Burgenland: Gemeinsam gegen Komatrinken  

erstellt am
02. 08. 07

Maßnahmen des Landes und der Gastronomie
Eisenstadt (blms) - "Kinder und Jugendliche, die Alkohol trinken, werden immer jünger. Das Einstiegsalter bewegt sich bereits im Bereich von zwölfeinhalb Jahren.", ist Landesrätin Verena Dunst bestürzt. Die Auswirkungen des Missbrauchs von Rauschmitteln sind für die jungen Menschen kaum abschätzbar. "Wir Erwachsenen müssen uns an der eigenen Nase nehmen und uns bewusst machen, dass wir eine Vorbildfunktion haben. Die Kinder lernen viel von uns durch das, was wir ihnen vorleben. Wenn wir aber Wasser predigen und Wein trinken, brauchen wir uns nicht wundern, wenn die Jungen uns nicht ernst nehmen", so Dunst bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit dem Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftkammer Burgenland, Helmut Tury.

Das Land Burgenland setzt zahlreiche Maßnahmen um dem unkontrollierten Trinken Einhalt zu gebieten, u.a. wird die Aktion "No alc but fun" durchgeführt. Aufgrund des großen Erfolges in den letzten Jahren wurde die Aktion auch heuer von 1. Juni bis 31. August gestartet. Wird bei einer Veranstaltung eine alkoholfreie Bar eingerichtet, können Rechnungen über den Kauf alkoholfreier Getränke gemeinsam mit einer Vereinbarung beim Amt der Bgld. Landesregierung vorgelegt und bis zu einem Wert von € 150,- ersetzt werden. Die Durchführung von angekündigten bzw. nicht angekündigten Schwerpunktkontrollen durch die Polizei, Vorträge über das Burgenländische Jugendschutzgesetz in den Schulen oder die Jugendschutzbroschüre sind weitere Maßnahmen.

Die Fachgruppe Gastronomie hat ihrerseits Briefe an alle Betreiber von Jugendlokalen und Diskotheken versandt: "Wir haben in diesem Schreiben sehr deutlich auf die Problematik vereinzelnt vorkommenden Aktionen und Werbemaßnahmen hingewiesen, die auf den exzessiven Konsum von Alkohol abzielen und unter den Begriffen Kübelsaufen, Metertrinken oder Flat Rate Partys bekannt sind. Derartige Aktionen sind kontraproduktiv und schaden den Image der ganzen Berufsgruppe", so Tury.

Im heurigen Jahr wurden bisher bei 323 Schwerpunktkontrollen durch die Polizei insgesamt 4118 Personen kontrolliert, dabei kam es zu 82 Ermahnungen und zu einer Anzeige gegen einen Jugendlichen. "Das sind vorerst die Ergebnisse der Kontrollen. Abschließend möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass wir alle eine Vorbildfunktion haben. Die Gesellschaft hat eine große Verantwortung der Jugend gegenüber. Gemeinsam mit Eltern, Exekutive, Gastronomie und VeranstalterInnen können wir vielleicht in Zukunft so manchen Alkoholexzess verhindern", zeigt sich Dunst vorsichtig optimistisch.
 
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