Mehr als 2.000 Plakate in ganz Österreich heißen den Papst willkommen  

erstellt am
03. 08. 07

Offizielles Programm des Papstbesuches vom Vatikan bekanntgegeben
Wien (stephanscom.at) - Ab Mitte August wird es "unübersehbar sein, dass der Papst Österreich besucht". Dies betonte der Presse- und Medienbeauftragte für den Papstbesuch, Paul Wuthe, im Gespräch mit "Kathpress" im Hinblick auf die rund 2.000 Großplakate, die in den kommenden Tagen insbesondere an Verkehrsknotenpunkten, entlang von Autobahnen sowie im grenznahen Bereich aufgestellt werden. Außerdem werden die Sujets auf rund 600 "CityLights" in ganz Österreich zu finden sein. Plakate in kleinerem Format (A2 und A3) sind schon in den nächsten Tagen in den Schaukästen der Pfarrgemeinden zu sehen.

Ins Auge fallen die Großplakate nicht allein durch das Bild Papst Benedikts XVI., sondern auch durch die aufwändige und ungewöhnliche Gestaltung. Laut Wuthe habe man bei der Farbgebung sowie bei der Schrift "bewusst gegen die üblichen Regeln der Plakatgestaltung" verstoßen. So zeigen die Plakate unter dem Motto "Gemeinsam feiern" den Papst in einer "sehr einladenden und freundlichen Geste" vor einem goldenen Hintergrund, der "in seiner edlen Schlichtheit dem Anlass angemessen ist". Außerdem wirken die Plakate durch den goldenen Hintergrund, so Wuthe, "je nach Lichteinfall unterschiedlich" und dadurch "sehr lebendig - so lebendig, wie der Glaube in unserem Land".

Neben Informationen über die Orte und konkreten Programmpunkte des Papstbesuches weisen die Plakate außerdem auf das neue Handyservice rund um den Papstbesuch hin. So gibt es seit Ende Juli die Möglichkeit, täglich eine SMS-Botschaft aus den Werken des Papstes kostenlos zu abonnieren. Hierzu genügt eine SMS mit dem Kürzel "Zitat" an die Telefonnummer 0664/660 6651. Wie Wuthe im Gespräch mit "Kathpress" ankündigte, werde es ab Mitte August außerdem die Möglichkeit geben, unter der selben Telefonnummer Klingeltöne, ein Bild des Papstes sowie - während des Papstgottesdienstes in Mariazell - die Segensworte des Papstes zu empfangen. Als Klingeltöne werden die Lieder der Papstgottesdienste, Choralgesänge sowie das Glockengeläut der Basilika von Mariazell, des Stephansdoms, der "Pummerin" und des Heiligenkreuzer Glockenspiels angeboten werden.

Hörproben sowie die notwendigen SMS-Kürzel zu den Klingeltönen finden sich ab Mitte August auf der offiziellen Website zum Papstbesuch (http://www.papstbesuch.at).

 

Kardinal Schönborn: "Ein großes Privileg für unser kleines Land" - Die liturgische Eröffnungsfeier steht im Zeichen der marianischen Tradition und der anderssprachigen Gemeinden - Stilles Gedenken des Papstes beim Mahnmal für die österreichischen Opfer der Shoah

Der Papstbesuch aus Anlass des 850-Jahr-Jubiläums von Mariazell ist "ein großes Privileg für unser kleines, aber von Benedikt XVI. geliebtes Land", sagte Kardinal Christoph Schönborn. Die Reise nach Österreich sei die einzige europäische Auslandsreise des Papstes in diesem Jahr. Das Motto des Papstbesuchs "Auf Christus schauen" sei ein Hinweis darauf, dass Christus zu jedem Menschen in dessen "Herzenssprache" spricht.

Laut offiziellem Programm wird Benedikt XVI. am 7. September um 11.15 Uhr in Schwechat eintreffen. Dort werden ihn Bundespräsident Heinz Fischer, Kardinal Schönborn und die Mitglieder der Bischofskonferenz begrüßen. Die eigentliche liturgische Eröffnungsfeier findet dann um 12.45 Uhr bei der Mariensäule auf dem Platz Am Hof im Herzen der Wiener Innenstadt statt.

