Melk (stadt) - „Wenn das so weiter geht, heißt Melk bald nicht mehr Melk an der Donau, sondern Melk
an der Krötenlache“, stellt Christoph Trost die Sachlage bildlich dar. Der 29-Jährige ist mit Leib und
Seele Fischer und Naturliebhaber und wohnt zudem direkt in Melk. Schon lange wissen Trost und seine FischereikollegInnen
über den unzumutbaren Zustand, doch nun will sich der passionierte Fischer konkret engagieren. „Nicht nur,
dass so mancher den Donaualtarm als private Müllhalde missbraucht, muss aufhören. Vor allem der sehr
niedrige Wasserstand von nicht einmal einem Meter sollte uns allen zu denken geben“, ist Trost besorgt. Denn
die Folgen sind nicht unerheblich: Schon jetzt stinkt der Donaualtarm den Anrainern bei dem heißen Wetter
der letzten Wochen ganz gewaltig, auch die Gelsenplage ist durch den niedrigen Wasserstand groß. Der Zustand
ist auch für den Tourismus bedenklich - immerhin führt der Weg der Schiffstouristen, die Melk besuchen
wollen, unweigerlich über den Donau-Altarm. Weitere Folgen in der Zukunft sind fortschreitende Verschlammung
und ein weiterer Abfall des Wasserspiegels. Dies führt zu einer Erwärmung und zum Absinken des Sauerstoffgehalts.
Trost: „Weiteres Fischsterben wäre die wahrscheinliche Konsequenz.“ Die Artenvielfalt ist in den letzten
Jahren bereits drastisch zurückgegangen, zugenommen hat jedoch die Insektenbesiedlung.
Trost fordert deshalb die Verantwortlichen auf zu handeln – Ausbaggern sei unumgänglich. Erste Gespräche
mit dem Melker Bürgermeister Thomas Widrich haben bereits stattgefunden, Widrich stellt sich voll und ganz
auf die Seite der Donau-Altarm – Retter. „Ich werde die Sachlage prüfen und versuchen mein Möglichstes
zur Unterstützung der Bürgerinitiative beizutragen“, so Widrich. |