Bundesregierung einigt sich auf neues Haushaltsrecht
Wien (bmf) - Die Bundesregierung hat bei ihrem Sommer-Ministerrat am 08.08. eine umfassende Reform
des Haushaltsrechts, das neue Regeln bei der Budgeterstellung des Bundes beinhaltet, beschlossen. Vizekanzler und
Bundesminister für Finanzen Mag. Wilhelm Molterer begrüßte die Einigung im Interesse eines modernen
Staates und der Steuerzahler: "Das neue Haushaltsrecht des Bundes orientiert sich an den Prinzipien der Nachhaltigkeit,
Mehrjährigkeit, Flexibilität und Transparenz. Es macht uns zu einem Vorreiter in der Europäischen
Union."
Die erste Etappe der Reform werde mit 1. Jänner 2009 in Kraft treten und die neuen Haushaltsgrundsätze
für Bund, Länder und Gemeinden klar festlegen. Es sieht unter anderem eine auf vier Jahre ausgerichtete
mittelfristige Ausgabenobergrenze für das gesamte Bundesbudget vor. In diesem Rahmen sind die jeweiligen Budgets
der einzelnen Ressorts jährlich festzulegen. Eine wesentliche Verbesserung für die Ressorts ist dabei,
dass nicht ausgenützte Mittel eines Jahres erhalten bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt
werden können.
"Diese Reform stellt einen essentiellen Beitrag für die Nachhaltigkeit des Budgets dar. Wir verpflichten
uns, langfristig zu planen und zu handeln. Das ist eine neue Qualität der öffentlichen Finanzen, die
vor allem in Hinblick auf unsere Verantwortung gegenüber der Jugend wichtig ist", so Molterer.
Etappenplan zur Steuerreform fixiert
Nach dem heutigen Ministerrat betonte Vizekanzler Mag. Molterer, die Steuerreform werde - trotz der derzeit sehr
guten Entwicklung der Staatseinnahmen - wie im Regierungsübereinkommen geplant 2010 in Kraft treten. "Unsere
Staatsschuld liegt bei rund 150 Milliarden Euro und wir haben noch immer ein Budgetdefizit. Allein 6,7 Milliarden
Euro wenden wir heuer für die Zinsen der Schulden der Vergangenheit auf", so Molterer. Umso wichtiger
sei die Einhaltung des geplanten Budgetpfades, der für das Jahr 2010 das Erreichen eines ausgeglichenen Staatshaushaltes
auch nach der geplanten Steuerentlastung vorsieht. |