Eberle: 80.000 Euro für die Renovierung der ehemaligen Grenzbefestigung,
die heute ein beliebtes Ausflugsziel darstellt
Salzburg (lk) - Mit Gesamtkosten von rund 80.000 Euro werden derzeit die Befestigungsmauern und Wehrgänge
der Grenzbefestigungsanlage Mandling restauriert bzw. wieder hergestellt. Die Anlage ist heute ein beliebtes Ausflugsziel.
Das Land Salzburg und die Gemeinde Radstadt tragen den Großteil der Kosten, das Bundesdenkmalamt unterstützt
die Renovierung. "Die Erhaltung von Burgen und Schlössern ist immer eine kostenintensive Angelegenheit.
Nur gemeinschaftlich können die Kosten für den großen Renovierungsbedarf getragen werden. Es kommt
mir besonders darauf an, dass bei der Renovierung auch die geschichtlichen Zusammenhänge auf Tafeln dokumentiert
werden, damit die Besucher die Bedeutung dieser Anlagen besser verstehen. So erfüllt die Erhaltung des kulturellen
Erbes auch ihre Bildungsaufgabe und bleibt nachhaltig für die nächsten Generationen erhalten", betonte
die für die Erhaltung des kulturellen Erbes ressortzuständige Landesrätin Doraja Eberle, die sich
kürzlich in Mandling über den Verlauf der Arbeiten informierte.
Im ganzen Ennstal bei Mandling – vom Fluss bis zum gegenüber liegenden Berghang – gab es früher eine
Befestigungsanlage. Heute existieren restaurierte bzw. renovierte Mauer- und Schanzenreste in Mandling am Berghang
links der Bundesstraße in Richtung Graz; die Befestigungsmauern und Wehrgänge an der Enns werden derzeit
restauriert.
Geschichte der Grenzbefestigungsanlage Mandling
In einer gefälschten Urkunde König Arnulfs wird die Grenze zwischen Salzburg und der Steiermark an der
Enns bei der Einmündung des Mandlingbaches festgesetzt. Während der Grenzstreitigkeiten ließ Herzog
Albrecht 1287 hier die Ennsburg bauen, die aber zwei Jahre später von Erzbischof Rudolf zerstört wurde.
1295 erlaubte König Adolf Erzbischof Konrad IV, den Mandling-Pass zu befestigen. Im Wiener Frieden von 1297
wurde die Grenze zwischen Salzburg und der Steiermark festgelegt.
In den Bauernkriegen von 1525 fielen die Salzburger Bauern unter Michael Gruber von hier aus in Schladming ein,
wo sie siegreich gegen ein steirisches Heer kämpften. Nach dem verheerenden Hochwasser von 1661 musste der
Grenzverlauf in langwierigen Verhandlungen neu geregelt werden. Um den seit 1589 andauernden Grenzstreit beilegen
zu können, wurde Georg Matthäus Vischer beauftragt, die Grenze zu vermessen und zu zeichnen. |