Die Feier auf dem Platz Am Hof hat vielfache Aspekte. Die Mariensäule ist zutiefst mit der Geschichte Österreichs verbunden. Der römische Kaiser Ferdinand III. ließ sie 1647 zum Dank für die Errettung Wiens aus den Gefahren des Dreißigjährigen Krieges errichten; zugleich verfügte er damals, dass der 8. Dezember - das Fest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria - in Österreich ein staatlicher Feiertag sein sollte. An dem Platz steht die Kirche zu den "Neun Chören der Engel", die Zentrum der kroatischen katholischen Gemeinde ist. Die anderssprachigen Gemeinden sind heute für die Kirche in Wien "Frischzellen", wie sie Kardinal Schönborn mehrfach bezeichnet hat. Daher werden auch bei der liturgischen Eröffnungsfeier Abordnungen aller anderssprachigen Gemeinden Wiens anwesend sein - ebenso aber auch rund 6.000 Schülerinnen und Schüler (vor allem von katholischen Schulen) aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Zum Abschluss der Feier wird in der Kirche Am Hof das Allerheiligste zur Anbetung ausgesetzt.

Papst Benedikt XVI. wird im Anschluss an die liturgische Eröffnungsfeier zum unmittelbar benachbarten Judenplatz fahren. Dort wird der Papst - gemeinsam mit dem Wiener Oberrabbiner Paul Eisenberg - ein stilles Gedenken vor dem Mahnmal für die österreichischen Opfer der Shoah halten. Der Judenplatz - Ort der ersten Synagoge auf Wiener Boden - fasst die dramatische Geschichte der Juden in der österreichischen Hauptstadt zusammen. Kardinal Schönborn hat 1998 am Gebäude der Volksschule der Erzdiözese Wien am Judenplatz die Anbringung einer Gedenktafel veranlasst, die folgenden Wortlaut hat:

"'Kiddusch haShem" heißt 'Heiligung Gottes'. Mit diesem Bewusstsein wählten Juden Wiens in der Synagoge hier am Judenplatz - den Zentrum einer bedeutenden jüdischen Gemeinde - zur Zeit der Verfolgung 1420/21 den Freitod, um einer von ihnen befürchteten Zwangstaufe zu entgehen. Andere, etwa 200, wurden in Erdberg auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt.

Christliche Prediger dieser Zeit verbreiteten abergläubische judenfeindliche Vorstellungen und hetzten somit gegen die Juden und ihren Glauben. So beeinflusst nahmen Christen in Wien dies widerstandslos hin, billigten es und wurden zu Tätern.

Somit war die Auflösung der Wiener Judenstadt 1421 schon ein drohendes Vorzeichen für das, was europaweit im 20. Jahrhundert während der nationalsozialistischen Zwangsherrschaft geschah.

Päpste des Mittelalters wandten sich erfolglos gegen den judenfeindlichen Aberglauben, und einzelne Gläubige kämpften erfolglos gegen den Rassenhass der Nationalsozialisten. Aber es waren derer viel zu wenige.

Heute bereut die Christenheit ihre Mitschuld an den Judenverfolgungen und erkennt ihr Versagen.

'Heiligung Gottes' kann heute für die Christen nur heißen: Bitte um Vergebung und Hoffnung auf Gottes Heil."
   

Offizielles Programm der "Apostolischen Reise Seiner Heiligkeit Benedikts XVI. nach Österreich aus Anlass des 850-Jahr-Jubiläums des Heiligtums von Mariazell" (7. bis 9. September)


Das offizielle Programm der Papstreise nach Österreich wurde am Nachmittag des 03.08. vom Vatikan veröffentlicht. Es sieht folgendes vor:

Freitag, 7. September 2007:

09.30 Uhr: Abflug von Rom-Ciampino nach Wien-Schwechat

11.15 Uhr: Ankunft auf dem internationalen Flughafen Wien-Schwechat.
Begrüßungszeremonie auf dem Flughafen (Ansprache des Heiligen Vaters)

