11 Fernsehfilme, 19 Dokumentationen und eine Fernsehserie
Wien (pk) - Der österreichische Fernsehfilmförderungsfonds (Fernsehfonds Austria) hat im
Jahr 2006 31 neue Projekte mit insgesamt 7,24 Mill. Euro gefördert. Die Mittel verteilen sich dabei auf 11
Fernsehfilme, 19 Fernsehdokumentationen und eine Fernsehserie. Das geht aus einem Bericht von Bundesministerin
Doris Bures hervor, der im Juni dem Nationalrat übermittelt wurde. Ursprünglich waren 32 Projekte positiv
entschieden worden, ein Produzent hat allerdings im Nachhinein auf die zugesagte Förderung verzichtet.
Am meisten Geld, nämlich exakt 1 Mill. Euro, gab es für den TV-Vierteiler "Zodiak", in dessen
Mittelpunkt mysteriöse Serienmorde in der Welt der oberen Zehntausend stehen und in dem unter der Regie von
Andreas Prohaska unter anderem Miguel Herz-Kestranek, Ernie Mangold und Nina Blum mitwirken. Förderungszusagen
wurden aber etwa auch für internationale Koproduktionen wie "Afrika, Mon Amour" und "How we
hated each other", für die zweite Staffel der Serie "Soko Donau" sowie für die Dokumentationen
"Austro Pop – Die Dokus von DoRo" und "Die 10 Plagen" erteilt.
Als geplante Gesamtherstellungskosten aller geförderten Projekte nennt der Bericht 49 Mill. Euro. Beabsichtigt
war, davon 21 Mill. Euro, also das 2,9-fache der zugesagten Fördermittel, in Österreich umzusetzen. Der
ORF ist in 24 Projekte involviert, an insgesamt 25 Projekten sind ausländische (europäische) Fernsehveranstalter
beteiligt.
Insgesamt wurden dem Bericht zufolge im Jahr 2006 60 Projekte eingereicht, davon neun jedoch wieder zurückgezogen.
19 Projekte wurden abgelehnt. Gründe dafür waren etwa fehlende Nachweise der Gesamtfinanzierung, zu geringe
Aufwendungen in Österreich oder eine niedrige Beteiligung von Fernsehveranstaltern. Der vierte Antragstermin
musste aufgrund der beschränkten Fördermittel und der hohen Antragssummen der Projekte bei den ersten
drei Antragsterminen gestrichen werden.
Der Fernsehfonds Austria wurde per 1. Jänner 2004 bei der Rundfunk- und Telekom- RegulierungsGmbH (RTR) eingerichtet
und war zuletzt mit jährlich 7,5 Mill. Euro dotiert. Mit diesen Mitteln soll die Produktion von Fernsehfilmen,
-serien und -dokumentationen gefördert werden. Ziel ist es unter anderem, die Qualität von Fernsehproduktionen
zu steigern, die Leistungsfähigkeit der österreichischen Filmwirtschaft zu erhöhen und den Medienstandort
Österreich zu forcieren. Um die Produzenten zu stärken, werden in der Regel nur solche Projekte gefördert,
bei denen die Verwertungsrechte an der Produktion nach sieben (Fernsehfilme und –dokumentationen) bzw. zehn Jahren
(Fernsehserien) an den Produzenten zurückfallen.
Für Förderentscheidungen verantwortlich ist der Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich
Rundfunk, Alfred Grinschgl, ihm steht ein fünfköpfiger Fachbeirat zur Seite.
Wie im Bericht festgehalten wird, konnten durch die Förderungen des Fernsehfonds Produktionen realisiert werden,
die sonst nicht bzw. nicht in vergleichbarem Umfang und vergleichbarer Qualität produziert werden hätten
können. Die Autoren des Berichts sind zudem überzeugt, dass die Implementierung des Fernsehfonds Austria
dazu beigetragen hat, Kultur- und Filmschaffende im Land zu halten, die über die nötigen Fähigkeiten
und Fachkenntnisse zur Herstellung hervorragender Filme verfügen. |