Mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken der Nanotechnologie  

erstellt am
06. 08. 07

Projektstart am Institut für Technikfolgen-Abschätzung der ÖAW mit September 2007
Wien (öaw) - Mit September 2007 startet am Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ein Projekt, welches Gesundheits- und Umweltrisiken der Nanotechnologie untersucht (Arbeitstitel "NanoTrust"). Das Projekt wird zunächst für drei Jahre (09/2007 - 08/2010) vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert.

Nanotechnologie ist ein aufstrebender Zweig der wissenschaftlichen Technologieentwicklung. Bislang sind Sicherheitsaspekte allerdings noch zu wenig untersucht, um abschließende Einschätzungen über Risikopostulate abgeben zu können. Zugleich wurden bereits Bedenken über mögliche Risken geäußert und es sind erste Anzeichen einer öffentlichen Diskussion zu verzeichnen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Erfahrungen im Bereich der Gentechnologie ist eine vorausschauende Nanotech-Politik notwendig, die auf profunden und entsprechend aufbereiteten Analysen aufbaut. Es besteht massiver Forschungs- und Kommunikationsbedarf, der in der ersten Hälfte 2006 in zwei kleineren Projekten zum Stand der Begleit- und Risikoforschung bei Nanotechnologie (ITA und Joanneum Research Graz) ausführlich dokumentiert wurde. Dieser Bedarf soll mit dem neuen, umfassenden Projekt gedeckt werden.

"Kernstück unserer Arbeit am ITA wird es sein, den Wissensstand über mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken der Nanotechnologie kontinuierlich zu erheben, zu analysieren und zusammenzufassen", erklärt ITA-Direktor Michael Nentwich. Damit sollen erstmals in Österreich diese wichtigen Aspekte der Technologieentwicklung in systematischer Weise und über einzelne F&E-Projekte hinausgehend, also auf übergeordneter Ebene, untersucht werden.

Damit einhergehend werden Forschungslücken ausgewiesen und unterschiedliche Bewertungen aufgedeckt. Dieser so genannte "Risiko-Radar" ist die Basis für ein Clearing House für Fragen über mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken. Das ITA wird als Informations-Drehscheibe und Diskussionskatalysator dienen: Sowohl für die allgemeine Öffentlichkeit und die Verwaltung als auch für die Nano-Forschungscommunity wird eine Art Servicestelle in Fragen der Beurteilung von Sicherheitsaspekten eingerichtet.
 
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