12.00 Uhr: Autofahrt vom Flughafen zum Platz Am Hof, auf der Fahrtroute Umsteigen in das "Papamobil"

12.45 Uhr: Ankunft auf dem Platz Am Hof. Gebet vor der Mariensäule auf dem Platz Am Hof (Grußworte des Heiligen Vaters)

13.30 Uhr: Fahrt im "Papamobil" zum Judenplatz

13.35 Uhr: Stilles Gedenken vor dem Mahnmal für die österreichischen Opfer der Shoah auf dem Judenplatz

13.40 Uhr: Fahrt im "Papamobil" vom Judenplatz zur Apostolischen Nuntiatur

13.50 Uhr: Ankunft in der Apostolischen Nuntiatur

17.15 Uhr: Fahrt im "Papamobil" zur Hofburg

17.30 Uhr: Ankunft in der Hofburg Höflichkeitsbesuch beim Bundespräsidenten. Begegnung mit Vertretern des öffentlichen Lebens und des Diplomatischen Corps (Ansprache des Heiligen Vaters)

18.45 Uhr: Fahrt im "Papamobil" von der Hofburg zur Apostolischen Nuntiatur

19.00 Uhr: Ankunft in der Apostolischen Nuntiatur

Samstag, 8. September 2007

08.00 Uhr: Autofahrt von der Apostolischen Nuntiatur zum Heldenplatz

08.15 Uhr: Abflug mit Hubschrauber vom Heldenplatz nach Mariazell

09.15 Uhr: Ankunft auf dem Flugfeld Mariazell

09.25 Uhr: Fahrt im "Papamobil" zur Basilika

09.45 Uhr: Ankunft vor der Basilika

10.30 Uhr: Heilige Messe aus Anlass des 850-Jahr-Jubiläums der Gründung des Heiligtums von Mariazell auf dem Vorplatz der Basilika (Predigt des Heiligen Vaters)

12.30 Uhr: Einzug in die Sakristei der Basilika

13.30 Uhr: Mittagessen mit den Mitgliedern der Österreichischen Bischofskonferenz und mit den Kardinälen und Bischöfen des päpstlichen Gefolges im Geistlichen Haus Mariazell

16.40 Uhr: Gang zu Fuß vom Geistlichen Haus zur Basilika

16.45 Uhr: Marianische Vesper mit Priestern, Ordensleuten, Diakonen und Seminaristen in der Basilika von Mariazell (Ansprache des Heiligen Vaters)

18.00 Uhr: Fahrt im "Papamobil" zum Flugfeld Mariazell

18.20 Uhr: Ankunft auf dem Flugfeld

18.30 Uhr: Abflug im Hubschrauber nach Wien

19.30 Uhr: Ankunft auf dem Heldenplatz und Autofahrt zur Apostolischen Nuntiatur

19.50 Uhr: Ankunft in der Apostolischen Nuntiatur

Sonntag, 9. September 2007

09.15 Uhr: Autofahrt von der Apostolischen Nuntiatur zum Erzbischöflichen Palais

09.30 Uhr: Ankunft im Erzbischöflichen Palais

09.45 Uhr: Prozession vom Erzbischöflichen Palais zum Stephansplatz

10.00 Uhr: Heilige Messe im Stephansdom (Predigt des Heiligen Vaters)

12.00 Uhr: Angelusgebet auf dem Stephansplatz (Worte des Heiligen
Vaters)

12.15 Uhr: Gang zu Fuß vom Stephansdom ins Erzbischöfliche Palais

14.00 Uhr: Autofahrt vom Erzbischöflichen Palais zur Apostolischen Nuntiatur

16.00 Uhr: Autofahrt von der Apostolischen Nuntiatur zur Abtei Heiligenkreuz

16.30 Uhr: Besuch der Abtei Heiligenkreuz (Ansprache des Heiligen
Vaters)

17.00 Uhr: Autofahrt von der Abtei Heiligenkreuz zum Wiener Konzerthaus

17.30 Uhr: Ankunft im Wiener Konzerthaus. Begegnung mit Ehrenamtlichen/Freiwilligen aus dem sozial-karitativen Bereich (Ansprache des Heiligen Vaters)

18.45 Uhr: Autofahrt vom Wiener Konzerthaus zum internationalen Flughafen Wien-Schwechat

19.15 Uhr: Ankunft im internationalen Flughafen Wien-Schwechat.
Verabschiedungszeremonie im Flughafen (Grußworte des Heiligen Vaters)

19.45 Uhr: Abflug vom internationalen Flughafen Wien-Schwechat nach Rom

21.30 Uhr: Ankunft auf dem Flughafen Rom-Ciampino
     
zurück