Einheitliche Qualitätskriterien machen medizinische Leistungen im Bereich der onkologischen
Chirurgie in Österreich erstmals evaluierbar.
Wien (ecker) - Die Österreichische Gesellschaft für Chirurgische Onkologie (ACO-ASSO) führt
erstmals objektive Qualitätskriterien für die Tumorchirurgie an allen österreichischen Universitätskliniken
sowie an ausgewählten Spitälern, wie dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan (Kärnten)
oder dem Landeskrankenhaus Feldkirch (Vorarlberg), ein. Auf Basis international anerkannter Studien wurden Kriterien
festgelegt, die die Leistungen chirurgischer Abteilungen evaluierbar und vergleichbar machen. "Langfristig
sieht die Österreichische Gesellschaft für Chirurgische Onkologie ihr Ziel in der Vergabe von Qualitätszertifikate
für alle freiwillig teilnehmenden Abteilungen, um Transparenz und damit eine Grundlage für optimale Behandlungsergebnisse
im Sinne unserer Patientinnen und Patienten zu erreichen", so ao.Univ.-Prof. Dr. Dietmar Öfner, Präsident
der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgische Onkologie und stellvertretender Leiter der Abteilung
für Allgemein- und Transplantationschirurgie an der Universitätsklinik Innsbruck.
Die Qualitätskriterien
Die Qualität der Leistungen chirurgischer Abteilungen mit onkologischem Schwerpunkt lässt sich
anhand verschiedenster Kriterien messen. "Dazu gehören beispielsweise Kurzzeitergebnisse, wie die postoperative
Komplikationsrate oder die postoperative Sterblichkeit, aber auch Langzeitergebnisse, wie das Langzeitüberleben",
erklärt Primar Univ.-Doz. Dr. Jörg Tschmelitsch, Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft
für Chirurgische Onkologie und Vorstand der Abteilung für Chirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder
in St. Veit/Glan. Vor allem die interdisziplinäre Behandlung von Tumorpatientinnen und -patienten in so genannten
Tumorboards und die Erfahrung des/der jeweiligen ChirurgInnen sind essentiell für die optimale Betreuung von
Patientinnen und Patienten. "Die internationale Forschung hat wiederholt gezeigt, dass die Anzahl komplexer
Eingriffe pro Krankenhaus und Operateur/in sowie die Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachabteilungen
großen Einfluss auf das Ergebnis haben", so Tschmelitsch.
Pilotprojekt
In einem Pilotprojekt werden auf freiwilliger Basis und vorerst an Hand seltener Tumorentitäten an
ausgewählten chirurgischen Abteilungen die für die Evaluierungen notwendigen Daten erhoben. In weiterer
Folge sollen diese Erhebungen auf weitere Häuser ausgedehnt werden, um schließlich Qualitätszertifikate
ausstellen zu können. Prof. Öfner: "Empfehlungen, Leitlinien und so genannte Behandlungspfade zur
Betreuung onkologischer Patientinnen und Patienten stellen heute wichtige Instrumente moderner Qualitätssicherung
in der Medizin und im speziellen in der Chirurgie dar. Diese sind in einem hohen Umfang bereits etabliert und akzeptiert.
Alleine, ohne begleitende Qualitätskontrolle im Rahmen des Qualitätsmanagements, sind sie aber nur von
eingeschränkter Bedeutung."
Österreichische Gesellschaft für Chirurgische Onkologie (ACO-ASSO)
Die Österreichische Gesellschaft für Chirurgische Onkologie - Austrian Society for Surgical Oncology
(ACO-ASSO)" ist ein Verein zur Förderung der chirurgischen Onkologie als Subspezialität des Faches
Chirurgie und ist als Fachgesellschaft der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie assoziiert. Die
Organisation setzt sich aus verschiedenen Arbeitsgruppen, denen jeweils bestimmte Tumorerkrankungen zugeordnet
sind, zusammen. Es handelt sich dabei um Chirurginnen und Chirurgen wie auch um Vertreter anderer Disziplinen (beispielsweise
internistische Onkologie, Strahlentherapie und Pathologie).
Ziele der ACO-ASSO sind:
- Anhebung des Wissensstandes und des operativen Standards in der chirurgischen Krebstherapie in Österreich
- Vereintes Auftreten der Chirurgen in Fragen der Onkologie gegenüber anderen Fachgesellschaften und öffentlichen
Stellen
- Vereinheitlichung der Therapie auf Basis des neuesten Wissensstandes
- Organisation von nationalen internationalen Kooperationen und Studien (ESSO, WFSOS, ECCO)
An der Qualitätssicherung derzeit teilnehmende Krankenhäuser:
- A.ö. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan
- A.ö. Krankenhaus der Elisabethinen Linz
- A.ö. Krankenhaus Wiener Neustadt
- Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien
- LKH Graz West
- LKH Feldkirch
- Universitätsklinik Graz
- Universitätsklinik Innsbruck
- Universitätsklinik Salzburg
- Universitätsklinik Wien
Informationen: http://www.aco-asso.at
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