunkt der Kinder-Business-Week sind Referate und Workshops von Top-Unternehmern für Kinder. Neben vielen
anderen werden in dieser Woche folgende Unternehmer ihr Wissen an die 2.000 Kids weitergeben: Alf Netek (Geschäftsführer
(GF) Richter-Schuhe), Markus Weber (GF Brevillier-Urban Gruppe), Karl Gollegger (GF Verbund), Martin Huber (ÖBB-Generaldirektor),
Robert Schmid (GF Wopfinger/Baumit), Wolfgang Reithofer (Generaldirektor Wienerberger), Kari Kapsch (Vorstandsvorsitzender
Kapsch-Gruppe), Richard Lugner (Bauunternehmer), Leo Steiner (IBM-Österreich Generaldirektor), Dagmar Schratter
(Direktorin Tiergarten Schönbrunn), Peter Pfanner (GF Pfanner Getränke), Erwin Kotanyi (GF Kotanyi),
Werner Kuhn (Rapid Manager), Norbert Zimmermann (GF Berndorf AG), Martin Essl (GF Baumax), Michael Walter (GF Walter
Berufsbekleidung), Christian Domany (Vorstandsmitglied Flughafen Wien), Claudia Tobias (GF Matador Spielwaren)
etc.
Die WKÖ ist neben der Kinder-Business-Week im Kinderbildungsbereich unter anderem zusätzlich in der „Arbeitsgemeinschaft
Wirtschaft und Schule“ aktiv. Dabei werden Lehrern Unterlagen, die ein Basis- und Detailwissen über Wirtschaft
beinhalten und die direkt im Unterricht verwendet werden können, zur Verfügung gestellt. Ein weiteres
wichtiges und immer stärker in Anspruch genommenes Modul ist der „Unternehmerführerschein“ für Jugendliche,
der den späteren Schritt in die Selbständigkeit erleichtert und ermöglicht. |
"Ohne Junge schaut die Wirtschaft bald alt aus"
Im Zuge der Kinder Business Week stellte der Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Harry Gatterer Forderungen
für mehr unternehmerisches Denken und Handeln für die heranwachsende neue Generation vor. „Gerade im
Kindesalter kann der Grundstein – und viel wichtiger das Interesse – für selbstständiges und eigenverantwortliches
Handeln gelegt werden. Spielerisches Lernen ist für Kinder wichtig. Und auch umgekehrt können wir als
Unternehmer von den Kindern lernen, besonders was das offene Herangehen an Neues betrifft. In diesem Sinne sollten
Unternehmer mehr „Kindskopf“ sein.“
Learning by Doing
„Die moderne Arbeitswelt wird sich verändern“, ist sich Gatterer sicher, „der Übergang von Angestellten
zu Unternehmern wird in Zukunft immer fließender. Eine selbstständige Tätigkeit wird sich in den
meisten Lebensläufen der Zukunft finden und darauf wollen wir die neue Generation vorbereiten.“ Wirtschaft
zu erlernen muss Kindern auch außerhalb der Schule möglich gemacht werden. Unternehmertum muss in die
Schule getragen werden und darf sich nicht vor ihr verstecken. Bei der Kinder Business Week können Kinder
hinter die Kulissen blicken und in das Leben als Unternehmer hineinschnuppern.
Unternehmertum fängt in der Schule an
Unternehmertum muss bereits im Jugendalter vermittelt und vorgelebt werden. Manche sind zum Unternehmer
geboren, viele haben das Talent dazu, aber werden zum Gegenteil erzogen. Die Ausbildung zum unternehmerischen Menschen
muss früh anfangen, und sie hat zuerst nichts mit konkreten Inhalten zu tun, sondern der Vermittlung von Eigenschaften
und Werten wie Eigenverantwortung, Eigeninitiative, Selbständigkeit, Querdenken.
„Da es nicht nur um Fachwissen geht, müssen Kinder und Jugendliche bereits früh von den Besten lernen.
Ausflüge in Betriebe im Rahmen des Schulbetriebs, Mitmachen an Wettbewerben oder Kooperationen mit Schulen
sollen verstärkt und ausgebaut werden. Die Kinder Business Week ist dafür ein gutes Vorzeigebeispiel
für viele österreichische Betriebe. Die wichtigste Botschaft an die Kinder ist: Unternehmer sind die,
die wirklich etwas unternehmen“, so Gatterer weiter.
Junge auf dem Weg in die Selbstständigkeit motivieren
Speziell bei der Lehrlingsausbildung ortet Gatterer noch Potenzial, das gehoben werden kann. „Tischler sollen mehr
von Architektur und Design verstehen, Bäcker mehr von Event-Kultur, Handwerker mehr von modernem Marketing
– wir müssen wirklich über den Tellerrand blicken. Ideen gibt es viele, damit Sie zu Innovationen werden
und damit auch zu wirtschaftlichem Erfolg führen, bedarf es einer vielseitigen, unternemerischen Ausbildung
an den Berufsschulen. “, so Gatterer abschließend. |